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Umweltschutz Symrise, Gea Group, Deutsche Telekom: Grüne Bestnoten für 14 deutsche Unternehmen

Nur 272 von 12.000 Firmen weltweit schaffen es auf die diesjährige Umweltschutz-Topliste des Carbon Disclosure Project. Deutschland fällt auf Platz drei zurück.
07.12.2021 - 04:05 Uhr 1 Kommentar
Telekom, Symrise, Gea - Grüne Bestnoten für 14 deutsche Konzerne Quelle: Symrise
Symrise-Mitarbeiter in Madagaskar testen Vanille

Beim Anbau will der Dax-Konzern mit neuen Technologien Wasser sparen.

(Foto: Symrise)

Düsseldorf Diese Aufstellung gilt als „Goldstandard“ für die Anstrengungen der Unternehmen beim Klima- und Umweltschutz: Auf die A-Liste des Carbon Disclosure Project (CDP) kommen nur Firmen, die von der Non-Profit-Organisation dabei Bestnoten bekommen. In diesem Jahr haben dies nur 272 von 12.000 Unternehmen weltweit geschafft, wie die aktuelle Liste des CDP zeigt.

Aus Deutschland sind 14 Unternehmen darunter: Vorneweg der Duft- und Aromahersteller Symrise mit gleich drei A-Noten in den Kategorien Klima, Wälder und Wasserschutz. Der Maschinenbauer Gea erreichte zwei Topbewertungen bei Klima und Wasser. Dazu kommen Konzerne wie Bayer, Bosch, Deutsche Telekom und SAP mit einzelnen A-Noten.

Fünf deutsche Unternehmen haben es nach 2020 nicht erneut auf die A-Liste geschafft, unter anderem der Energieproduzent EnBW und der Handelskonzern Metro. Das CDP hat seine Anforderungen vor allem beim Klimaschutz noch einmal deutlich verschärft. Dazu kommt: Pandemie und Krisen in der Lieferkette hätten die Fähigkeit einiger Unternehmen beeinträchtigt, ihre Daten bestmöglich offenzulegen.

CDP mit Sitz in London gilt mittlerweile als eine der größten Umweltschutzorganisationen weltweit. Hinter ihr stehen annähernd 600 große institutionelle Investoren mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 110 Billionen Dollar. Die Einstufung durch das CDP ist für Unternehmen auch deswegen bedeutsam, weil dies direkte Auswirkungen auf ihre Börsenbewertung haben kann.

Viele Fondsgesellschaften richten ihre Anlageentscheidungen mittlerweile danach aus, wie stark und erfolgreich sich die Unternehmen in Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes engagieren. Das CDP liefert dazu Daten, die in Deutschland unter anderem von Fonds der Dekra und von Union Investment genutzt werden.

Grüne Unternehmen waren zuletzt rentabler

Unternehmen, die in den drei Umweltdimensionen gut abschneiden, hätten ihren Aktionären in der Vergangenheit eine gute Wertentwicklung beschert, heißt es beim CDP. Die Firmen mit A-Bewertung sind in dem Aktienindex „Stoxx Global Climate Change Leaders“ gebündelt. Nach Berechnungen der Organisation hat dieser Index seit 2021 eine um 5,8 Prozentpunkte höhere durchschnittliche jährliche Rendite erzielt als sein Referenzindex, der „Stoxx Global 1800“.

Mit 272 Unternehmen ist die A-Liste aber bei 12.000 untersuchten Firmen sehr kurz. 35 Prozent wurden vom CDP entweder mit C oder D bewertet, was bedeutet, dass sie erst beginnen, ihre Umweltauswirkungen zu erkennen. Deutschland hat seine Führungsposition aus dem vergangenen Jahr nicht verteidigen können und fällt auf Platz drei zurück. Die meisten Firmen auf der A-Liste kommen in diesem Jahr aus Frankreich.

