Das Wichtigste in Kürze
- Kostenlose Visa Kreditkarten bieten grundlegende Zahlungsfunktionen und werden weltweit akzeptiert.
- Die Konditionen der Kartenanbieter unterscheiden sich deutlich. Einige Banken verlangen eine Kontoeröffnung, manche geben nur Debitkarten aus, andere bieten Vollkreditkarten mit optionalem Revolving.
- Vorsicht: Auch bei kostenlosen Kreditkarten kann es Kostenfallen wie üppige Sollzinsen bei Teilzahlung und hohe Fremdwährungsgebühren geben.
- Empfehlenswerte Anbieter: Barclays, Instabank, Hanseatic Bank, Santander und ING.
Visa Kreditkarten gehören zu den weltweit am häufigsten akzeptierten Zahlungsmitteln. Doch die praktischen Helfer müssen nicht zwingend etwas kosten. Mehrere Banken bieten Visa Kreditkarten ohne Jahresgebühr an. Diese bieten im Unterschied zu teuren Premium-Karten zwar keine exklusiven Benefits und Versicherungspakete, dafür aber alle grundlegenden Zahlungsfunktionen für den Einsatz auf Reisen, an Tankstellen oder im Onlineshop.
Allerdings unterscheiden sich die Karten bei den Nutzungsmöglichkeiten, Zinsen, Zusatzleistungen und Bedingungen. Wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Nicht jede kostenlose Karte hält, was sie verspricht: Kostenfreiheit. Worauf zu achten ist und welche Kartenanbieter empfehlenswert sind, erklärt dieser Beitrag.
Kostenlose Visa Kreditkarten als Alternative zu kostenpflichtigen Angeboten
Gebührenpflichtige Kreditkarten bieten oft umfangreiche Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen, Lounge-Zugänge und Cashback-Programme. Kostenlose Karten enthalten meist keine solchen Extras, punkten dafür aber mit niedrigen Einstiegshürden. Gerade für Verbraucher, die ihre Kreditkarte nur gelegentlich nutzen oder einfach eine Ergänzung zum Girokonto suchen, sind kostenlose Visa Karten eine praktische Option. In den meisten Fällen lässt sich auch mit ihnen die Hotelbuchung absichern und im Ausland Geld abheben. Wem es vorrangig um solche Basisfunktionen geht, der kann getrost auf eine kostenpflichtige Premium-Kreditkarte verzichten.
Vor- und Nachteile kostenloser Visa Kreditkarten
Die größten Vorteile kostenloser Visa Kreditkarten liegen im Wegfall der Jahresgebühr und in der weltweiten Akzeptanz. Visa wird nahezu überall akzeptiert, anders als manche Debitkarten. Auch eine unkomplizierte Beantragung, etwa ohne Kontowechsel oder Bonitätsnachweise, zählt zu den Pluspunkten der kostenfreien Karten. In Kombination mit Apps lassen sich Zahlungen zudem leicht verwalten, und der Einsatz im Internet funktioniert meist genauso gut wie bei kostenpflichtigen Varianten.
Aber es gibt auch Nachteile: Viele Anbieter aktivieren automatisch die Teilzahlungsfunktion. Dadurch wird der offene Betrag nicht zeitnah in voller Höhe abgebucht, sondern verzinst. Die Sollzinsen liegen oft deutlich über 15,00 Prozent. Auch Bargeldabhebungen und die Nutzung der Karte im Ausland sind nicht immer kostenfrei. Wer auf der Suche nach einer wirklich kostenlosen Kreditkarte ist, sollte die Konditionen der Anbieter gut vergleichen.
Worauf bei der Auswahl einer kostenlosen Visa Kreditkarte zu achten ist
Eine kostenlose Karte ist nur dann wirklich günstig, wenn keine Grundgebühr anfällt, kein Mindestumsatz verlangt wird und keine Kosten beim Karteneinsatz entstehen. Für Letzteres sind folgende Vergleichskriterien wichtig:
- die Bedingungen für Bargeldverfügungen
- die Gebühren für den Auslandseinsatz der Karte und
- der effektive Jahreszins bei Teilzahlung
Auch die Frage, ob der Kartenherausgeber die Eröffnung eines Girokontos verlangt, spielt eine Rolle. Wer flexibel bleiben möchte, greift besser zu Karten, die unabhängig von einem Kontowechsel funktionieren.
Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf die Bewertungen des Kundenservices, die Bedienbarkeit der App (wichtig u. a. zum Kartensperren) und mögliche Zusatzfunktionen wie Apple Pay, Google Pay oder Echtzeit-Transaktionen.
Fünf Anbieter kostenloser Visa Kreditkarten im Vergleich
Die Auswahl an kostenlosen Visa Karten ist inzwischen groß. Doch bei genauerem Hinsehen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Einige Herausgeber bieten maximale Flexibilität und Kostenfreiheit, andere überzeugen mit technischer Raffinesse oder einem Kreditrahmen.
Die Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Gebühren außerhalb der EU, der Kopplung an ein Girokonto und der Art der Rückzahlung. Die folgende Tabelle zeigt die Konditionen von fünf kostenlosen Visa Kreditkarten beliebter Anbieter im direkten Vergleich. Diese Anbieter sind: Barclays, Hanseatic Bank, Santander, Instabank und ING.
Konditionen kostenloser Visa Kreditkarten
Merkmal | Barclays Visa | Hanseatic Bank GenialCard | Santander BestCard Basic | Instabank Visa | ING Visa Card |
Jahresgebühr | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € |
Girokonto erforderlich | nein | nein | nein | nein | ja |
Bargeldabhebung am Automaten* | weltweit kostenlos | 3,95 € in Deutschland außerhalb Deutschlands kostenlos | weltweit 4 x kostenlos pro Monat, danach je 3,50 % des Betrages, mind. 5,75 € | weltweit 2,00 % des Abhebebetrages | weltweit kostenlos |
Fremdwährungsgebühr | 0,00 % | 0,00 % | 1,85 % | 2,49 % | 2,20 % |
Rückzahlung | flexibel | flexibel | flexibel | flexibel | direkte Abbuchung (Debitkarte) |
Zinsen p. a. für Teilzahlung | 20,91 % eff. Jahreszins | 17,29 % eff. Jahreszins | 16,43 % eff. Jahreszins | 20,63 € eff. Jahreszins | kein Kredit möglich (Debitkarte) |
Versicherungen | nein | nein | nein | nein | nein |
ApplePay / Google Pay | ja | ja | ja | nein | ja |
Webseite | barclays.de | hanseaticbank.de | santander.de | instabank.de | ing.de |
Barclays Visa: Flexible Lösung mit Rundum-Kostenfreiheit
Die Barclays Bank, eine traditionsreiche britische Großbank mit Sitz in London, bietet seit vielen Jahren auch in Deutschland Kreditkartenprodukte an. Die „Barclays Visa“ hat sich dabei als flexible Allround-Lösung etabliert – ohne Jahresgebühr, ohne Bindung an ein Girokonto und mit weltweit kostenloser Bargeldversorgung. Die Karte richtet sich an Nutzer, die eine eigenständige Kreditkarte mit vollem Funktionsumfang suchen, aber auf unnötige Kosten verzichten möchten.
Ein besonderes Merkmal ist die vollständige Gebührenfreiheit im Ausland: Weder bei Zahlungen in Fremdwährungen noch bei Bargeldabhebungen fallen zusätzliche Kosten an. Hinzu kommt eine hohe Akzeptanz durch das Visa-Netzwerk, die einfache App-Steuerung und die Möglichkeit zur Teilzahlung, wobei der effektive Jahreszins mit 20,91 der höchste in diesem Vergleich ist. Positiv: Die Rückzahlung lässt sich in der App jederzeit auf 100 Prozent umstellen, was die Zinsfalle vermeidet. Versicherungen bietet Barclays nicht an. Wer darauf Wert legt, kann zur kostenpflichtigen „Barclays Platinum“ greifen.
Instabank Visa: Die digitale Alternative
Die norwegische Instabank ist ein noch junger, vollständig digitaler Finanzanbieter mit einem Sitz in Berlin. Die Bank hat sich auf einfache und mobile Banklösungen spezialisiert. Anders als klassische Banken betreibt Instabank keine Filialen und keine eigenen Geldautomaten, sondern konzentriert sich auf eine rein app-basierte Nutzererfahrung und spricht damit vor allem eine jüngere, technikaffine Zielgruppe an.
