ETF-Broker 2025 im Vergleich: Die besten Broker im Test

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Frank Baecke
29.01.2025 – 15:12 Uhr aktualisiert
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Broker bieten Anlegern  für den Kauf und Verkauf von ETFs günstigere Konditionen als Filial- und Direktbanken.
  • Auf welchen ETF-Broker die Wahl fallen sollte, hängt davon, ob dem Anleger eine große ETF-Auswahl, eine Vielzahl an ETF-Sparplänen oder ein möglichst gebührenfreies Traden wichtig ist.  
  • Wer möglichst wenig Rendite einbüßen will, muss bei der Broker-Auswahl neben den Depot- und Ordergebühren auch auf sonstige Kosten wie Handelsplatzentgelte, Provisionen und Negativzinsen achten. 

ETFs werden bei Anlegern immer beliebter. Im Jahr 2021 überschritt das investierte Vermögen im ETF-Segment der Deutschen Börse erstmals die Marke von 1 Billion Euro. Das war ein Plus von 39 Prozent gegenüber 2020. 

Das Kürzel ETF steht für Exchange Traded Fund, zu deutsch börsengehandelter Indexfonds. Wer in ein solches Wertpapier investiert, kauft nicht wie bei einer Aktie einen Einzelwert, sondern streut sein Investment auf sämtliche Werte eines Index. Mit einem Dax-ETF beteiligt sich der Anleger zum Beispiel an allen 40 Dax-Unternehmen, mit einem MSCI World-ETF an 1.600 Unternehmen in aller Welt.

Im Gegensatz zu klassischen Fonds ist die Zusammensetzung eines ETF durch den Index vorgegeben. Dadurch entfallen aufwändige Analysen zur Titelauswahl, weshalb ETFs deutlich günstiger als klassische Fonds angeboten werden können. Weitere Vorteile: Mit ETFs lässt sich nicht nur in Aktien investieren, es gibt auch ETFs für Anleihen, Rohstoffe, Devisen und weitere Anlageklasse. Durch die breite Streuung der Geldanlage auf alle Werte eines ETFs ist das Verlustrisiko bei schlechter Performance einzelner Werte geringer, da starke Werte die Verluste kompensieren. Anleger können darüber hinaus ETF-Sparpläne einrichten und mit regelmäßigen Einzahlungen über die Zeit ein Vermögen aufbauen.

Wo ETFs günstig zu haben sind

Für den Kauf von ETFs müssen Anleger ein Wertpapierdepot einrichten. Das gibt es besonders günstig oder kostenfrei bei Online-Brokern. Diese Anbieter ermöglichen Investoren und Sparern den Handel mit Aktien, ETFs, Rohstoffen, Devisen und weiteren Anlageklassen über eine Software vom heimischen PC aus oder via Smartphone. Online Broker sind in der Regel keine Banken und unterhalten keine Filialen. Sie können darum auf hohe Depot-, Order- und Sparplangebühren verzichten. Die Wertpapierdepots und Verrechnungskonten der Anleger führen Partnerbanken. 

In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Online-Broker ihren Platz am Markt erobert. Mit einem besonders großen Angebot an ETFs und ETF-Sparplänen punkten 

  • Flatex
  • ING
  • Justtrade
  • Scalable Capital und 
  • Trade Republic.

Einblick in die Recherche – so wurde ausgewählt

Dieser Artikel basiert auf einer redaktionellen Auswahl von überregionalen Anbietern, die anhand beliebter Suchbegriffe und Anbieter sorgfältig recherchiert wurden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild davon zu vermitteln, was Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell interessiert und welche etablierten sowie neuen Anbieter für sie relevant sein könnten.

Angesichts der Vielzahl an Anbietern und Angeboten bietet dieser Artikel jedoch keinen kompletten Marktüberblick, da es nicht möglich ist, alle Anbieter aufzuführen. Vielmehr soll er eine erste Orientierung bieten und als fundierte Entscheidungsgrundlage dienen.

Flatex: Fixe Ordergebühren und kostenfreie ETF-Sparpläne

Auch Flatex nimmt seit 2023 keine Depotführungsgebühren mehr (exklusive Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s).

Bei den Ordergebühren ist Flatex wenig zurückhaltend. Pro Wertpapierorder werden 5,90 Euro plus marktübliche Spreads, Zuwendungen und Produktkosten fällig. Im Gegensatz dazu kann bei Justtrade kostenfrei gehandelt werden, bei Scalable Capital sind zumindest ETFs ohne Ordergebühr zu haben. Allerdings hat Flatex auch 700 Premium-ETFs im Angebot, in die gebührenfrei als Einmalanlage ab 1.000 Euro gratis (plus marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten) investiert werden kann.

