Das Wichtigste in Kürze
- Voraussetzung für ein Aktieninvestment ist ein Wertpapierdepot.
- Es gibt nicht ein passendes Depot für alle. Es kommt darauf an, wie Anleger es nutzen wollen. Preis und Leistung sind wichtig.
- Wir erklären, welche Kosten auf Anleger zukommen können.
Auch Kleinsparer sollen in Aktien investieren, heißt es von Finanzprofis und Verbraucherschützern. Dafür brauchen sie ein Wertpapiertdepot – und das sollte möglichst günstig sein. Nicht nur Filialbanken, sondern auch Direktbanken und Online-Broker bieten sie an, teilweise mit erheblichen Unterschieden in Preis und Leistung. Ein Vergleich lohnt sich also.
Wer genau weiß, was er braucht, kann auch eine Suchmaschine für die Auswahl nutzen.
Was ein gutes Wertpapierdepot auszeichnet
Es gibt nicht das eine Wertpapierdepot, das für alle Anleger passt. Daher sollten Sparer auf der Suche nach einem Broker auf verschiedene Aspekte achten.
- Ein wichtiges Kriterium ist die Verbraucherfreundlichkeit. Ein gutes Depot hat möglichst geringe Zusatzkosten und ist transparent hinsichtlich der Depotgebühren.
- Es unterstützt auch kleinere Anlagesummen. Nicht jeder hat die Möglichkeit, einen großen Betrag auf einmal anzulegen. Deswegen sollten Anleger auch niedrige Anlagesummen in monatlichen Raten ansparen dürfen.
- Eine große Auswahl an Wertpapieren und Fonds ermöglicht eine flexible Anlagestrategie. Im Idealfall bietet das Depot nicht nur Zugriff auf die üblichen Anlageklassen wie ETFs, gemanagte Fonds und Anleihen, sondern auch auf risikoreichere Wertpapiergattungen wie Aktien, Optionsscheine, Venture-Capital und neue Produkte.
- Sparpläne mit fairen Konditionen für die Sparplanausführung sind besonders wichtig für Anleger mit wenig Startkapital. Sie ermöglichen es, sich nach und nach mit kleinen regelmäßigen Summen ein Vermögen aufzubauen. Sind die Kosten für die Sparplanausführung hoch, schmälert das den Gewinn erheblich.
- Die Benutzeroberfläche des Depots sollte sich an Privatanleger richten, damit auch Anfänger in der Lage sind, den Wertpapierhandel darüber abzuwickeln.
- Mit einem kostenlosen Musterdepot lassen sich Transaktionen simulieren und die Entwicklung von Aktienkursen beobachten, ohne dass finanzielle Konsequenzen entstehen. Das ist gerade für Neuanleger hilfreich, die sich erst noch in die Materie einarbeiten müssen.
- Ein gutes Wertpapierdepot ist durch die europäischen Standards zur Einlagensicherung und Anlegerentschädigung geschützt. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Anbieters werden die Rückzahlungsansprüche bis zu 100.00 Euro pro Person durch die Einlagensicherung abgedeckt (§ 4 Absatz 2 AnlEntG).
Wichtig: Diese Regelung schützt nur das Guthaben, das sich auf dem Giro-, Fest-, Tagesgeld- oder Verrechnungskonto befindet – nicht aber die Wertpapiere. Das sollte auch gar nicht notwendig sein: Wertpapiere gelten als Sondervermögen. Anleger können gegenüber einem Kreditinstitut nämlich jederzeit verlangen, dass es ihre Wertpapiere herausgibt. Sonst haben sie gemäß Anlegerschutz einen Entschädigungsanspruch auf 90 Prozent des Gesamtwertes der Forderungen, maximal jedoch auf einen Gegenwert von 20.000 Euro (§ 4 Absatz 2 AnlEntG).
- Ein zuverlässiger Kundenservice und eine individuelle Beratung sind besonders für Anfänger wichtig. Dabei sollten sich die Erwartungen an den Depot- und Orderkosten orientieren: Je teurer die sind, desto mehr Unterstützung dürfen Kunden erwarten. Auch Direktbanken und Online-Broker sollten aber ein Mindestmaß an Kundensupport anbieten. Im Idealfall stellt der Anbieter aktuelle Finanzmarktinformationen und konkrete Anlageempfehlungen zur Verfügung.
- Ein breites Spektrum an nationalen und internationalen Handelsplätzen ist kein Muss, aber in vielen Fällen von Vorteil. Sind Anleger am außerbörslichen und internationalen Wertpapierhandel interessiert, kann auch die Auswahl an Handelsplätzen ausschlaggebend sein.
Wie eröffne ich ein Depot?