Die Visa Karte wird ohne Jahresgebühr und unabhängig von einem Girokonto ausgegeben. Sie ist sofort nach Freischaltung mit Apple Pay oder Google Pay kompatibel und erlaubt weltweit Bargeldabhebungen, allerdings nicht kostenfrei, sondern für eine Gebühr von 2,00 Prozent des Abhebebetrages. Beim Einsatz in Fremdwährungen fallen sogar 2,49 Prozent als Gebühr an. Das ist im Vergleich zu den anderen vier Anbietern die höchste Gebühr. Damit ist die Karte für Vielreisende weniger attraktiv. Auch gibt es keine Versicherungen oder Bonusprogramme. Zudem fehlt ein klassischer Support in Filialen oder per Hotline, denn Instabank agiert rein digital. Somit eignet sich die Karte vor allem für Nutzer, die damit hauptsächlich digital bezahlen wollen und auf Filialservices verzichten können.
Hanseatic Bank GenialCard: Kreditkarte ohne Haken

Hanseatic Bank GenialCard
- 17,29 % effektiver Jahreszins
- Keine Fremdwährungsgebühren
- Im Ausland gebührenfrei Geld abheben
- Für Neukunden:
In den ersten 3 Monaten zinsfreie Rückzahlung
in Raten
Aktuelle Aktionen
* Wenn du deine Kreditkarte in Casinos, bei Lotterien, Wettbüros oder auf Plattformen für Wertpapierhandel nutzt, fallen Gebühren an. Das gilt auch, wenn du sie bei Finanzinstituten, für Geldtransfers oder zum Kauf von Kryptowährungen einsetzt. Die genauen Gebühren findest du in unserem Konditionsverzeichnis.
Die Hanseatic Bank ist ein Tochterunternehmen der französischen Großbank Société Générale. Sie hat ihren Sitz in Hamburg und ist seit Jahren für ihre verbraucherfreundlichen Kreditkarten bekannt. Die GenialCard zählt zu den beliebtesten kostenlosen Visa Karten in Deutschland, nicht zuletzt wegen ihrer fairen Konditionen und der Unabhängigkeit vom Girokonto.
Kunden profitieren von vollständiger Kostenfreiheit im Alltag: Keine Jahresgebühr, keine Gebühren für Fremdwährungen und keine Kosten für Bargeldabhebungen im Ausland (in Deutschland: 3,95 Euro). Auch bei der Hanseatic Bank lässt sich die Rückzahlung flexibel gestalten. Wer die Teilzahlungsfunktion deaktiviert, zahlt keine Zinsen. Eine Freischaltung für Google und Apple Pay ist problemlos möglich. Im Gegensatz zu Premiumkarten fehlen aber Zusatzleistungen wie Versicherungen und Cashback. Jedoch können eine Reiseversicherung und ein Schutz gegen Verlust und Diebstahl dazugebucht werden. Wer eine kostenfreie Visa Karte lediglich zum Bezahlen und Geldabheben sucht, macht mit der GenialCard nichts falsch.
Santander BestCard Basic: Viermal kostenlos Bargeld
Die Santander Consumer Bank mit Sitz in Mönchengladbach zählt zu den etablierten Anbietern von Konsumkrediten und Kreditkarten in Deutschland. Ihre „BestCard Basic“ ist eine Visa Karte, die sich vollständig ohne Jahresgebühr und ohne verpflichtendes Girokonto nutzen lässt. Durch die Akzeptanz im internationalen Visa-Netzwerk ist die Karte weltweit einsetzbar. Pro Monat sind vier Bargeldverfügungen kostenfrei, ab der fünften wird eine Gebühr von 3,50 Prozent des Abhebebetrages oder mindestens 5,75 Euro fällig. Rückzahlungen sind flexibel möglich. Wer nicht den vollen Betrag begleichen möchte, kann Teilzahlungen nutzen. Der effektive Jahreszins hierfür liegt bei 16,43 Prozent. Das ist der niedrigste Zins in diesem Vergleich. Dennoch ist mit Teilzahlung immer die Gefahr einer teuren Schuldenfalle verbunden, weshalb stets eine zeitnahe und vollständige Rückzahlung zu bevorzugen ist.
