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Milliardär Wie Leonid Boguslawski vom Wissenschaftler zum Investor wurde

Der russische Milliardär und Wissenschaftler setzt erfolgreich auf Start-ups. Auch in Deutschland ist er aktiv – und will das nun weiter ausbauen.
05.02.2020 - 03:45 Uhr Kommentieren
Als Investor will der Milliardär das Ausmaß einschätzen können, das ein Projekt erreichen könne. Quelle: imago stock&people
Leonid Boguslawski

Als Investor will der Milliardär das Ausmaß einschätzen können, das ein Projekt erreichen könne.

(Foto: imago stock&people)

Moskau Er ist einer der Mitbegründer des russischen Internets und einer der reichsten Männer des Landes. Protzen aber muss Leonid Boguslawski mit seinem Reichtum schon lange nicht mehr. Statt im Designeranzug lädt er im grau-braunen Pullover zum Interview.

Sein Büro im elften Stock eines noblen Business-Centers an der zentralen Moskauer U-Bahn-Station Belorusskaja bietet einen Ausblick auf die Innenstadt, aber mit geschätzt zwölf Quadratmetern ist es nicht riesig. „Ich teile es mir mit einem Partner, wir sind hier alle gleichberechtigt“, weist Boguslawski auf den zweiten Schreibtisch im Büro hin.

Boguslawski legt Wert auf Selbstständigkeit und Entscheidungskraft seiner weltweit insgesamt neun Partner bei RTP Global, dem Investmentfonds für Hightech-Start-ups, den er 2011 gegründet hat. Er habe lediglich ein Vetorecht, sagt der 67-jährige Moskauer. Denn Eigenverantwortung sei eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Investition.

Boguslawski hat Erfolg. Das „Forbes“-Magazin führte ihn im vergangenen Jahr mit einem Vermögen von einer Milliarde Dollar unter den 100 reichsten Russen. Ein Jahr vorher taxierte ihn das Journal gar auf 1,3 Milliarden. Für den Rückgang war ausgerechnet sein Engagement beim Berliner Essensbestelldienst Delivery Hero verantwortlich, dessen Marktkapitalisierung zwischen 2018 und 2019 kurzzeitig von 9,6 auf 5,6 Milliarden Euro einbrach.

Inzwischen hat sich der Kurs von Delivery Hero nicht nur erholt, sondern ist seit Dezember gar durch die Decke gegangen. Das Unternehmen ist inzwischen 13,4 Milliarden Euro wert. Gut für Boguslawski, der bei einer Bewertung von 30 Millionen Euro eingestiegen ist.

Lukrativer Börsengang

In diesem Jahr dürfte Boguslawski damit bei „Forbes“ deutlich im Ranking steigen, zumal ihm zuletzt auch der Börsengang von Datadog enorm viel Geld in die Kasse spülte: Datadog ist eines von vier Unternehmen, die 2019 an der Nasdaq beim IPO eine Marktkapitalisierung von über zehn Milliarden Dollar erzielten. „Ein riesiger Erfolg für uns: Wir haben investiert, als das Unternehmen elf Millionen Dollar wert war“, erzählt Boguslawski.

Drei Regeln nennt er für einen erfolgreichen Start-up-Investor: Er müsse den Sektor kennen, in den er investieren wolle. Er müsse außerdem ein Unternehmen auswählen, das über ein gutes Team und einen Leader verfüge, der sehr gut umsetzen kann. „Denn die beste Idee bedeutet nur 20 Prozent des Erfolgs, 80 Prozent sind von der Exekution abhängig“, so Boguslawski.

Und darüber hinaus müsse ein Investor das Ausmaß einschätzen können, das ein Projekt erreichen könne. Boguslawski zielt stets auf das Maximum – auch schon vor seiner Investorenkarriere. Der gebürtige Moskauer stammt aus dem Schriftstellermilieu. Seine Mutter Soja Boguslawskaja war Dramatikerin und Theaterkritikerin, sein Stiefvater Andrej Wosnessenski ein in Russland bekannter Dichter und Liederautor.

„Meine erste Geschichte habe ich heimlich ohne Wissen meiner Eltern an die Zeitschrift ‚Junost‘ geschickt, und sie wurde auch gleich abgedruckt“, erinnert er sich. Das geplante Literaturstudium verhinderte die Mutter. „Schriftstellerei kann man nicht studieren, lerne etwas Richtiges“, gab sie ihm mit auf den Weg. Und so wandte sich der junge Mann nach anfänglicher Begeisterung für Biologie der Mathematik zu.

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