Aktiendepot eröffnen: Was Anleger beachten müssen

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Iris Schulte-Renger
25.06.2025 – 10:32 Uhr aktualisiert
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Aktiendepot eroeffnen AB
Aktiendepot eroeffnen AB
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Depot werden Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien sicher verwahrt – es ist damit die Voraussetzung für den Aktienhandel.
  • Anbieter von Depots sind zum Beispiel Filialbanken, Onlinebanken und Broker. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Die Konditionen sollten im Vorfeld miteinander verglichen werden.
  • Die Eröffnung eines Depots ist nicht schwierig, wie dieser Artikel am Beispiel des Brokers eToro zeigt.

Wer mit Aktien handeln will, braucht ein Depot. Um das Beste aus dieser Investitionsmöglichkeit herauszuholen, ist es wichtig, sich vorher mit den wesentlichen Aspekten vertraut zu machen. Dazu gehören die Auswahl des richtigen Brokers. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen den Depotanbietern, welche Gebührenstrukturen haben sie und welcher Anbieter ist für wen geeignet?

Grundlagenwissen: Was ist ein Depot überhaupt?

Ein Depot dient als ein spezielles Konto, auf dem alle erworbenen Wertpapiere – Aktien, aber auch ETFs, Anleihen und Co. – verwahrt werden. Beim Verkauf werden diese dann wieder aus dem Depot entfernt. Ein Depot fungiert also eine Art Tresor oder auch Aufbewahrungsort für Wertpapiere. Für alle geldbezogenen Transaktionen, die mit dem Handel verbunden sind, wird dann das dazugehörige Verrechnungskonto genutzt.

Wo kann ich ein Depot einrichten?

Die Auswahl eines geeigneten Depots hängt stark von den individuellen Anforderungen ab. Viele Anbieter stellen Depots zur Verfügung, darunter Filialbanken, Online- und Direktbanken sowie Broker.

  • Filialbanken wie Sparkassen, Volksbanken oder private Institute wie die Commerzbank ermöglichen unter anderem die Eröffnung eines Depots in ihren lokalen Niederlassungen. Diese Option bietet eine persönliche Betreuung und die Möglichkeit, das Depot offline zu verwalten. Allerdings sind die Gebühren für Transaktionen und die Verwahrung von Wertpapieren bei Filialbanken oft höher, was sich auf die Rendite auswirken kann. Eine kostengünstigere Variante ist das reine Online-Depot einer Filialbank.
  • Onlinebanken wiederum verzichten auf physische Filialen und stellen ihre Dienste online zur Verfügung, wobei der Support via E-Mail, Chat oder Telefon erfolgt. Neben Girokonten und Kreditkarten offerieren sie auch Tagesgeld und Festgeld sowie eben Wertpapierdepots, die häufig keine laufenden Verwahrgebühren verursachen und niedrigere Kosten für Käufe und Verkäufe aufweisen als Filialbanken.
  • Online Broker, etwa eToro, sind spezialisiert auf die Depotführung und zeichnen sich durch besonders niedrige Gebühren aus. Sie fokussieren sich zumeist ausschließlich auf Wertpapiergeschäfte und bieten keine weiteren Bankdienstleistungen an.

Aktiendepot eröffnen: Die wichtigsten Punkte, die beachtet werden sollten

Die Eröffnung eines Aktiendepots erfordert sorgfältige Überlegungen. Hier sind zehn wichtige Punkte, die Anleger beachten sollten:

  1. Broker-Auswahl: Anleger sollten einen zuverlässigen und regulierten Broker wählen, der ihren Anlagezielen und Bedürfnissen entspricht.
  2. Gebührenstruktur: Zu achten ist auf die Gebühren für Depotführung, Transaktionen und eventuelle Zusatzkosten.
  3. Angebotene Produkte: Anleger sollten überprüfen, ob der Broker die gewünschten Anlageklassen wie Aktien, Fonds, ETFs, und Anleihen anbietet.
  4. Handelsplattform: Die Handelsplattform sollte benutzerfreundlich sein und die benötigten Analysetools bieten.
  5. Zugang zu Märkten: Dann ist zu prüfen, welche Märkte über den Broker zugänglich sind.
  6. Einlagensicherung: Man sollte sich darüber informieren, wie es um die Sicherheit des Brokers bestellt ist.
  7. Service und Support: Gibt es einen Kundendienst?
  8. Research und Bildungsressourcen: Bietet der Broker Bildungs- und Forschungsressourcen, um informierte Anlageentscheidungen zu treffen?

