Netzwerken in der Krise Westenergie-Chefin Reiche wird Mitglied des Topmanagerinnen-Netzwerks Generation CEO

„Generation CEO e.V. überzeugt mich, da hier ein vertrauensvoller Austausch, Inspiration und Kooperation zwischen Frauen ermöglicht wird.“
Foto: Laurence Chaperon
Düsseldorf Krise, welche Krise? Das Topmanagerinnen-Netzwerk Generation CEO hat am Montag 17 neue Mitglieder begrüßt, darunter die Topmanagerin Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende von Westenergie. Die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete (1998-2005) hat nach ihrem Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft nicht nur eine steile Karriere gemacht, sondern gilt auch als bestens verdrahtet. So ist sie auch Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung.
Zu ihrer Aufnahme im Netzwerk erklärte die 48-Jährige: „Generation CEO e.V. überzeugt mich, da hier ein vertrauensvoller Austausch, Inspiration und Kooperation zwischen Frauen ermöglicht wird, die mitten im Leben in verantwortungsvollen Positionen mit beiden Beinen ,ihre Frau‘ stehen.“ Und weiter: Offenheit nach innen und Diskretion nach außen stärke das Netzwerk und damit auch einen selbst.
Zu den 17 Neuzugängen zählen neben Reiche unter anderem noch die Topmanagerinnen Vanessa Stützle (Douglas), Katharina Hopp (Bosch), Miriam Lobis (Zalando), Masa Schmidt (SAP), Valerie Speth (Blackrock), Bettina Friedl (Zeiss), die Bankerin Jenny Friese (Ärzte- und Apothekerbank) sowie die Beraterin Christina Raab (Accenture).
Sie treffen auf prominente Führungsfrauen wie Sigrid Nikutta (Deutsche Bahn), Doreen Nowotne (Haniel), Catrin Hinkel (Microsoft) und Nathalie von Siemens, die das 2007 gegründete Netzwerk seit Jahren prägen. Die aktuelle Mitgliederanzahl liegt nun bei 217. Der Vorstand wurde auf der virtuellen Mitgliederversammlung am Montag von fünf auf sieben erweitert.
Das Netzwerk gewinnt nicht nur durch Neuzugänge an Einfluss, sondern auch durch die Karrieren seiner Mitglieder. Die Anzahl der Generation-CEO-Netzwerkerinnen, die einen Posten auf C-Level besetzen, ist 2021 laut einer internen Erhebung um 16 Prozent auf 81 Positionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt damit derzeit bei knapp 40 Prozent.
93 der 217 Mitglieder besetzen ein oder mehrere Aufsichtsrats- oder Verwaltungsratsmandate. Das sind 188 Mandate insgesamt und 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Und elf Managerinnen stehen einem Aufsichtsrat, Verwaltungsrat oder Beirat sogar vor.
Netzwerken ist in der Pandemie wichtiger denn je
Das Netzwerk Generation CEO bestätigt damit den Trend, den der Bericht der Allbright Stiftung im Oktober feststellte: Frauen gewinnen in der deutschen Wirtschaft an Einfluss. Der Frauenanteil in den Vorständen wächst. So waren am Stichtag 1. September bei einer unveränderten Männeranzahl in den Vorständen der 160 deutschen Börsenunternehmen in Dax, MDax, und SDax mit 93 Frauen 25 Frauen mehr vertreten als ein Jahr zuvor. Das entspricht dem bislang größten Zuwachs an Frauen in den Börsenvorständen innerhalb eines Jahres.
Hinzu kommt: Die Pandemie hat die Bereitschaft zum Netzwerken erhöht. So ist das Interesse an Austausch und Vernetzung bei Generation CEO laut einer internen Umfrage im ersten Coronajahr erheblich gestiegen. Die inhaltliche Zusammenarbeit fand zu Themen wie „Digitale Transformation“ und „Nachhaltiges Wirtschaften“ statt. Insgesamt hat das Netzwerk in den vergangenen zwölf Monaten über 80 reale und virtuelle Zusammenkünfte durchgeführt. Zudem unterstützten sich 93 Prozent der Mitglieder mit Jobangeboten, Kontakten und Austausch.
Die Stimmung ist entsprechend optimistisch unter den Netzwerkerinnen. So erklärt die Geschäftsführerin in Gründung und Generation-CEO-Vorständin Daniela Mündler: „Es geht aktuell um eine Richtungsentscheidung in der deutschen Wirtschaft. Jetzt kommt es darauf an, dass wir die Entwicklungen weiterführen, damit die positiven Aspekte des gestiegenen Anteils von Frauen in Machtpositionen der deutschen Wirtschaft nicht verpuffen.“
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