Das Wichtigste in Kürze
- Die Bigbank AS punktet beim Festgeld mit einer geringen Mindesteinlage von 1.000 Euro und einem breiten Laufzeitangebot von einem Monat bis zu zehn Jahren.
- Da das Kreditinstitut seinen Sitz in Estland hat, fällt keine Quellensteuer an. Zudem überzeugt die Bigbank mit vergleichsweise hohen Zinsen.
- Gewisse Abstriche müssen Kunden beim Service hinnehmen, was jedoch bei einem mit wenig Aufwand zu betreibenden Festgeldkonto kein Ausschlusskriterium darstellt.
Die Bigbank AS ist eine baltische Bank. Das „Big“ steht dabei für „Baltische Investmentgesellschaft“ und nicht für das englische Wort „groß“. Bereits 2014 führte das Handelsblatt ein Interview mit einem der damaligen Vorstandsmitglieder der Bigbank.
Der Zinssatz betrug zu dem Zeitpunkt 1,05 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für das Festgeldkonto – aktuell sind es 2,80 Prozent für Laufzeiten von 3 – 10 Jahren.
Bigbank Festgeld im direkten Vergleich
| Laufzeit | Bigbank* | grenke Bank |
|---|---|---|
| 1 Monat | 2,25 % | – |
| 6 Monate | 2,50 % | 0,50 % |
| 12 Monate | 2,65 % | 2,40 % |
| 2 Jahre | 2,70 % | 2,60 % |
| 5 Jahre | 2,80 % | – |
| Maximale Laufzeit | 10 Jahre / 2,80 % | 5 Jahre / 2,75 % |
| Webseite | bigbank.de | grenke.de |
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter, Zinssatz pro Jahr
Stand: Dezember 2025
| Laufzeit | Klarna Festgeld+ | Creditplus | Crédit Agricole |
|---|---|---|---|
| 1 Monat | – | – | 2,10 % |
| 6 Monate | 1,89 % | 1,95 % | 2,30 % |
| 12 Monate | 2,11 % | 1,95 % | 2,30 % |
| 2 Jahre | 2,13 % | 2,20 % | 2,35 % |
| 5 Jahre | – | 2,50 % | 2,65 % |
| Maximale Laufzeit | 4 Jahre / 2,29 % | 7 Jahre / 2,60 % | 7 Jahre / 2,80 % |
| Webseite | klarna.de* | creditplus.de | ca-consumerfinance.de |
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter, Zinssatz pro Jahr
Stand: Dezember 2025
Tipp: Raisin (ehemals Weltsparen) bietet einen Vergleich unterschiedlicher Festgeldangebote. Anleger sollten sich auf mehreren Plattformen über Zinssätze informieren – die Angebote können voneinander abweichen. Auch Festgeld-Vergleiche helfen bei der Entscheidung.
Geringe Mindesteinlage und flexible Laufzeit
Die Bigbank setzt eine Mindesteinlage von 1.000 voraus – eine maximale Grenze besteht bis zu 100.000 Euro. Das Laufzeitangebot der Bigbank reicht von einem Monat bis zu zehn Jahren – damit ist sie eine der flexibelsten Banken. Außerdem können Kunden wählen, ob sie ihre Zinsen jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt haben möchten.
Jährliche Zinsauszahlung bietet entscheidende Vorteile
Dabei gibt es zwei große Unterschiede: Eine jährliche Auszahlung auf das Festgeldkonto führt zum Zinseszinseffekt – die Rendite erhöht sich durch die Wiederanlage. Überdies hat die jährliche Ausschüttung Steuervorteile.
Zinsen sind Kapitalerträge und somit steuerpflichtig – es existiert jedoch ein jährlicher Freibetrag von 1.000 Euro. Anleger, die also jedes Jahr Zinsen ausgezahlt bekommen, laufen weniger schnell Gefahr den Steuerfreibetrag zu überschreiten, als solche, die erst am Ende der Laufzeit ihre Zinsen gutgeschrieben bekommen.
Rechenbeispiel: Zinsausschüttung bei der Bigbank
Jährliche Ausschüttung mit Wiederanlage:
Ein Kunde legt 20.000 Euro für fünf Jahre auf einem Festgeldkonto der Bigbank an. Die werden jährlich auf das deutsche Referenzkonto ausgeschüttet. Der Zinssatz beträgt bei diesen Konditionen 2,75 Prozent pro Jahr. Jedes Jahr erhält der Anleger also 550 Euro ausgezahlt.
Durch die jährliche Ausschüttung übertrifft der Kunde nie den Freibetrag von 1.000 Euro und muss seine Zinserträge nicht versteuern. Insgesamt erhält er also 2.750 Euro steuerfrei.
Ausschüttung zum Ende der Laufzeit:
Ein Kunde legt 20.000 Euro für fünf Jahre auf einem Festgeldkonto der Bigbank an. Die Zinsen werden am Ende der Laufzeit auf das Referenzkonto ausgezahlt. Der Zinssatz beträgt bei diesen Konditionen 2,80 Prozent pro Jahr.
