Wer sein Portfolio bereinigen möchte, sollte ganz am Anfang beginnen: beim Produkt
Portfolio bereinigen
- 17.07.2023

Warum muss ein Portfolio überhaupt bereinigt werden?

Das wäre vielleicht nicht schlimm, würden Produkte am Ende ihres Lebenszyklus nicht hohe Kosten verursachen, etwa für die Lagerung. Sie blockieren Ressourcen, bremsen Innovation aus, verkomplizieren den Vertrieb, sind redundant, unwirtschaftlich und entsprechen gegebenenfalls nicht mehr den zeitgemäßen Umweltstandards.
Wettbewerbsfähigkeit und Effektivität hängen deshalb maßgeblich davon ab, das Portfolio periodisch zu entrümpeln.
Product Mining stellt Gewohnheiten auf den Kopf – gut so

Falls eine aktive Portfoliobereinigung erfolgt, so oft "per Hand", auf Basis von Excel-Listen aus dem Produktmanagement oder Vertrieb. Dabei wird herkömmlicherweise dem 80/20-Prinzip (Pareto-Prinzip) beziehungsweise der ABC-Analyse gefolgt. Bei diesen geht es darum, jene lukrativen 20 Prozent der Produkte zu identifizieren, die 80 Prozent des Umsatzes oder Deckungsbeitrages generieren.
Dieser Ansatz greift jedoch zu kurz und lässt wichtige Abhängigkeiten unberücksichtigt: Vielleicht ist der Warenkorb eines wichtigen Kunden betroffen; vielleicht wird das Produkt meist im Bündel mit profitablen "A-Produkten" vertrieben.
Anstatt die Portfoliobereinigung von äußeren Umständen beziehungsweise fragwürdigen Handlungsprinzipien abhängig zu machen, wäre es sinnvoller, entsprechende Entscheidungen am Produkt selbst zu orientieren. Für diese Aufgabe hat sich die noch relativ junge Disziplin des "Product Mining" etabliert.
Product Mining ist das datenbasierte – Stichwort "digitaler Zwilling" – systematische und netzwerkartige Abbild aller Wechselwirkungen, die ein Produkt mit Kunden, Zulieferern, Komponenten und anderen Artikeln eines Portfolios aufweist. Die Analyse dieser vernetzten Daten ermöglicht valide Aussagen über überflüssige, unwirtschaftliche sowie gegebenenfalls umweltschädliche Produkte, macht zugleich bislang unentdecktes Optimierungspotenzial des Portfolios sichtbar und deckt seine versteckten Risiken auf.
Vom universitären Start-up zur führenden Plattform im
DACH-Raum

Soley kombiniert in der Plattform verschiedene Software-Bausteine. Da ist zunächst der "Enterprise Digital Twin". Mit Hilfe des digitalen Zwillings lassen sich noch so komplexe Abhängigkeiten innerhalb des gesamten Produktportfolios durchleuchten. Entscheider erhalten nicht nur einen umfassenden Überblick, sondern gewinnen auch belastbare Daten für künftige Wachstums-, Profitabilitäts- und Resilienzstrategien.
Der Baustein "Value Patterns" identifiziert bislang unsichtbare Potenziale und Risiken entlang der Wertschöpfungskette, um "schädliche" von "guter" Komplexität zu unterscheiden. Damit ist gewährleistet, dass nur verzichtbarer Ballast aus dem Portfolio gestrichen wird. Am konkreten Beispiel: Außer direkten Vertriebskennzahlen wie Umsatz und Deckungsbeitrag werden auch indirekte Umsätze über Warenkörbe berücksichtigt sowie die Relevanz der Produkte für Kerngeschäft, Hauptkunden und Teilewiederverwendung analysiert.
Ein großes Problem der Portfoliobereinigung ist die abteilungsübergreifende Verständigung. Der Vertrieb etwa möchte ein Produkt weiter verkaufen, das Produktmanagement es längst ausschleichen. Soleys "Decision Board" dient der besseren Kommunikation. Die Plattform erzeugt datengestützte Entscheidungsvorlagen, über die alle Stakeholder direkt eingebunden werden. Die verschiedenen Abteilungen kommen so schnell und unkompliziert zu kollaborativen Entscheidungen.
Nutzer der Plattform profitieren von der reduzierten Komplexität eines übersichtlichen Warenangebots, von freien Ressourcen für Kerngeschäft und Innovationen, von geringeren Lagerkosten, verbesserter Lieferfähigkeit und schließlich von nicht länger verprellten, sondern zufriedenen Kunden und eigenen Mitarbeitern. Bekannte Firmen wie der Sanitätstechnikhersteller Hansgrohe und das Heiz- und Klimatechnikunternehmen Viessmann setzen Soley bereits mit großem Erfolg ein.