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E-Mobilität Tesla-Herausforderer Rivian geht an die Börse

Das Unternehmen soll beim Börsengang wohl mit rund 80 Milliarden Dollar bewertet werden. Dabei hat sich der Produktionsstart schon mehrfach verzögert.
27.08.2021 - 20:13 Uhr Kommentieren
Rivian aus dem kalifornischen Irvine hat zwei Modelle in Planung. Der R1T ist ein sogenannter Pick-up-Truck und der R1S ein SUV. Quelle: AP
Rivian R1T in der Rivian Zentrale in Plymouth

Rivian aus dem kalifornischen Irvine hat zwei Modelle in Planung. Der R1T ist ein sogenannter Pick-up-Truck und der R1S ein SUV.

(Foto: AP)

San Francisco Der E-Auto-Hersteller Rivian hat nach eigenen Angaben am Freitagmorgen in New York bei der Börsenaufsicht SEC seine Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. Das junge Unternehmen hat mit Amazon und Ford bereits prominente und potente Geldgeber. Bei dem Börsengang soll es laut Bloomberg mit rund 80 Milliarden Dollar bewertet werden.

Stimmt die Börsenaufsicht dem eingereichten Prospekt („S-1“) zu, dann wäre es einer der größten IPOs im Jahr 2021. Wunschtermin sei um den 25. November herum, also nahe dem wichtigen US-Feiertag Thanksgiving. Das sagte eine nicht näher identifizierte Quelle zu Bloomberg. Rivian bestätigte in einer Stellungnahme lediglich den geplanten IPO, Größe und Preis einer möglichen Aktienemission seien noch nicht festgelegt.

Rivian aus dem kalifornischen Irvine hat zwei Modelle in Planung. Der R1T ist ein sogenannter Pick-up-Truck und der R1S ein SUV. Das sind derzeit die mit Abstand bestverkauften Fahrzeugtypen in den USA. Der Produktionsstart für den R1T ist für Ende August, Anfang September geplant. Der Truck mit einer Reichweite von rund 400 Meilen (640 km) mit einer Akkuladung wäre damit aus dem Stand ein ernst zu nehmender Konkurrent für Teslas angekündigten Cybertruck, der noch nicht auf dem Markt ist.

Allerdings hat auch Rivian Startschwierigkeiten, nicht zuletzt wegen der Pandemie, die weltweit die Autobranche unter Druck setzt und Lieferketten unterbricht. Besonders eine Knappheit bei Halbleiterchips sorgt weltweit für Kurzarbeit oder Werksschließungen. Der Produktionsstart hat sich bei Rivian schon mehrfach verzögert, trotz einer voll eingerichteten Fabrik in Normal, Illinois. Die Einführung des SUV-Modells wurde erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Tausende Vorbestellungen in den Büchern. Vorzeigekunde ist dabei Großinvestor Amazon, der 100.000 E-Lieferfahrfahrzeuge bei Rivian kaufen will. Seit Anfang 2021 fahren erste Testversionen eines Kleintransporters durch San Francisco.

Begleitbanken für IPO sind wohl Goldman Sachs, JP Morgan Chase und Morgan Stanley

Für Privatinvestoren dürfte die Aktie trotz der starken Unterstützer und namhafter institutioneller Geldgeber, zu denen Branchengrößen wie T. Rowe Price, Blackrock, Soros Fund Management, Fidelity, Coatue and Third Point gehören, allerdings kein Selbstläufer werden: zum einen wegen der bekannten aktuellen Lieferprobleme der Branche, zum anderen wegen der bereits starken Konkurrenz. GMC, Ford, Chevrolet, Dodge und Tesla sind nur die bekanntesten Spieler, die in den Markt für E-Trucks drängen. Dazu kommen noch asiatische Hersteller wie Nissan oder Toyota.

Jeder Anleger hofft, in „den nächsten Tesla“ zu investieren, aber bislang sind die Ergebnisse eher gemischt. Der Markt für E-Auto-IPOs hat zudem schon einige prominente Flops gesehen. Das Start-up Nikola wird von der Börsenaufsicht wegen möglicher Betrügereien untersucht, die Aktie ist stark eingebrochen. Auch Lordstown Motor oder Canoo liegen weit unter Ausgabekurs. Das als Tesla-Killer hochgelobte Lucid Motors liegt noch über dem Ausgabekurs, aber weit unter Höchstkursen.

Das Segment der Pick-up-Trucks, Lieferfahrzeuge mit geschlossener Passagierkabine, gehobener Ausstattung und offener Ladefläche, ist seit Jahren ein starker Wachstumsmarkt. Marktforscher von Valuates Report sehen den weltweiten Markt von 166 Milliarden Dollar im Jahr 2019 auf 207 Milliarden Dollar 2026 anwachsen.

Privatleute sowie Handwerker und Unternehmen sind gleichermaßen unter den Käufern vertreten. Während einfache Modelle in den USA schon ab 25.000 Dollar zu haben sind, kosten die Luxusvarianten bis zu 100.000 Dollar oder mehr. Der Rivian R1T liegt laut Preisliste in der Basisausführung bei 67.500 Dollar. Seine Besonderheit sind die vier Motoren, die je an einem der Räder platziert sind und computergesteuert eine bessere Traktion als die Konkurrenz bieten sollen. Bei der Beschleunigung von null auf 60 Meilen (96 km/h) gibt Rivian eine Zeit von drei Sekunden an.

Laut Bloomberg wird Rivian beim Börsengang unter anderem von Goldman Sachs, JP Morgan Chase und Co. und Morgan Stanley begleitet.

Mehr: Tesla fährt der Konkurrenz davon und hat die Kritiker eines Besseren belehrt

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