Das Angebot an börsengehandelten Indexfonds ist bei Flatex sehr groß, wenn auch nicht so üppig wie bei den anderen vier Anbietern. Dennoch ist die Auswahl mit mehr als kostenfrei zu besparenden 1.600 ETFs (plus marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten) geradezu riesig im Vergleich zu vielen anderen Online-Brokern.

Was die Zahl der Handelsplätze betrifft, hat Flatex ein großes Angebot. Gehandelt werden kann an allen deutschen Parkettbörsen, an vielen ausländischen Börsen, über Xetra sowie außerbörslich über 17 Direkthandelspartner. Eine ähnlich breite Auswahl bietet nur ING Depot. Bei Scalable Capital ist der Handel dagegen auf zwei elektronische Handelsplattformen beschränkt, bei Trade Republic auf einen und bei Justtrade auf drei.

InfoFlatex
Depotführungsgebühren0 €*
Ordergebühren für ETF5,90 € + marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten**
Mindestorder ETFkein Mindestordervolumen
Minimale Sparrate25 €
Anbieter ETFu.a.: iShares, WisdomTree, Vanguard
Sparplanfähige ETFs> 1.600
Webseiteflatex.de***
* exklusive Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR’s
** reduzierte Ordergebühren im Rahmen von Neukundenaktionen
*** Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: 2025

ING Depot: Variable Orderkosten und Sparen schon ab 1 Euro

Wie die meisten anderen Online-Broker verzichtet auch ING auf Depotführungsgebühren. Dafür fallen aber die Ordergebühren mit 4,90 Euro plus 0,25 Prozent Provision plus Handelsplatzgebühr deutlich höher aus als bei den anderen vier Online-Brokern. Grund dafür ist die prozentuale Provision. Dadurch kostet eine Wertpapierorder mit einen Kurswert von 2.000 Euro immerhin 9,90 Euro, eine Order mit 5.000 Euro Kurswert bereits 17,40 Euro und eine Order mit 10.000 Euro Kurswert stolze 29,90 Euro. Die maximale Ordergebühr liegt bei 69,90 Euro. Zum Vergleich: Flatex berechnet pauschal 5,90 Euro plus marktübliche Spreads, Zuwendungen und Produktkosten pro Trade, Justtrade verlangt 1 Euro Fremdkostenpauschale bei börslichem Handel.

Dafür ist das ING-Angebot an ETFs sehr umfangreich. Es stehen mehr als 2.000 ETFs zur Wahl, darunter gut 160 ETFs und ETCs ab 0 Euro Kaufgebühr (plus Produktkosten und Zuwendungen). Auch die Zahl der Handelsmöglichkeiten ist groß. Neben den Börsenplätzen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg/Hannover, München, Stuttgart, USA und Kanada können Anleger die elektronischen Handelssysteme Xetra, Tradegate und Gettex sowie den Direkthandel nutzen.

Mit über 1.100 sparplanfähigen ETFs ist das ING-Angebot für Sparer zwar nur etwa halb so groß wie das von Scalable Capital, die Sparplan-Ausführung ist jedoch ebenfalls gebührenfrei. Überdies können die ETF-Sparpläne schon ab 1 Euro pro Monat bespart werden. Das gibt es sonst nur bei Scalable Capital und Trade Republic. Bei Flatex und Justtrade beträgt die Mindestsparrate 25 Euro.

InfoING Depot
Depotführungsgebühren0 €
Ordergebühren für ETF4,90 € + 0,25 % Provisionssatz + Handelsplatzgebühren Max. 69,90 €
Mindestorder ETFkein Mindestordervolumen
Minimale Sparrate1 €
Anbieter ETFu.a.: Amundi, Fidelity, Franklin LibertyShares
Sparplanfähige ETFs> 1.100
Webseiteing.de
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: Januar 2025

Justtrade: Kostenlose Trades, aber nur wenige ETF-Sparpläne

Der Wertpapierhandel bei Justtrade ist kostenfrei, es fällt bei börslichem Handel jedoch eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro an. Die Depotführungsgebühren entfallen. Das macht Justtrade zu einem der günstigsten Anbieter im Vergleich.

Justtrade bietet 1.800 ETFs an, die allesamt kostenfrei ge- und verkauft werden können. Möglich machen das die elektronischen Handelsplattformen LS Exchange, Tradegate Exchange und Quotrix. Mit rund 200 ETF-Sparplänen hat Justtrade jedoch im Vergleich zu Flatex, ING Depot, Scalable Capital und Trade Republic das mit Abstand kleinste Angebot für Sparer. Die Sparplanausführung kostet nichts, die Mindestsparrate liegt bei 25 Euro.