Die Zinsen betragen jedes Jahr insgesamt 560 Euro. Am Ende der Laufzeit erhält der Kunde also 2.800 Euro, die er dann auf einmal versteuern muss. Mit dem Abgeltungssteuerrechner des Handelsblatts ergibt sich ein abzuführender Steuerbetrag von 474,75 Euro (inklusive Sparerpauschbetrag; gegebenenfalls kommt auch noch die Kirchensteuer hinzu): Insgesamt bleiben so 2.325,25 Euro übrig und somit rund 425 Euro weniger im Vergleich zu einer jährlichen Ausschüttung.
Bigbank führt keine Steuern in Deutschland ab
Die aktuelle Kapitalertragssteuer beträgt 25 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls bis zu 9 Prozent Kirchensteuer. Als baltische Bank führt die Bigbank keine Steuern nach Deutschland ab – die Zinserträge müssen Anleger selbst versteuern. Ein Freistellungsauftrag bietet die Bigbank deshalb nicht an. Dafür positiv: In Estland fällt keine Quellensteuer an.
Wie sicher sind die Einlagen bei der Bigbank?
Die Bigbank ist Mitglied des Einlagensicherungssystems in Estland und gehört dem dortigen Sicherungsfonds der Festgeldeinlagen an. Die Einlagensicherung garantiert die Entschädigung von Summen bis 100.000 Euro. Dementsprechend sollten Anleger nicht mehr als diesen Betrag einzahlen.
Ein Rating bezüglich der Bonität der Bigbank existiert nicht. Estland bewerten die großen Ratingagenturen Moody’s, S&P und Fitch als ein Land mit hoher Liquidität, weswegen die Einlage als sicher gilt.
Wie funktioniert die Kontoeröffnung bei der Bigbank?
Die Kontoeröffnung ist simpel und mit keinerlei Kosten verbunden. Nach dem Ausfüllen des Online-Antrags müssen sich Neukunden via VideoIdent oder PostIdent identifizieren. Hat die Bigbank alle persönlichen Informationen erhalten und überprüft, erhält man die Zugangsdaten für das Online-Banking. Als Referenzkonto kann auch das Konto der eigenen Hausbank verwendet werden.
Abgespeckter Kundenservice
Auch die eigentliche Kontoführung ist kostenfrei. Eine App für die mobile Nutzung gibt es aktuell nicht. Generell ist der Service begrenzt: Beispielsweise fehlt eine Chat-Funktion und die Hotline ist nur werktags zu den gängigen Geschäftszeiten zu erreichen.
Nach Ende der Laufzeit überweist die Bigbank die angelegte Summe zurück auf das Referenzkonto – eine Kündigung ist nicht notwendig. Anleger, die ihr Festgeldkonto verlängern möchten, können die Prolongation 14 Tage vor Fälligkeit beantragen.
Bigbank mit überzeugendem Zinssatz
Die Bigbank überzeugt durch ihre vergleichsweisen hohen Zinsen – Anleger können hier durchaus eine profitable Rendite erzielen: zumindest im Negativzins-Zeitalter. Abzüge gibt es dafür im Service, hier müssen Sparer ein paar Abstriche hinnehmen. Da ein Festgeldkonto jedoch mit wenig Aufwand zu betreiben ist, sollte das kein Hindernis darstellen.
Aktueller Vergleich der besten deutschen Festgeldkonten
Häufige Fragen zum Festgeldkonto der Bigbank
Paragraph 11 des Außenwirtschaftsgesetz verpflichtet in Deutschland ansässige Personen dazu, Zahlungen von 12.500 Euro oder mehr zu melden, die sie an Ausländer leisten. Die Meldung erfolgt in elektronischer Form an die Deutsche Bundesbank.
In Deutschland gibt es keine Filialen der Bigbank – alle Finanzdienstleistungen finden dort online statt. In Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Schweden oder Spanien ist es möglich eine Geschäftsstelle der Bigbank zu besuchen.
Nein, auf Gemeinschaftskonten müssen Anleger bei der Bigbank verzichten. Ein Vorteil eines Gemeinschaftskontos ist beispielsweise die doppelte Einlagensicherung.
Mehr über Festgeld und Tagesgeld
- Bestes Festgeld aus Deutschland im Vergleich: Die höchsten Zinsen
- Was ist Festgeld – und wo winken die besten Festgeld Zinsen?
- Festgeld Vergleich: Übersicht der besten Festgeldkonten
- Festgeldkonten im Vergleich – Die besten Festgeldzinsen finden
- Welche Festgeldanlage lohnt sich?
- Festgeld Entwicklung Zinsen – Welche Anlagedauer ist sinnvoll?
- Tagesgeldkonten im Vergleich: Die besten Angebote
- Tagesgeld Vergleich – Die besten Tagesgeldkonten
- Firmentagesgeld: Die besten Tagesgeldkonten für Unternehmen
- DenizBank Festgeld – Zinsen, Sicherheit und Strategien