Depotkosten und Konditionen am Beispiel von eToro

Für Aktienkäufer bietet sich zum Beispiel ein Depot bei eToro an, denn hier können mehr als 6.000 Aktien an 17 Börsen auf der ganzen Welt erworben werden. Hier die Kosten und das Angebot im Überblick:

KosteneToro Depot
Depotführung0 €
bei 12 Monaten Inaktivität:
10 US-Dollar/Monat
Order­kosten ETFs0 €
Order­kosten AktienDeutsche Investoren zahlen beim Eröffnen und Schließen einer Aktienposition an Börsen in Australien, Hongkong, Dubai und Abu Dhabi eine Provision von 2 US-Dollar. An allen anderen Börsen fällt eine Gebühr von 1 US-Dollar an.
Transaktionsentgelt Kryptowährungen1,00 % (Kauf und Verkauf) + variabler Spread
CFDs1: Spreads
Devisenab 1 Pip
Rohstoffeab 2 Pips
Indizesab 0,02 Punkte
Aktien und ETFs (CFDs)10,15 %
Übernachtgebühren CFDs1pro Nacht und Einheit berechnet
Auszahlungsgebühr bei Euro
Umrechnungsgebühren bei
Ein- und Auszahlung in Euro
Einlagensicherung
(Aktien gelten allerdings als Sondervermögen und sind vor der Insolvenzmasse geschützt)
Handelsangebot>6.000 Aktien
>130 Kryptowährungen
20 Indizes
>30 Rohstoffe
55 Devisen
>700 ETFs
BesonderheitenCopy Trading

Demokonto

Aktien sind nicht an andere Depotanbieter übertragbar; man muss sie zunächst verkaufen und dann beim neuen Broker erneut kaufen, sofern man den Anbieter wechseln möchte
Webseitewww.etoro.de
Quelle: eigene Erhebung; Stand: Juni 2025
1 Hinweis: 51 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem
Anbieter handeln. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe
Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Welche Voraussetzungen muss ich für die Depoteröffnung erfüllen?

Um ein Depot zu eröffnen, sind die Anforderungen überschaubar. Ein Mindestalter von 18 Jahren sowie ein bestehendes Girokonto sind Grundvoraussetzungen. Viele Anbieter setzen außerdem einen festen Wohnsitz in Deutschland voraus.

Es gibt keine spezifischen Anforderungen bezüglich des Einkommens oder Vermögens. Selbst kleinere Investitionen sind möglich. Man sollte sich allerdings immer im Klaren darüber sein, dass etwa der Handel mit Aktien stets auch Risiken birgt.

Wie kann ich ein Depot eröffnen?

Die Depoteröffnung ist kein Hexenwerk. Hier die nötigen Schritte erneut am Beispiel von eToro:

Für die Kontoeröffnung bei eToro werden lediglich ein Benutzername, eine E-Mail-Adresse und ein Passwort benötigt, gefolgt von der Zustimmung zu den Nutzungs- und Datenschutzbedingungen. Nach der Registrierung muss der Bestätigungslink in der empfangenen E-Mail angeklickt werden, um zum Dashboard weitergeleitet zu werden und die Identitätsüberprüfung durchzuführen. Diese Verifikation sollte innerhalb der ersten zwei Wochen nach Kontoeröffnung abgeschlossen werden. Bis zur vollständigen Verifizierung ist das Einzahlungslimit auf 2.000 Euro beschränkt. Ohne erfolgreiche Verifizierung innerhalb dieses Zeitraums wird das Konto geschlossen und das eingezahlte Geld rückerstattet.

Während des Verifikationsprozesses werden Informationen zu finanziellen Verhältnissen und Einkommen abgefragt, um Anleger zu schützen und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Der nächste Schritt nach der Kontoeröffnung ist die Einzahlung von Geld auf das eToro-Konto, das für den Aktienhandel erforderlich ist. Dies erfolgt durch Anklicken des „Geld einzahlen“-Buttons und Ausfüllen der Einzahlungsmaske. Ein- und Auszahlungen sind jetzt in Euro möglich, sodass auch keine Umrechnungsgebühren mehr anfallen. Somit handelt man EU-ETFs und Aktien komplett kostenfrei, ohne Umrechnungs- oder Auszahlungsgebühren.

