Intuitiv, schnell und immer aktuell - jetzt Handelsblatt App installieren.
- FinanzvergleichAnzeige
- SoftwarevergleichAnzeige
Der Druck auf kommunale IT-Abteilungen wächst: Komplexe Fachverfahren, knappe Budgets und ein Fachkräftemangel, der sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird, erschweren den Betrieb eigener Systeme erheblich. Die Deutsche Verwaltungscloud, kurz DVC, eröffnet an dieser Stelle neue Möglichkeiten, digitale Prozesse effizient und sicher abzubilden. Wer die Entwicklung der Initiative verfolgt, erkennt schnell, dass hier ein Fundament für die nächste Stufe der Verwaltungsdigitalisierung gelegt wird.
Die Kommunen in Deutschland stehen vor einem tiefgreifenden Problem: Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Informationstechnologie spitzt sich zu. Prognosen zufolge könnten im öffentlichen Dienst bis 2030 rund 140.000 IT-Spezialisten fehlen, wobei Kommunen besonders hart betroffen sind. Schätzungen gehen von einem Engpass von bis zu 26 Prozent aus.
Zu den Ursachen zählen der demografische Wandel, die Pensionierung zahlreicher Fachkräfte und der zunehmende Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um digitales Know-how. In der Folge geraten selbstverwaltete IT-Infrastrukturen an ihre Grenzen. Systeme können nicht schnell genug modernisiert werden, Sicherheitsstandards drohen zu veralten, und die notwendige Betreuung verteilter Anwendungen überfordert vielerorts die vorhandenen Kapazitäten.
Der operative Betrieb, die Modernisierung sowie die Absicherung kritischer Verwaltungsdienste können unter diesen Bedingungen kaum noch in vollem Umfang gewährleistet werden. Damit entsteht ein wachsender Druck, Alternativen zum Eigenbetrieb zu finden.
Die Auslagerung von Services in eine zentral gesteuerte Verwaltungscloud eröffnet enorme Chancen für den öffentlichen Sektor. Sie ermöglicht Kommunen den Zugriff auf geprüfte, standardisierte Dienste, die sicher betrieben werden und durch einheitliche Standards eine hohe Qualität versprechen.
Anstatt eine Vielzahl komplexer Anwendungen selbst verwalten zu müssen, können kommunale Behörden Cloud-Dienste flexibel abrufen. So entfällt nicht nur ein Teil des technischen Aufwands, sondern auch die Abhängigkeit von einem knappen Pool an IT-Spezialisten, die vor Ort benötigt würden. Gleichzeitig werden rechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte zentral adressiert.
Die Deutsche Verwaltungscloud steht seit dem 1. April 2025 offiziell zur Verfügung. Sie fungiert als föderales Cloud-Ökosystem, das Bund, Länder und Kommunen über eine einheitliche Plattform miteinander verbindet. Entwickelt unter Verantwortung des IT-Planungsrats und umgesetzt von der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) sowie Partnern wie Dataport und Govdigital, versteht sich die DVC als dauerhaftes Produkt im föderalen IT-System.
Kernziel ist die digitale Souveränität. Gemeint ist die Fähigkeit, zentrale Verwaltungsdienste unabhängig, transparent und rechtskonform in der Cloud zu betreiben. Alle Services erfüllen die Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und sind TÜV-geprüft.
Das Serviceangebot umfasst drei zentrale Säulen:
Auch die Plattform Prosoz NEO wird als Software as a Service bereitgestellt, sodass keine lokale Installation erforderlich ist. Nutzer können einfach per Webbrowser darauf zugreifen und brauchen sich weder um Wartung noch um Updates oder die gesamte technische Infrastruktur kümmern. Ein Abonnement-basiertes Preismodell sorgt zudem für flexible und planbare Kosten. Der Betrieb von Prosoz NEO basiert auf einer zukunftsfähigen Cloud-Technologie mit höchsten IT-Sicherheitsstandards in einem BSI-zertifizierten Rechenzentrum.
Die Deutsche Verwaltungscloud schafft einen digitalen Marktplatz, auf dem Behörden verfügbare Cloud-Services vergleichen und unmittelbar abrufen können. Einheitliche Vertragsbedingungen erleichtern den Beschaffungsprozess und sorgen für Rechtssicherheit. Ein wachsendes Produktportfolio, vielfach auf Open-Source-Technologien basierend, trägt dazu bei, Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu vermeiden.
Die Vorteile im Überblick:
Kurz gesagt ermöglicht die DVC eine schnellere Digitalisierung, mehr Rechtssicherheit und eine spürbare Entlastung kommunaler IT-Abteilungen.
Das Reifegradmodell ist ein Kerninstrument der Deutschen Verwaltungscloud. Es wurde entwickelt, um Transparenz bei der Bewertung von Cloud-Services zu schaffen. Anbieter geben im Rahmen einer Selbstauskunft an, in welchem Umfang ihre Services die Kriterien der DVC erfüllen. Dabei werden drei Ebenen unterschieden: Minimalkriterien, die zwingend einzuhalten sind, der HV-Benchmark (Hochverfügbarkeits-Benchmark) kompakt und ein Erweiterungsmodul zur Beurteilung der Organisation sowie das DVC-Stufenmodell für die konkrete Bewertung der Services. Für Verwaltungen entsteht so eine verlässliche Grundlage, Angebote besser einzuordnen und den passenden Service für den jeweiligen Einsatzzweck auszuwählen.
Der Mangel an IT-Fachkräften und knappe Budgets erschweren den Betrieb eigener Systeme erheblich. Prognosen zufolge könnten bis 2030 rund 140.000 IT-Spezialisten im öffentlichen Dienst fehlen, was die Modernisierung und Betreuung von IT-Infrastrukturen erschwert.
Die DVC bietet eine zentrale Plattform, die es Kommunen ermöglicht, auf geprüfte und standardisierte Cloud-Services zuzugreifen. Dadurch können technische Aufwände und die Abhängigkeit von lokalen IT-Spezialisten reduziert werden, während rechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte zentral adressiert werden.
Die DVC bietet drei zentrale Services: Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS), die es Kommunen ermöglichen, digitale Anwendungen und IT-Ressourcen flexibel zu nutzen.
Die DVC schafft einen digitalen Marktplatz mit transparenter Serviceauswahl, rechtssicheren Bestellprozessen und Flexibilität durch Open-Source-Technologien. Dies trägt zur Entlastung kommunaler IT-Abteilungen bei und unterstützt eine schnellere Digitalisierung.
Das Reifegradmodell bewertet Cloud-Services anhand definierter Standards und Kriterien, die Anbieter in einer Selbstauskunft angeben. Dies ermöglicht Verwaltungen eine fundierte Auswahl des passenden Services für ihre spezifischen Bedürfnisse.