Die Eröffnung eines Wertpapierdepots erfolgt bei den meisten Anbietern online ab – hier der typische Antragsweg bis zur Eröffnung am Beispiel von Scalable Capital:
- Gehen Sie auf die Webseite von Scalable Capital herunter und klicken Sie auf den Button ‘Depot eröffnen’.
- Als Nächstes werden Sie Schritt für Schritt durch den Eröffnungsprozess geführt. Dabei müssen Sie die E-Mail-Adresse eintragen, eine erhaltene E-Mail bestätigen, das kostenlose Depot oder ein Flatrate-Depot auswählen, einige persönliche Angaben machen, mindestens einen Betrag von einem Euro einzahlen und die AGBs bestätigen.
- Identifizierung via PostIdent oder VideoIdent: Beim PostIdent-Verfahren weisen Sie sich mit einem gültigen Ausweisdokument (z. B. Personalausweis oder Reisepass) bei einem Mitarbeiter der Post aus. Für das VideoIdent-Verfahren werden Sie per Video-Call von einem Mitarbeiter von Scalable Capital kontaktiert. Auch hier benötigen Sie ein gültiges Ausweisdokument, mit welchem Sie sich vor dem Mitarbeiter ausweisen können. eID ist übrigens auch möglich, sofern Ihr Ausweis über diese Funktion verfügt.
Im Anschluss kümmert sich Scalable Capital um die Eröffnung des Wertpapierdepots. Eine Unterschrift sowie die postalische Zusendung der Unterlagen sind nicht mehr nötig.
Diese Kosten können anfallen

Welche und wie hohe Gebühren die Anbieter verlangen, unterscheidet sich deutlich. Es gibt verschiedene Kosten, auf die Anleger bei der Suche nach dem passenden Depot achten sollten:
Depotgebühren
Depotgebühren berechnet ein Depotanbieter für die Verwaltung und Verwahrung der Wertpapiere. Sie werden jeden Monat, alle zwei Monate, einmal im Quartal oder Halbjahr abgerechnet. In der Regel verlangen Filialbanken deutlich höhere Depotgebühren als Direktbanken oder Online-Broker. Dort gibt es oft überhaupt keine Depotkosten.
Ordergebühren
Ordergebühren verlangen Anbieter für die Ausführung einer Kauf- oder Verkaufsorder. Sie berechnen sich in der Regel nach einem der folgenden drei Gebührenmodelle: Pauschalgebühr („Flat fee“) unabhängig vom Transaktionsvolumen, variable Gebühr abhängig vom Transaktionsvolumen oder eine Mischform aus Pauschalgebühr und einer volumenabhängigen Komponente.
Die Ordergebühren fallen oft auch dann an, wenn eine Order nicht oder nur zum Teil ausgeführt wurde.
Limitgebühren
Limitgebühren stellen Broker in Rechnung, wenn Anleger eine Transaktion eingrenzen wollen. Das kann hilfreich sein, wenn sie ein Wertpapier nur bis zu einem bestimmten Preis kaufen oder bei Erreichen einer unteren Kursgrenze verkaufen möchten. Die Gebühr ist auch dann fällig, wenn die Preisgrenze für die Transaktion nicht erreicht wurde.
Verwahrungsgebühr und Wechselkursgebühren
Bei ausländischen Wertpapiere im Depot kann eine Verwahrungsgebühr anfallen, die in der Regel einmal jährlich abgerechnet wird. Sie beträgt einen geringen Prozentsatz des Gesamtwerts der ausländischen Wertpapiere.
Wechselkursgebühren fallen für den Handel mit Wertpapieren an, die in einer Fremdwährung notiert sind. Der Depotanbieter verlangt die Gebühr für die Umrechnung der Fremdwährung in Euro.
Negativzinsen
Einige wenige Anbieter verlangen Negativzinsen für das Guthaben auf dem Verrechnungskonto. Dieser Strafzins soll Anleger dazu motivieren, mehr Geld in Wertpapiere zu investieren.
Häufige Fragen zum Kauf von Aktien:
Ein Depot, auch Wertpapierdepot genannt, ist ein Bankkonto, auf dem Wertpapiere verwahrt und verwaltet werden. Es umfasst das investierte Vermögen, eine Übersicht über alle Finanzprodukte, in die der Kunde investiert hat und ein Verrechnungskonto, auf dem das verfügbare Geld samt Auszahlungen der Investments geparkt ist. Ein Wertpapierdepot ist Voraussetzung für den Handel von Aktien und anderen Wertpapieren.
