Das Wichtigste in Kürze
- Eine private Krankenversicherung bietet im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung individuell wählbare und oft leistungsstärkere Bausteine, zum Beispiel Chefarztbehandlung und Einbettzimmer.
- Die Beiträge in der PKV richten sich nach Alter, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen, während sie in der GKV einkommensbasiert sind.
- Aufgrund der großen Tarifvielfalt ist es nicht leicht, eine optimal auf die persönliche Situation zugeschnittene private Krankenversicherung zu finden. Ein aktuelles Ranking bietet Orientierung.
Die Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung gehört zu den weitreichendsten Finanzfragen im Leben: Sie wirkt sich über Jahrzehnte auf Kosten, Versorgungsniveau und Sicherheit im Alter aus. Die private Krankenversicherung (PKV) lockt mit Chefarztbehandlung, Einbettzimmer und schnellen Terminen – Leistungen, die im gesetzlichen System oft fehlen oder nur eingeschränkt verfügbar sind.
Während der Großteil der Bevölkerung pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist, haben bestimmte Berufsgruppen die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dazu gehören Selbstständige und Beamte, aber auch Angestellte, deren Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreitet. Im Jahr 2025 liegt diese Einkommensgrenze bei 73.800 Euro brutto.
Private Krankenversicherungen im Vergleich
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(abhängig von Alter und Tarif)
Vor- und Nachteile der PKV
Die Entscheidung für oder gegen eine PKV hängt von vielen individuellen Faktoren ab und sollte langfristig betrachtet werden. Die Vorteile der PKV sind vielfältig. Privatversicherte profitieren häufig von kürzeren Wartezeiten bei Fachärzten und können sich in vielen Tarifen über einen umfassenderen Leistungskatalog freuen. Dieser kann beispielsweise die Erstattung von Heilpraktiker-Leistungen, speziellen Sehhilfen oder auch nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten umfassen. Ein weiterer Pluspunkt ist die freie Arztwahl, die über das Hausarztprinzip hinausgeht.
Zu den Nachteilen zählt, dass Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen nicht kostenfrei mitversichert sind, sondern eigene Verträge benötigen. Zudem können die Beiträge im Alter deutlich steigen. Zudem bedeutet die Entscheidung für die PKV eine oft nur schwierig rückgängig zu machende Trennung von der gesetzlichen Krankenversicherung. Entscheidungen zum Wechsel sollten deshalb nicht nur auf kurzfristigen Beitragsvergleichen beruhen, sondern auf einer fundierten Prognose zur persönlichen Lebensplanung und zu Alterungsrisiken.
Vergleich der besten Privatversicherungen
Wer sich privat versichern möchte, hat die Wahl zwischen vielen guten Tarifen. Sie unterscheiden sich im Versicherungsumfang und dementsprechend auch im Preis. Um sich im Tarifdschungel nicht zu verirren, sind Rankings von Versicherungsanalysten hilfreich.
Der folgende Vergleich der besten Tarife basiert auf einem unabhängigen Ranking der Rating-Agentur Franke und Bornberg, die Versicherungen nach einem umfangreichen Kriterienkatalog bewertet. In das Gesamtergebnis ging die Qualität der Tarife zu 70 Prozent ein, die Beitragshöhe zu 20 Prozent und die Finanzkraft des Versicherers zu 10 Prozent.
Für die Analyse wurden alle relevanten Aspekte von ambulanten und stationären Leistungen bis hin zu Zahnbehandlungen und der Finanzstärke der Anbieter berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen für zwei Tarifmodelle – den Komfort- und den Premiumschutz –, welche Angebote aktuell am besten abschneiden. Die Tarife wurden für einen 35-jährigen Musterkunden ermittelt und beinhalten den gesetzlich vorgeschriebenen Zuschlag.