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Der im Herbst in den Leitindex Dax aufgestiegene Symrise-Konzern erreichte schon 2020 gleich drei Bestnoten. Ab 2030 will das Holzmindener Unternehmen klimapositiv wirtschaften, also dazu beitragen, die Erderwärmung aufzuhalten. Seit 2020 deckt Symrise nach eigenen Angaben seinen weltweiten Strombedarf aus erneuerbaren Energien – und damit fünf Jahre früher als zunächst vorgenommen. Während der vergangenen zehn Jahre hat Symrise seine Treibhausgasemissionen bezogen auf die Wertschöpfung um mehr als die Hälfte reduziert.

Eine A-Note für Klimaschutzziele bekommt auch die Deutsche Telekom. Der Bonner Konzern will bis 2025 alle direkten und indirekten Emissionen im Unternehmen auf null senken. Alle Emissionen, die bei der Herstellung und Nutzung von Telekom-Produkten entstehen, sollen bis 2030 um 25 Prozent pro Kunde sinken.

Wälder schützen, Wasser sparen

Für ein „A“ in Sachen Wald- und Wasserschutz müssen Firmen ein starkes Engagement für eine geringere Entwaldung oder für die Sicherung von ausreichend Frischwasser beweisen. Hier setzt Symrise laut dem CDP Maßstäbe. Im brasilianischen Amazonasgebiet sollen durch ein neues Projekt des Konzerns 150 bedrohte Pflanzen- und Tierarten geschützt werden. In Madagaskar finanziert Symrise ein Vorhaben mit, das Waldflächen vor der Abholzung bewahrt. Und in Indien hat Symrise den nachhaltigen Anbau der Pflanze Patschuli ausgeweitet, die zur Parfümherstellung genutzt wird.

Zudem versucht der Dax-Konzern, sparsam mit Wasser umzugehen. Der Konzern benötigt für seine Produktion Zutaten wie Vanille, deren Anbau viel Wasser braucht. Bis 2025 sollen alle Produktionsstätten in trockenen Regionen ihre Wassereffizienz um 15 Prozent gegenüber 2018 erhöhen. Das will die Firma schaffen, indem sie mit wassersparenden Technologien die Produktionsverfahren ändert.

Hoch bewertet werden vom CDP Methoden und Technologien, die dabei auf eine Wiederverwendung des verbrauchten Wassers zielen. Damit hat es der Maschinen- und Anlagenbauer Gea Group auf die Topliste der Umweltschutzorganisation geschafft.

Das Düsseldorfer Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Systemen, mit denen Anlagen mit deutlich weniger Wasser gereinigt werden können. So hat Gea für die größte indische Molkereigenossenschaft eine neue Milchpulverfertigung gebaut. Die Anlage verbraucht laut Gea kein Frischwasser, weil verdampftes Wasser zu 100 Prozent kondensiert und wiederverwendet wird.

Mehr: Grüne Investments: Banken euphorisch, Kunden skeptisch.

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1 Kommentar zu "Umweltschutz: Symrise, Gea Group, Deutsche Telekom: Grüne Bestnoten für 14 deutsche Unternehmen"

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  • Ich freue mich, dass Sie über CDP berichten. Denn in der Tat sind die CDP-Berichtsplattformen ein zunehmend wichtiger Reporting-Kanal für Unternehmen. Eine spannende Frage wird sein, welche Rolle CDP in Zukunft haben wird, wenn z.B. in der EU ansässige Unternehmen gemäß der Corportate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ihre Berichterstattung über den European Single Access Point (ESAP) abwickeln müssen.
    Zum Inhalt des Artikels sei noch gesagt, dass CDP nicht die Leistungen der Unternehmen in den Bereichen Klima, Wasser und Forstwirtschaft, sondern die Transparenz und das Management. „Our scoring measures the comprehensiveness of disclosure, awareness and management of environmental risks and best practices associated with environmental leadership, such as setting ambitious and meaningful targets.”
    Thomas Loew
    Scientists for Future
    Institute for Sustainability

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