Nach der Auswahl der bevorzugten Zahlungsmethode, beispielsweise PayPal, und der Gutschrift des Betrags auf dem eToro-Konto kann mit dem Handel von Aktien begonnen werden.

Noch einmal: Es ist jedoch wichtig, sich vorab gut zu informieren, da der Aktienhandel Risiken birgt. Für Einsteiger bietet eToro die Möglichkeit, zuerst ein Demokonto einzurichten.

Was passiert, wenn mein Depotanbieter pleitegeht?

Das Guthaben auf Verrechnungskonten ist bis zu einem Betrag von 100.000 Euro durch die Einlagensicherung im Falle einer Insolvenz des Anbieters, der einer Einlagensicherung angeschlossen ist (und keinen anderen sollte man sich aussuchen) abgesichert. Dies betrifft das Kapital, das noch nicht in Wertpapiere angelegt oder aus diesen zurückgezogen wurde.

Im Gegensatz dazu sind Wertpapiere wie Aktien und ETF-Anteile allerdings nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt. Ihr Wert unterliegt den Schwankungen des Börsenhandels und kann sowohl sinken als auch steigen. Rechtlich betrachtet zählen Wertpapiere zum Sondervermögen und sind somit im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Depotanbieters nicht Teil der Insolvenzmasse. Sollte der Depotanbieter in finanzielle Schwierigkeiten geraten, besteht die Möglichkeit, die Wertpapiere zu einer anderen Bank zu übertragen.

Sollten Wertpapiere bei einer Bank aus irgendeinem Grund nicht verfügbar sein, tritt die europäische Anlegerentschädigung in Kraft. Diese bietet Schutz bis zu einem Maximalbetrag von 20.000 Euro pro Anleger, wobei bis zu 90 Prozent des verlorenen Betrags abgesichert sind.

Wie funktioniert ein Depotwechsel?

Einen Depotanbieter zu wechseln, gestaltet sich meist unkompliziert. Zuerst eröffnet man ein Depot bei einem neuen Anbieter. Viele Institute erleichtern diesen Prozess durch einen Depotwechselservice. Hierbei gibt man dem neuen Anbieter die Vollmacht, Wertpapiere aus dem alten Depot zu übertragen. Wichtig ist, alle offenen Aufträge zuvor zu annullieren und Bruchstücke von Wertpapieren zu verkaufen.

Man kann entscheiden, ob das gesamte Depot oder nur ausgewählte Wertpapiere übertragen werden sollen. Dabei sollte man sicherstellen, dass die neuen Anbieter die entsprechenden Wertpapiere handeln können. Üblicherweise sind Transfers von gängigen Aktien und ETFs zu Direktbanken problemlos möglich.

Nach deutschem Recht ist ein Depotwechsel gebührenfrei, allerdings können Drittkosten anfallen.

Der Prozess des Depotwechsels nimmt einige Zeit in Anspruch. In dieser Zeit könnte es sein, dass man nur eingeschränkten Zugang zu den Wertpapieren hat. Daher ist es ratsam, nur solche Wertpapiere zu übertragen, die man nicht kurzfristig benötigt.

Laut BaFin sollte ein Depotwechsel innerhalb Deutschlands nicht länger als drei Wochen dauern. Bei Verzögerungen ist die Bank verpflichtet, Auskunft über die Gründe zu geben.


Häufig gestellte Fragen zur Eröffnung eines Aktiendepots

Fallen bei der Eröffnung eines Aktiendepots Kosten an?

Die Eröffnung eines Aktiendepots ist bei vielen Anbietern kostenlos. Es können jedoch Gebühren für die Depotführung, Transaktionen oder andere Dienstleistungen anfallen. Es ist wichtig, sich im Vorfeld über die Gebührenstruktur des jeweiligen Anbieters zu informieren.

Wie lange dauert die Eröffnung eines Aktiendepots?

Die Dauer der Depoteröffnung variiert je nach Anbieter. In der Regel kann der Prozess von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern, besonders wenn ein Post-Ident-Verfahren erforderlich ist.

Welche Voraussetzungen muss ich für die Eröffnung eines Aktiendepots erfüllen?

Für die Eröffnung eines Aktiendepots ist in der Regel eine Volljährigkeit erforderlich. Zudem müssen Sie Ihre Identität nachweisen, oft über ein Post-Ident- oder Video-Ident-Verfahren, und persönliche sowie finanzielle Informationen bereitstellen.

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