Die besten Komfortschutz-Tarife
Krankenvollversicherungen für folgenden Musterfall: Eintrittsalter 35 Jahre, Zweibettzimmer, Zahnersatz mindestens 75 Prozent, Beitrag inklusive gesetzlichem Zuschlag.
| Gesellschaft Tarif | Monatsbeitrag Monatsbeitrag inkl. SB | Punkte Gesamtnote | Angebote |
|---|---|---|---|
| ARAG Krankenversicherungs-AG Med Extra, PVN | 543,60 € 593,60 € | 90 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Continentale Krankenversicherung a.G PREMIUM, SP2, PVN | 647,16 € 688,83 € | 86 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Deutscher Ring Krankenversicherung (Eine Marke der SIGNAL IDUNA) Esprit, PIT, PVN | 653,38 € 690,88 € | 85 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Bayerische Beamtenkrankenkasse AG GesundheitVario, VARIO ZahnPlus, VARIO KlinikPlus, PVN | 684,68 € 701,35 € | 83 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| HanseMerkur Krankenversicherung AG AZP, EGO2, PS3, PSV, PVN | 702,71 € 702,71 € | 83 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| UKV – Union Krankenversicherung AG GesundheitVario, VARIO ZahnPlus, VARIO KlinikPlus, PVN | 684,68 € 701,35 € | 83 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Allianz Private Krankenversicherungs-AG Mein Gesundheitsschutz Plus 100, MeinGesundheitsschutz Plus 70, Upgrade auf Plus 100, Upgrade auf Plus 90, MeinGesundheitsschutz Zahn 75, PVN | 749,85 € 749,85 € | 82 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Süddeutsche Krankenversicherung a.G. AM30, S1, Z8, PPV | 702,49 € 722,49 € | 81 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| AXA Krankenversicherung AG ActiveMe-U, Komfort Zahn-U, PVN | 578,74 € 599,57 € | 77 Gut | Angebot vergleichen |
| Gothaer Krankenversicherung AG MediCompactPlus, PVN | 610,07 € 650,07 € | 74 Gut | Angebot vergleichen |
| Württembergische Krankenversicherung AG Ambulant Premium (A1_480), Z2, S2, PVN | 771 € 811 € | 74 Gut | Angebot vergleichen |
| SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G. KOMFORT-PLUS 1, PVN | 635,67 € 675,67 € | 73 Gut | Angebot vergleichen |
| DKV Deutsche Krankenversicherung AG BMK 0, BMKD, PVN | 858,03 € 858,03 € | 72 Gut | Angebot vergleichen |
| Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit a.G. NK.select L Bonus, URZ, PVN | 663,58 € 663,58 € | 72 Gut | Angebot vergleichen |
| Barmenia Krankenversicherung AG einsA expert, PVN | 969,16 € 996,66 € | 70 Gut | Angebot vergleichen |
| HUK Coburg Krankenversicherung Komfort, PVN | 669,89 € 719,89 € | 68 Befriedigend | Angebot vergleichen |
Stand: April 2025
Beiträge inkl. gesetzlichem Zuschlag und Pflegepflicht
Hinweis zur Selbstbehaltsumrechnung fester SB: Der jährliche Selbstbehalt wurde zu 1/12 auf den monatlichen Beitrag addiert.
Hinweis zur Selbstbehaltsumrechnung prozentualer SB: Bei der Selbstbehaltsumrechnung bei prozentualen SB erfolgte die Umlage mit dem halben Selbstbehalt. Dieser SB wurde zu 1/12 auf den monatlichen Beitrag addiert.
Die besten Premiumschutz-Tarife
Krankenvollversicherungen für folgenden Musterfall: Eintrittsalter 35 Jahre, Zweibettzimmer, Zahnersatz mindestens 75 Prozent, Beitrag inklusive gesetzlichem Zuschlag.