Auf Zusatzleistungen wie Versicherungen oder Bonusprogramme verzichtet Santander bei seinem kostenlosen Kartenmodell. Auch digitale Komfortfunktionen wie Echtzeitbenachrichtigungen oder Budgetanalysen fehlen. Dafür lässt sich die Karte unkompliziert über die App verwalten und mit Apple Pay sowie Google Pay und Garmin Pay verknüpfen. Insgesamt bietet die BestCard Basic ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für alle, die eine weltweit einsetzbare Visa Kreditkarte ohne laufende Kosten suchen.
ING Visa Card: Debitkarte mit Kreditkartenfunktion
Die ING Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine der größten Direktbanken Europas. Ihre Visa Card ist keine klassische Kreditkarte, sondern eine Debitkarte. Das bedeutet: Zahlungen werden direkt vom Girokonto abgebucht. Dennoch bietet die ING Visa Card viele Funktionen einer „echten“ Kreditkarte und kann problemlos im In- und Ausland eingesetzt werden.
Voraussetzung ist allerdings im Unterschied zu allen anderen Anbietern in diesem Vergleich ein Girokonto bei der ING. Ohne Kontowechsel gibt es keine Visa Karte. Wer das Konto nutzt, erhält eine moderne Visa Debitkarte ohne Jahresgebühr und mit kostenfreien Bargeldabhebungen weltweit. Beim Karteneinsatz im Ausland fallen 2,20 Prozent Fremdwährungsgebühr an, was vergleichsweise hoch ist. Die Karte eignet sich damit besonders für Kunden, die Bankdienstleistungen aus einer Hand wollen und auf klassische Kreditkartenfunktionen wie Kreditrahmen oder Teilzahlung verzichten können. Für Online-Zahlungen, Reisen und den Alltag ist die ING Visa Card eine attraktive Lösung.
Fünf kostenlose Visa Kredikarten: Welche passt zu wem?
Kostenlose Visa Karten sind nicht alle gleich, das zeigt der direkte Vergleich der fünf Anbieter deutlich. Sie haben alle den Vorteil der entfallenden Jahresgebühr, unterscheiden sich aber hinsichtlich Gebühren, Zinsen und Einsatzmöglichkeiten.
Unterm Strich zeigt sich: Wer weltweit gebührenfrei bezahlen und Bargeld abheben möchte, fährt mit Barclays am besten. Auch die Hanseatic Bank bietet ein starkes Gesamtpaket, allerdings mit hohen Gebühren bei Abhebungen im Inland. Die Santander BestCard Basic ist eine interessante Option für alle, die gelegentlich reisen und mit vier kostenfreien Bargeldverfügungen pro Monat auskommen. Die Fremdwährungsgebühr ist allerdings ein Nachteil, wenngleich diese geringer ist als bei Instabank. Deren Visa Karte richtet sich an digitalaffine Nutzer, ist aber für Reisen ins Ausland aufgrund der hohen Fremdwährungsgebühren eher ungeeignet. Die ING Visa Debitkarte eignet sich besonders für Kunden, die Konto und Karte bei derselben Bank führen möchten, auf Teilrückzahlung verzichten können und die Karte für Zahlungen in Fremdwährungen nutzen.
Somit kommt es bei der Entscheidung für eine kostenlose Visa Kreditkarte letztlich auf eines an: ob die Karte zum eigenen Nutzungsverhalten passt. Genügend Auswahl steht zur Verfügung.
Häufig gestellte Fragen zu kostenlosen Visa Kreditkarten
Nicht immer. Viele Anbieter verzichten zwar auf die Jahresgebühr, verlangen aber Sollzinsen bei Teilzahlung und Gebühren für Bargeldabhebungen oder Zahlungen im Ausland. Eine genaue Prüfung der Konditionen ist deshalb unerlässlich.
Die Teilzahlung erlaubt es Banken, Zinsen zu berechnen. Und diese liegen oft deutlich über 15,00 Prozent. Deshalb ist die Teilzahlung bei vielen Karten automatisch aktiviert. Wer das nicht möchte, sollte die Rückzahlung direkt nach Erhalt der Karte auf 100,00 Prozent umstellen. So lassen sich langanhaltende Zinszahlungen vermeiden.
Ja, die Sicherheitsstandards sind bei allen Visa Karten gleich. Unterschiede gibt es dagegen bei Zusatzleistungen wie Versicherungen. Auch der Kundenservice kann variieren. Kostenlose Karten bieten hier oft weniger Komfort. Die Kernfunktionen sind jedoch sicher.
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