InfoJusttrade
Depotführungsgebühren0 €
Ordergebühren für ETF0 €
Mindestorder ETF50 € für Digitalwährungen
1 € Fremdkostenpauschale bei börslichem Handel
Minimale Sparrate25 €
Anbieter ETFu.a.: Amundi und iShares
Anzahl ETFs1.800
Sparplanfähige ETFs> 200
Webseitejusttrade.com
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: Januar 2025

Scalable Capital: ETFs ohne Ordergebühr und kostenfreies Depot

Bei Scalable Capital können Anleger für 0 Euro Ordergebühr in Prime ETFs investieren (Aktien: 0,99 Euro pro Trade). Auch das Depot Free ist kostenfrei. Daneben gibt es eine weitere Depotvariante, bei der der Anleger für eine niedrige Monatsgebühr (Trading-Flatrate) beliebig viele Käufe und Verkäufe kostenfrei ausführen kann – ab einem Ordervolumen von 250 Euro und über Gettex. Wer jedoch ausschließlich ETFs handeln will, benötigt nur das kostenfreie Free Depot. Gehandelt werden kann lediglich auf Gettex und Xetra.

Scalable Capital bietet mehr ETF-Sparpläne, die ohne Ausführungsgebühren bespart werden können. Wie bei ING Depot beträgt die Mindestsparrate 1 Euro pro Monat.

InfoScalable Capital
Depotführungsgebühren0 € (Free)
Ordergebühren für Prime ETF0 €
Mindestorder ETFnein
Minimale Sparrate1 €
Anbieter ETFu.a.: Amundi und iShares
Anzahl ETFs>2.700
Sparplanfähige ETFs>2.700
Webseitede.scalable.capital
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: Januar 2025

Trade Republic: Großes Angebot an ETFs und gebührenfreie Sparplanausführung

Mit einem Angebot von 2.600 ETFs ist Trade Republic ganz pben mit dabei bei den hier verglichenen fünf Online-Brokern. Das Depot ist kostenfrei, die Sparplanauführung ebenfalls. Beim Kauf und beim Verkauf fällt 1 Euro Fremdkostenpauschale an. 

Die Handelsmöglichkeiten sind allerdings begrenzt: Es steht ausschließlich LS Exchange zur Verfügung.

Von den 2.600 ETFs bei Trade Republic sind alle sparplanfähig. Die Mindestsparrate beträgt 1 Euro, die maximale Sparrate 10.000 Euro.

InfoTrade Republic
Depotführungsgebühren0 €
Ordergebühren für ETF0 € (Sparplanausführung)
Mindestorder ETFkein Mindestordervolumen
Minimale Sparrate1 €
Anbieter ETFu.a.: Amundi, Lyxor, iShares
Anzahl ETFsca. 2600
Sparplanfähige ETFs> 2.600
Webseitetraderepublic.de
Quelle: Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: Januar 2025

Häufig gestellte Fragen zum ETF-Investment

Sind Investments in ETFs risikoärmer als Geldanlagen in Aktien?

Ja, denn wer in einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) investiert, der legt sein Geld statt in einer einzelnen Aktie in sämtlichen Werten eines Index an. Bekannte Indizes sind zum Beispiel der Deutsche Aktienindex Dax mit den 40 größten deutschen Unternehmen oder der S&P 500 mit den 500 größten börsennotierten US-Unternehmen. Der Vorteil eines ETFs für den Anleger besteht in der Risikostreuung. Brechen die Kurse weniger Unternehmen eines Index ein, werden die Verluste durch die Kursgewinne performance-starker Unternehmen ausgeglichen.

Welchen ETF-Broker sollte man wählen?

Das hängt vom jeweiligen Fokus des Anlegers ab. Wer auf eine größtmögliche Auswahl an ETFs Wert legt, findet bei Trade Republic mit 2.600 ETFs und Scalable Capital mit 2.700 ETFs das größte Angebot. Wer nach dem größtmöglichen Angebot an gebührenfreien ETF-Sparplänen sucht, für den sind diese beiden Anbieter ebenfalls erste Wahl. 

Wie flexibel sind ETF-Sparpläne?

Mit ETF-Sparplänen bleiben Anleger – anders bei Versicherungsverträgen – sehr flexibel. Sie können ihre Sparpläne jederzeit beginnen, vorübergehend aussetzen und beenden. Auch die Ratenhöhe, der Ausführungstermin und der Einzahlrhythmus lassen sich jederzeit anpassen, und das kostenlos. Das Einrichten und Ändern von ETF-Sparplänen kann der Anleger im Internetbanking selbst vornehmen.

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