| Gesellschaft Tarif | Monatsbeitrag Monatsbeitrag inkl. SB | Punkte Gesamtnote | Angebote |
|---|---|---|---|
| Bayerische Beamtenkrankenkasse AG GesundheitVario, VARIO AmbulantPlus, VARIO KlinikPlus, VARIO ZahnPlus, PVN | 705,32 € 721,99 € | 96 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| UKV – Union Krankenversicherung AG GesundheitVario, VARIO ZahnPlus, VARIO AmbulantPlus, VARIO KlinikPlus, PVN | 705,32 € 721,99 € | 96 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit a.G. NK.select XL Bonus, URZ, PVN | 760,93 € 760,93 € | 93 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| uniVersa Krankenversicherung a.G. uni-Top|Privat 300, PVN | 660,57 € 685,57 € | 93 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| ARAG Krankenversicherungs-AG MedBest, PVN | 621,50 € 671,50 € | 90 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| AXA Krankenversicherung AG GEXTRA2U, PVN | 777,25 € 814,75 € | 90 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Continentale Krankenversicherung a.G PREMIUM, SP1, PVN | 659,31 € 700,97 € | 90 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Süddeutsche Krankenversicherung a.G. AM12, S1, Z9, PPV | 788,55 € 808,55 € | 90 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Allianz Private Krankenversicherungs-AG MeinGesundheitsschutz Best 100, Upgrade auf Best 90, MeinGesundheitsschutz Best 70, Upgrade auf Best 100, MeinGesundheitsschutz Zahn 90, PVN | 829,79 € 829,79 € | 89 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| HanseMerkur Krankenversicherung AG AZP, EGO2, PS3, PSV, PVN | 702,71 € 702,71 € | 89 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Landeskrankenhilfe V.V.a.G. GesundheitsUpgrade Premium, PVN | 808,08 € 849,74 € | 89 Sehr gut | Angebot vergleichen |
| Nürnberger Krankenversicherung AG MAX6+, PVN | 735,12 € 785,12 € | 83 Gut | Angebot vergleichen |
| Württembergische Krankenversicherung AG Ambulant Premium (A1_480), Z1, S1, PVN | 812,37 € 852,37 € | 78 Gut | Angebot vergleichen |
| Barmenia Krankenversicherung AG einsA expert+, PVN | 1.010,26 € 1037,76 € | 77 Gut | Angebot vergleichen |
| DKV Deutsche Krankenversicherung AG PMN 1, PVN | 962,53 € 987,53 € | 77 Gut | Angebot vergleichen |
| SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G. EXKLUSIV-PLUS 1, PVN | 686,72 € 726,72 € | 77 Gut | Angebot vergleichen |
| Gothaer Krankenversicherung AG MediCompact Premium, PVN | 715,69 € 755,69 € | 74 Befriedigend | Angebot vergleichen |
| Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. (Eine Marke der SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G.) PRIME, PIT, PVN | 977,55 € 977,55 € | 73 Befriedigend | Angebot vergleichen |
| Debeka Krankenversicherungsverein a.G. N, NC , PVN | 774,78 € 791,45 € | 69 Befriedigend | Angebot vergleichen |
| Inter Krankenversicherung AG QualiMed Premium (QMP 600 U) | 737,50 € 787,50 € | 58 Befriedigend | Angebot vergleichen |
Stand: April 2025
Beiträge inkl. gesetzlichem Zuschlag und Pflegepflicht
Hinweis zur Selbstbehaltsumrechnung fester SB: Der jährliche Selbstbehalt wurde zu 1/12 auf den monatlichen Beitrag addiert.
Hinweis zur Selbstbehaltsumrechnung prozentualer SB: Bei der Selbstbehaltsumrechnung bei prozentualen SB erfolgte die Umlage mit dem halben Selbstbehalt. Dieser SB wurde zu 1/12 auf den monatlichen Beitrag addiert.
Komfortschutz: Solide Leistungen zu fairen Preisen
Wer eine private Krankenversicherung mit einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, findet im Komfortschutz-Segment attraktive Optionen. Spitzenreiter im Ranking ist die ARAG mit ihrem Tarif „MedExtra“. Für 543,60 Euro monatlich bietet sie sehr gute Leistungen, allerdings mit einem Selbstbehalt von 600 Euro. Damit ist sie die günstigste mit „sehr gut“ bewertete Option, dicht gefolgt von der Continentale (647,16 Euro) und dem Deutschen Ring (653,38 Euro).
Die Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV punkten im Vergleich zu den Mitbewerbern mit einem flexiblen Selbstbehalt-Modell von 20 Prozent bis maximal 400 Euro und identischen Beiträgen von 684,68 Euro. Aber es geht auch komplett ohne Selbstbehalt. Wer so ein Angebot sucht, bekommt es bei der HanseMerkur für 702,71 Euro und hat damit Planungssicherhet.
Premiumschutz: Luxus hat seinen Preis
Im Premium-Segment wird es deutlich teurer, aber auch die Leistungen steigen entsprechend. Hier führen die Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV das Feld an. Mit jeweils 705,32 Euro bleiben beide erstaunlich günstig im Vergleich der Premium-Tarife.
Echte Schnäppchen bieten ARAG (621,50 Euro mit 600 Euro Selbstbehalt) und uniVersa (660,57 Euro mit 300 Euro Selbstbehalt). Wer bereit ist, im Ernstfall etwas zuzuzahlen, kann hier deutlich sparen.