Wertpapierdepots sind auch dann abgesichert, wenn ein Anbieter nicht mehr solvent ist. Durch die europäische Einlagensicherung ist das Verrechnungskonto im Wertpapierdepot bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt. Wertpapiere gelten außerdem als Sondervermögen, es geht nicht in die Insolvenzmasse ein. Eigentümer haben stattdessen einen Herausgabeanspruch für ihre Wertpapiere. Ist das dem Anbieter nicht möglich, haben sie einen Entschädigungsanspruch auf 90 Prozent des Wertes dieser Forderungen, maximal jedoch auf einen Gegenwert von 20.000 Euro.
Mit einem Wertpapierdepot lässt sich Geld auf verschiedene Wege Geld verdienen. Kursgewinne und Renditen können Anleger beim Verkauf ihrer Wertpapiere zu Geld machen. Außerdem schütten einige Unternehmen jährlich Dividenden an ihre Aktionäre aus. Damit das Investment unterm Strich kein Verlust ist, brauchen Anleger eine klare Strategie.
Darüber streiten selbst Fachleute. Während risikofreudige Anleger empfehlen, so viel wie möglich zu investieren, raten sicherheitsbetonte Anleger zu einem Cash-Anteil von etwa zehn bis 15 Prozent. Was der richtige Weg ist, muss jeder Anleger selbst entscheiden. Wer einiges an Kapital auf dem Verrechnungskonto liegen hat, kann schnell und flexibel reagieren, sollte sich eine Möglichkeit zum Investieren bieten. Allerdings gibt es auf dem Konto kaum oder gar keine Zinsen, manche Anbieter verlangen sogar Negativzinsen.
Die Einlagensicherung schützt nur das Verrechnungskonto des Wertpapierdepots. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Anbieters sind die Liquiditätsreserven daher mit bis zu 100.000 Euro pro Person abgesichert. Die Wertpapiere selbst fallen nicht unter die Einlagensicherung. Allerdings sind diese das Eigentum der Anleger. Sogar im Falle einer Insolvenz ist der Anbieter verpflichtet, die Wertpapiere herauszugeben – andernfalls haben sie einen Entschädigungsanspruch auf 90 Prozent des Wertes der Verbindlichkeiten. Maximal beträgt der Gegenwert allerdings 20.000 Euro.
Einfach gesagt: Für den Online-Wertpapierhandel braucht es nur ein Wertpapierdepot. Der Broker bietet die Plattform, über die Anleger Zugang zu verschiedenen nationalen und internationalen Handelsplätzen haben. Auf diesem Wege lassen sich Wertpapiere kaufen oder verkaufen.
Ein Wertpapierdepot kennt keine Obergrenze. Anleger können also so viele Aktien kaufen, wie sie möchten. Wichtig ist allerdings, dabei darauf zu achten, dass das Portfolio das Risiko möglichst breit streut. Statt nur in Aktien weniger Unternehmen zu investieren, sollte das Geld über verschiedene Branchen verteilt werden und vielleicht sogar in ein paar andere Wertpapierformen fließen.
Der Kündigungsweg ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Auf der sicheren Seite sind Depotinhaber mit einer schriftlichen Kündigung. Diese sollte der Anbieter bestätigen. Informieren Sie sich vorab bei Ihrem Anbieter, welche Kündigungsfristen Sie einhalten müssen. Sehr oft sind auch für den Verkauf Ordergebühren zu bezahlen. Falls Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln wollen, kümmert sich Ihr neuer Anbieter um den Umzug Ihrer Wertpapiere.
Die Art der Wertpapiere, die im Depot liegen können, hängt ganz vom Wertpapierdepot ab. Es gibt spezielle Depots für Aktien, ETFs oder Renten- und Investmentfonds. Bei einigen Depots lassen sich sogar binären Optionen oder CFDs handeln. Vor Eröffnung des Depots sollten sich Anleger überlegen, welche Wertpapiere für sie interessant sind. Im Zweifel kann es sinnvoll sein, mehrere Depots zu eröffnen.
Bis 2009 durften Anleger noch Aufwendungen für die Kapitalanlage steuermindernd als Werbungskosten geltend machen. Inzwischen ist das anders: Die Kosten für die Depotführung lassen sich nicht mehr direkt von der Steuer absetzen.
Stattdessen wird lediglich ein pauschaler Freibetrag von 801 Euro für Einzelpersonen und 1.602 Euro für Ehepartner von den Kapitaleinkünften abgezogen.
Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs dürfen Banken innerhalb Deutschlands keine Gebühren für einen Depotwechsel verlangen. Befindet sich allerdings eines der beiden Depots im Ausland, können durchaus Kosten anfallen.
Der neue Anbieter kümmert sich um die Übertragung der Wertpapiere vom alten ins neue Depot. Doch Vorsicht: Während des Umzugs ist es nicht möglich mit den entsprechenden Wertpapieren zu handeln.