Ab wann lohnt sich ein Wechsel in die private Krankenversicherung ?

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Iris Schulte-Renger
07.11.2025 – 9:27 Uhr aktualisiert
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wechsel pkv
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur Angestellte mit einem Einkommen von über rund 6.150 Euro monatlich (73.800 Euro pro Jahr) können in die PKV wechseln, wobei Selbstständige und Beamte keine Einkommensgrenze haben.
  • Die PKV kann für junge, gesunde Singles, Gutverdiener und Beamte vorteilhaft sein, doch Vorerkrankungen können zu höheren Beiträgen führen. Auch für Selbstständige bietet die GKV oft mehr Sicherheit.
  • Ein Wechsel in die PKV hat langfristige Folgen, da die Beiträge im Alter steigen können und ein Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nach dem 55. Lebensjahr fast unmöglich ist.

Nicht jeder kann aus der gesetzlichen Krankenversicherung austreten. In der Lage sind dazu nur diejenigen, die mehr als zirka 6.150 Euro brutto im Monat verdienen (also mehr 73.800 Euro pro Jahr; Stand 2025). Dieser Satz wird jedes Jahr angepasst. Selbstständige und Beamte können allerdings jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln – egal, wie viel sie verdienen.

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Aber Vorsicht: Ein Wechsel ist nicht immer die beste Idee. Man muss gut überlegen, denn es hat langfristige Folgen. Ab wann und für wen sich ein Wechsel in die PKV lohnt, beschreibt dieser Artikel.

Wer darf überhaupt in die Private Krankenversicherung wechseln?

Der Wechsel in die PKV klingt für viele verlockend, doch wer darf das überhaupt? Und ab wann? Es ist nicht so kompliziert, wie es vielleicht scheint. Hier ein kompakter Überblick in Tabellenform:

PersonengruppeVoraussetzung für Wechsel in PKVAnmerkungen
AngestellteMonatseinkommen über zirka 6.150 € (oder 73.800 € brutto im Jahr 2025)Die Grenze ändert sich jährlich
Hauptberuflich SelbstständigeKeine EinkommensgrenzeEinkommen spielt keine Rolle
Beamte und BeamtenanwärterKeine EinkommensgrenzeEinkommen spielt keine Rolle
StudentenEntscheidung zu Beginn des StudiumsNach dem Studium Wechsel in die GKV möglich; bei Selbstständigkeit Pflicht zur PKV
Quelle: Eigene Recherche
Stand: November 2025

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Ab wann und für wen lohnt sich ein Wechsel in die PKV?

Die private Krankenversicherung (PKV) ist wie ein maßgeschneiderter Anzug – nicht jeder passt hinein, aber für einige sitzt sie perfekt (mehr dazu gibt es auch hier).

  1. Gerade junge und gesunde Singles (am besten unter 40) könnten sich in der PKV wohlfühlen. Durch ihre Gesundheit und ihr Alter profitieren sie oft von niedrigeren Beiträgen. Vorerkrankungen dagegen führen nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern auch zu höheren Beiträgen.
  2. Wer gut verdient und sich damit im Club der hohen Einkommen bewegt, könnte ebenfalls in der PKV ein passendes Zuhause finden. Während die Beiträge in der gesetzlichen Krankenkasse mit steigendem Einkommen klettern, sind sie in der PKV unabhängig vom Verdienst.
  3. Den Selbstständigen und Freiberuflern kann die PKV den Rücken stärken, da sie in der gesetzlichen Kasse oft den vollen Beitragssatz zahlen müssen. Dieser ist im Gegensatz zu Angestellten, bei denen der Arbeitgeber die helfende Hand reicht und die Hälfte übernimmt, oft deutlich höher.
  4. Es gibt auch jene, die in der Medizin keine Kompromisse eingehen wollen: Sie suchen den Chefarzt, wünschen das Einzelzimmer oder setzen auf alternative Heilmethoden. Die PKV zeigt ihnen Tarife, die genau das abdecken – Dinge, bei denen die gesetzliche Krankenversicherung oft nur müde lächelt.
  5. Für Beamte, Beamtenanwärter und Referendare spielt der Staat den großzügigen Gönner und übernimmt einen Großteil der Gesundheitskosten. Für sie kann die PKV daher eine Tür zu deutlich niedrigeren Beiträgen öffnen.
  6. Und schließlich kann sich die PKV auch für diejenigen lohnen, die kinderlos durchs Leben gehen. Ohne den Bonus der kostenfreien Familienversicherung in der GKV, wird die private Versicherung oft attraktiver.
  7. Alle, die keine Angst vor Papierkram haben, können in der PKV ebenfalls gut aufgehoben sein. Denn hier zeigt sich die PKV bürokratisch. Der Arzt stellt die Rechnung direkt aus. Es gilt, zu zahlen und sich das Geld später von der Versicherung zurückzuholen. Für jene, die regelmäßig Arztkontakte haben, kann dies mühsam werden.