Am oberen Ende der Preisskala steht die Allianz mit 829,79 Euro monatlich, dafür aber ohne Selbstbehalt und mit Rundum-sorglos-Paket. Die Süddeutsche Krankenversicherung verlangt mit 788,55 Euro ebenfalls einen stolzen Preis, bietet aber immerhin einen auf maximal 480 Euro gedeckelten Selbstbehalt.
Erkenntnisse aus dem Ranking
Das Ranking zeigt: Eine gute private Krankenversicherung muss nicht automatisch teuer sein. Gerade im Komfortbereich finden sich hervorragende Tarife zu moderaten Preisen. Wer bereit ist, einen Selbstbehalt zu akzeptieren, kann mehrere hundert Euro jährlich sparen, ohne Qualitätseinbußen bei der medizinischen Versorgung.
Entscheidend ist nicht nur der Monatsbeitrag, sondern das Gesamtpaket aus Leistung, Selbstbehalt und Beitragsstabilität. Die vielen mit „sehr gut“ bewerteten Tarife beweisen: Der deutsche PKV-Markt bietet Verbrauchern 2025 eine breite Auswahl erstklassiger Versicherungen.
Das ist beim Wechsel in die PKV zu beachten
Der Wechsel aus der gesetzlichen in die private Krankenversicherung sollte gut überlegt sein, denn ein Zurück ist äußerst schwierig. Wer in die PKV wechseln will, sollte darum hochrechnen, ob er die steigenden Beiträge auch noch im Alter stemmen kann. Anders als im solidarischen GKV-System trägt jeder Privatversicherte seine Kosten individuell. Die Beitragshöhe richtet sich nicht nach dem Einkommen, sondern nach Lebensalter, Gesundheitszustand und gewünschten Leistungen. Wer die höheren Ausgaben langfristig stemmen kann, profitiert allerdings von meist besseren Leistungen als in der GKV.
Der richtige Zeitpunkt: Warum das Alter entscheidet
Das Eintrittsalter bestimmt maßgeblich die späteren Kosten. Junge Versicherte haben mehr Zeit für den Aufbau ihrer Altersrücklagen – ein finanzieller Puffer, den die Versicherung aus einem Teil der Monatsbeiträge bildet. Experten empfehlen den Wechsel bis zum 35. Geburtstag. Wer später einsteigt, zahlt höhere Aufschläge für die verkürzte Ansparphase.
Selbstbeteiligung: Sparen durch Eigenanteil
Die Selbstbeteiligung funktioniert wie bei anderen Versicherungen: Wer bereit ist, einen Teil der Behandlungskosten selbst zu tragen, erhält günstigere Tarife. Besonders attraktiv ist diese Option für seltene Arztbesucher und Selbstständige, die ihre Beiträge komplett allein zahlen. Angestellte profitieren weniger, da sie die Ersparnis mit dem Arbeitgeber teilen, die Selbstbeteiligung aber allein schultern müssen.
Leistungsumfang: Individuell statt Einheitstarif
Im Gegensatz zu den standardisierten GKV-Leistungen können Privatversicherte ihren Schutz individuell gestalten. Das Leistungsspektrum reicht von ambulanten und stationären Behandlungen über Medikamente bis hin zu Heilpraktikern und hochwertigem Zahnersatz. Nicht standardmäßig enthalten sind Kuren, Krankentagegeld, Sterbegeld oder Auslandsschutz – diese erfordern separate Zusatzpolicen.
Zugangsvoraussetzungen: Wer darf wechseln?
Angestellte können ab einem Jahresbruttoeinkommen von 73.800 Euro (2025) in die PKV wechseln – das ist die Versicherungspflichtgrenze. Ohne Einkommensnachweis zugangsberechtigt sind dagegen Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studenten. Typische PKV-Zielgruppen umfassen Ärzte, Ingenieure, Manager, Lehrer, Juristen, Polizisten und Feuerwehrleute.
Beamte: Besonders günstige Konditionen
Besonders attraktiv ist die PKV für Beamte und andere Staatsbedienstete. Sie sind von der GKV-Versicherungspflicht befreit – unabhängig von der Einkommenshöhe. Der entscheidende Vorteil: Der Staat übernimmt als Dienstherr im Rahmen seiner Fürsorgepflicht einen Großteil der Krankheitskosten durch die Beihilfe.
