2025: Der transformative Turnaround – Wie Unternehmen den Wendepunkt meistern
transformativer Turnaround
- 28.04.2025

Prinzip 1: Fokus – Weniger machen, aber besser
„Wir sehen häufig, dass Unternehmen versuchen, gleichzeitig zu expandieren, bestehende Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen“, erläutert Bastian Imhof, Associate Partner bei Horn & Company. „Doch diese Vielfalt ist oft lähmend. Ein erfolgreicher Turnaround verlangt klare Prioritäten.“Weniger ist mehr: Unternehmen müssen ihre Ressourcen auf die Bereiche konzentrieren, die langfristig am meisten Potenzial haben. Dies bedeutet oft, sich von schwachen Geschäftsfeldern zu trennen und gleichzeitig gezielt in Wachstumsbereiche zu investieren.
Ein klarer Fokus gibt nicht nur strategische Orientierung, sondern ermöglicht auch schnellere und effektivere Entscheidungen.
Prinzip 2: Resilienz – Lieferketten und Prozesse neu denken
Globale Krisen und geopolitische Spannungen haben bewiesen, dass klassische Lieferkettenmodelle anfällig sind. Unternehmen, die 2025 erfolgreich sein wollen, müssen ihre Resilienz steigern – sowohl in der Beschaffung als auch in der Produktion.Resilienz bedeutet nicht Diversifikation und die Fähigkeit, flexibel auf Störungen zu reagieren. „Die besten Unternehmen ihrer Branchen sind in der Lage, ihre Wertschöpfungsketten schnell anzupassen und sich auf neue Bedingungen einzustellen“, so Imhof.
Dies erfordert Investitionen in regionale Lieferanten, technologische Transparenztools und redundante Kapazitäten.
Prinzip 3: Geschwindigkeit – Entscheidungen pragmatisch und iterativ treffen

Dieser pragmatische Ansatz verlangt, dass Führungskräfte nicht nur schnell entscheiden, sondern auch Verantwortung an dezentrale Teams delegieren. „So entsteht eine Organisation, die nicht auf Perfektion wartet, sondern laufend besser wird“, so Imhof „Parallel fördern Unternehmen so eine Fehler- aber auch eine Innovationskultur.“
Prinzip 4: Technologie – Vom Werkzeug zum Geschäftsmodell
Technologie ist längst nicht mehr nur ein Mittel zur Effizienzsteigerung. Sie wird zum zentralen Treiber für Innovation und Wachstum. Unternehmen, die 2025 führend sein wollen, müssen Technologie nicht nur implementieren, sondern als integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells verstehen.Das bedeutet, datengetriebene Prozesse zu nutzen, KI und Automatisierung als Wertschöpfungsfaktoren einzusetzen und neue Geschäftsmodelle rund um digitale Services zu entwickeln.
Technologie sollte nicht nur unterstützen – sie muss Umsatz generieren.
Prinzip 5: Kultur – Menschen als Motor der Transformation
Kein Wandel ist ohne die Organisation möglich. Die besten Strategien scheitern, wenn Mitarbeitende nicht bereit sind, den Weg mitzugehen. Transformation beginnt deshalb immer bei den Menschen.Unternehmen müssen eine Kultur schaffen, die Eigenverantwortung, Agilität und Veränderungsbereitschaft fördert. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie müssen den Wandel vorleben, kommunizieren und ein Umfeld schaffen, das Innovation und Zusammenarbeit ermöglicht.
Investitionen in Weiterbildungen, transparente Kommunikation und eine klare Vision sind entscheidend, um die gesamte Belegschaft hinter den Transformationsprozess zu stellen.
Wie der transformative Turnaround schon heute Mehrwert schafft
1. Automobilzulieferer: Der Wandel zur Elektromobilität
Ein Zulieferer, der sich lange auf Bauteile für Verbrennungsmotoren konzentrierte, stand 2023 vor einer schrumpfenden Nachfrage. Anstatt den Status quo zu optimieren, entschied sich das Unternehmen für eine Neuausrichtung. Es investierte in Batterietechnologien und spezialisierte sich auf Gehäuse für Hochleistungsbatterien.
Bis 2025 konnte der Zulieferer neue Partnerschaften mit führenden Herstellern von Elektrofahrzeugen aufbauen – ein Markt, der doppelt so schnell wächst wie der klassische Verbrennungsmotorbereich.
2. Maschinenbau: Die digitale Transformation als Wachstumstreiber
Ein mittelständischer Maschinenbauer erkannte, dass reine Hardwarelösungen nicht mehr ausreichen, um konkurrenzfähig zu bleiben. 2024 wurde daher ein neues Geschäftsmodell eingeführt: Statt Maschinen zu verkaufen, bietet das Unternehmen datenbasierte Wartungsservices an, die Ausfälle minimieren.
Kundenunternehmen zahlen heute für die Betriebszeit der Maschinen, nicht für das Produkt selbst. Bis 2025 stammten 35 Prozent des Umsatzes aus abonnementbasierten digitalen Services – ein Bereich, der nicht nur margenstärker ist, sondern auch langfristige Kundenbindungen schafft.
3. Handelsunternehmen: Hybride Geschäftsmodelle zur Kundenbindung
Ein führender Einzelhändler erkannte, dass der stationäre Handel allein nicht ausreicht, um die wachsenden Erwartungen der KundInnen zu erfüllen. Innerhalb von zwei Jahren entwickelte das Unternehmen ein hybrides Geschäftsmodell, das Online-Bestellungen mit lokalen Abholstationen verbindet.
Die Strategie brachte nicht nur zusätzliche Umsätze, sondern half auch, neue Zielgruppen in ländlichen Regionen zu erschließen. Bis 2025 wurde der Umsatz aus dem Omnichannel-Bereich verdoppelt.