Doch bei der PKV gibt es weitere Schattenseiten: Die Beiträge können mit dem Alter steigen – und wer einmal den Sprung in die PKV gewagt hat, bleibt in der Regel auch dort versichert. Ab 55 Jahren ist ein Wechsel zurück in die GKV zum Beispiel nahezu unmöglich.

Ein zusammenfassender Blick auf die Vorteile der PKV für die verschiedenen Zielgruppen:

ZielgruppeVorteile in der PKV
Junge, gesunde Singles (am besten unter 40)Oft niedrigere Beiträge
Personen mit hohem EinkommenFeste Beiträge in der PKV statt prozentualer Beiträge in der GKV. Häufig günstiger für Gutverdiener.
Selbstständige & FreiberuflerKein Arbeitgeberanteil in der GKV; in der PKV oft günstigere Beiträge.
Zusatzleistungs-LiebhaberTarife für Chefarztbehandlungen, Einzelzimmer oder alternative Heilmethoden, die in der GKV oft nicht abgedeckt sind.
Beamte & ReferendareErheblich niedrigere Beiträge durch Beihilferegelungen.
Personen ohne KinderIn der PKV wird für jedes Familienmitglied gezahlt, ohne Kinder kann das günstiger sein als die kostenfreie
Menschen, die gut mit Bürokratie umgehen könnenDirekte Arztrechnungen bedeuten in der PKV einen höheren administrativen Aufwand, aber ermöglichen auch eine bessere Kontrolle über die eigenen Gesundheitsausgaben.
Quelle: Eigene Recherche;
Stand: September 2025

Vorerkrankung = Aufschlag

Private Krankenversicherungen genießen den Luxus der Kundenwahl. Dies bedeutet, dass sie einen ausführlichen Gesundheitscheck in Form eines Fragenkatalogs durchführen, bevor sie jemanden aufnehmen. Die Prämisse: Gesunde Kunden sind bevorzugt, da sie voraussichtlich weniger Kosten verursachen als solche mit Vorerkrankungen. Das Ergebnis? Personen mit bestehenden gesundheitlichen Problemen könnten abgewiesen werden oder höhere Beiträge zahlen müssen.

Gesundheit als Schlüssel zur PKV

Um zu akzeptablen Konditionen in die PKV aufgenommen zu werden, sollte der Gesundheitszustand optimal sein. Wer in den letzten drei Jahren psychologische Betreuung benötigte oder eine Krebserkrankung hat, steht vor der Herausforderung, überhaupt einen Vertrag zu erhalten.

Liste potenzieller Hürden

Wenn die folgenden Erkrankungen innerhalb des letzten Jahres behandelt wurden, könnte es zu Beitragszuschlägen kommen. Diese Zuschläge betreffen in der Regel 10 bis 30 Prozent des beitragsrelevanten Teils der Erkrankung.

Erkrankung/KonditionBeschreibung
HerzbeschwerdenBetreffen das kardiovaskuläre System und können zu Komplikationen führen.
Zuckerkrankheit (Diabetes)Stoffwechselerkrankung, die eine ständige Überwachung erfordert.
Atemprobleme (Asthma)Chronische Entzündung der Atemwege, die zu Anfällen führen kann.
Allergische ReaktionenÜberempfindlichkeitsreaktionen auf bestimmte Substanzen oder Umweltfaktoren.
Probleme des BewegungsapparatsBetreffen den Rücken und können Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen.
SpinalerkrankungenErkrankungen, die spezifisch die Wirbelsäule betreffen.
BluthochdruckZustand, bei dem der Blutdruck konstant erhöht ist.
BeeinträchtigungenKörperliche oder geistige Zustände, die die alltägliche Funktion beeinflussen.
Quelle: Eigene Recherche;
Stand: September 2025

Eine besondere Regelung gibt es für Beamte mit Vorerkrankungen: Viele Versicherer bieten ihnen im Rahmen einer sogenannten „Öffnungsaktion“ erleichterte Bedingungen für den Eintritt an.

Vor dem Wechsel in die PKV: Worauf wirklich zu achten ist

Wer nun in die PKV wechseln möchte, kann in den Genuss vieler Vorteile kommen: Es gibt beispielsweise höhere Leistungen als bei der GKV, so zum Beispiel die Chefarztbehandlung oder die Unterbringung im 1-Bett-Zimmer. Allerdings gibt es auch einige negative Aspekte, die im Vorfeld gründlich zu überdenken sind.