Diese staatliche Kostenbeteiligung liegt meist bei 50 Prozent aller Behandlungsausgaben. Die verbleibenden 50 Prozent sichert der Beamte über eine Restkostenversicherung bei einer privaten Krankenkasse ab. Da die PKV somit nur die Hälfte der Kosten tragen muss, fallen die Beiträge deutlich günstiger aus als bei anderen Privatversicherten. Gleichzeitig profitieren Beamte von den besseren PKV-Leistungen gegenüber der GKV..
Wann der Wechsel nicht sinnvoll ist
Wer langfristig nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, sollte die Finger von der PKV lassen, da die Beiträge im Alter wegen häufigerer Arztbesuche und teurerer Behandlungen deutlich steigen. Menschen mit geringem Einkommen oder unsicherer Berufsperspektive können dadurch in kritische Situationen kommen.
Auch Personen mit Vorerkrankungen sollten den Wechsel in die PKV gut überlegen. Denn die PKV kann Risikozuschläge von mehreren hundert Euro monatlich verlangen oder bestimmte Leiden komplett vom Versicherungsschutz ausschließen. Wer bereits regelmäßig medizinische Betreuung benötigt, sollte gut abwägen, ob ihm die PKV-Leistungen die hohen Mehrkosten wert sind.
Ebenfalls unvorteilhaft ist ein Wechsel von einer PKV zur anderen, weil dort die Beiträge günstiger sind. Das Problem: Altersrückstellungen lassen sich nur begrenzt übertragen – und das auch nur bei Verträgen ab 2009. Zudem erfolgt in dern anderen PKV eine neue Gesundheitsprüfung. Das könnte zu Risikozuschlägen führen. Besser ist daher ein Tarifwechsel beim gleichen Anbieter, hier bleiben alle Rückstellungen erhalten.
Vergleichsrechner helfen beim Finden der passenden PKV
Die Auswahl der richtigen privaten Krankenversicherung kann komplex sein. Für eine umfassende und auf die persönliche Situation zugeschnittene Beratung ist es ratsam, sich an einen unabhängigen Experten oder eine Expertin zu wenden. Um zuvor eine erste Übersicht über verschiedene Tarife und Anbieter zu bekommen, sind Vergleichsrechner im Internet ein nützliches Werkzeug. Sie ermöglichen es, Tarife nach individuellen Kriterien wie dem gewünschten Selbstbehalt oder dem Leistungsumfang zu filtern. Vergleichen lohnt sich.
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(abhängig von Alter und Tarif)
Häufig gestellte Fragen zur privaten Krankenversicherung
Sehr hohe PKV-Beiträge von über 1.000 Euro monatlich kommen laut PKV-Verband nur bei 0,09 Prozent aller Versicherten vor und sind die absolute Ausnahme. Um steigende Beiträge im Alter abzufedern, wird bereits in jungen Jahren aus einem Teil des Beitrags die Alterungsrückstellung aufgebaut. Je jünger der Versicherte beim Eintritt in die PKV ist, desto günstiger bleibt der Beitrag langfristig, da mehr Zeit für den Aufbau der Rückstellung vorhanden ist.
Das ist grundsätzlich nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen möglich. Angestellte müssen unter die Versicherungspflichtgrenze von 73.800 Euro fallen und dort mindestens ein Jahr verbleiben. Selbstständige können nur durch eine versicherungspflichtige Anstellung oder bei Arbeitslosigkeit mit ALG I zurückwechseln. Ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel praktisch ausgeschlossen, es sei denn, man war nie zuvor gesetzlich versichert.
Familien müssen bei der PKV jeden Angehörigen einzeln versichern, es gibt keine kostenlose Familienversicherung wie in der GKV. Ehepartner und Kinder benötigen jeweils eigene Verträge mit entsprechenden Beiträgen, was die Kosten schnell ansteigen lässt. Besonders bei mehreren Kindern oder einem nicht berufstätigen Ehepartner kann die GKV-Familienversicherung deutlich günstiger sein. Eine genaue Kalkulation der Gesamtkosten über mehrere Jahre ist daher unerlässlich, bevor Familien sich für eine private Krankenversicherung entscheiden.