Entscheidung mit Langzeiteffekt

Ein Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) bindet oft fürs Leben. Auch wenn Möglichkeiten bestehen, den Tarif zu wechseln oder gar zur gesetzlichen Krankenversicherung zurückzukehren, gestaltet sich dies nicht immer unkompliziert.

Ein bedeutender Punkt: Die Beiträge passen sich nicht automatisch an das spätere, oft niedrigere Renteneinkommen an. Daher sollte ein sorgfältiges Durchrechnen vor einem solchen Schritt stehen.

Zwischen Karrierestart und Lebensplanung

Sich früh für die PKV zu entscheiden, hält die Beiträge in Schach. Doch gerade um die 30 befinden sich viele Menschen noch in der Karrierefindungsphase. Stellt sich die Frage: Ist zukünftiges Einkommen wirklich sicher? Und was ist mit unerwarteten finanziellen Hürden?

Nicht jedes Angebot, das glänzt, ist Gold

Man sollte sich nicht von verführerisch günstigen Angeboten blenden lassen. Gute Tarife kosten. Oft sind monatlich 300 bis 500 Euro zum Start fällig. Und bei Familienplanung? Für jedes Familienmitglied klingelt die Kasse zusätzlich. Daher lohnt sich ein genauer Vergleich.

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    (abhängig von Alter und Tarif)

Selbstständigkeit: Fluch oder Segen?

Für Selbstständige kann die PKV zur Zwickmühle werden. Sollte das Geschäft ins Stocken geraten oder Arbeitslosigkeit drohen, wird der Rückweg zur gesetzlichen Krankenversicherung eng.

Wichtig fürs Alter: Einen Zuschuss zur PKV gibt es nur, wenn später tatsächlich eine gesetzliche Rente bezogen wird; dann zahlt die Deutsche Rentenversicherung maximal bis zur Hälfte der PKV-Prämie (gedeckelt am allgemeinen GKV-Beitragssatz zuzüglich durchschnittlichem Zusatzbeitrag). Wer keine gesetzliche Rente erhält, bekommt keinen Zuschuss.

PKV im Alter: Vorsorge heißt das Zauberwort!

Ja, für gut verdienende Singles kann die PKV kostengünstig sein. Das Ersparte sollte aber nicht im Urlaub versanden, sondern in Vorsorge fließen (zum Beispiel Beitragsentlastungstarife, Rücklagen).

Zur Einordnung der Entwicklung: Im Zeitraum 2005 bis 2025 stieg die durchschnittliche Prämienbelastung je PKV-Vollversicherten um rund 3,1 Prozent p. a., in der GKV die Beitragsbelastung je Versicherten um rund 3,8 Prozent p. a. Für durchgehend beihilfeversicherte Beamte lagen die Beitragssteigerungen 2003 bis 2023 im Mittel bei etwa 2,1 Prozent p. a.

In der GKV orientieren sich die Beiträge im Ruhestand am Einkommen (Renten/weitere Einkünfte). In der PKV sind die Beiträge einkommensunabhängig und laufen grundsätzlich weiter; sie ändern sich nicht allein wegen des Renteneintritts (Entlastungen sind etwa durch Wegfall von Krankentagegeld oder Zuschuss aus der GRV möglich).



Häufig gestellte Fragen zur Frage, ab wann sich ein Wechsel zur PKV lohnt

Wer kann in die PKV wechseln und unter welchen Bedingungen?

Nicht jeder hat die Option, sich privat zu versichern. Bei Angestellten liegt das magische Jahresbruttoeinkommen bei 73.800 Euro jährlich (2025). Wer mehr verdient, dem steht dir der PKV-Club offen. Selbstständige und Beamte haben hier VIP-Zugang, denn ihr Einkommen spielt keine Rolle. Auch Studenten können zum Studienbeginn wählen, ob sie in die PKV wechseln möchten.

Wann und für wen ist ein Wechsel in die PKV besonders sinnvoll?

Junge, fitte Singles unter 40 könnten sich da pudelwohl fühlen – niedrigere Beiträge winken! Gutverdiener, Selbstständige, und Beamte könnten sich in der PKV auch ziemlich gemütlich einrichten. Aber Achtung: Vorerkrankungen könnten den Spaß etwas trüben und teurer machen.

Was sollte man vor einem Wechsel in die PKV besonders beachten?

Der Wechsel zur PKV ist wie eine Ehe – nicht leicht rückgängig zu machen. In jungen Jahren „Ja“ zu sagen, hält die Kosten niedrig, aber im Alter kann es teurer werden. Zurück zur GKV ist ab 55 Jahren jedoch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Bevor man sich also in diesen „Ehevertrag“ stürzt, sollte man Taschenrechner in die Hand nehmen, durchrechnen und Tarife sowie Kleingedrucktes genau vergleichen.

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