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KI: kommunale Verwaltung wird von neuer Initiative kostenneutral unterstützt

KI kommunale Verwaltung

Die digitale Transformation deutscher Behörden ist im Gange, hat jedoch noch nicht die erforderliche Geschwindigkeit erreicht. Zudem beschränken sich viele Digitalisierungsvorhaben auf einzelne Bereiche, wodurch Medienbrüche entstehen. So bleiben viele Herausforderungen wie langwierige Verfahren, hohe Aufwände und eine angespannte Personalsituation weiterhin bestehen. Der Einsatz künstlicher Intelligenz verspricht an dieser Stelle deutliche Verbesserungen. Doch wie kann KI die kommunale Verwaltung konkret unterstützen? Und wo erhalten Städte und Landkreise Hilfe bei der Umsetzung?

Künstliche Intelligenz kann öffentliche Verwaltung erheblich entlasten

Behördenprozesse zeichnen sich durch zahlreiche Schnittstellen zwischen Fachverfahren, Papierakten und Bürgerkontakt aus. Jeder Übergang zieht Medienbrüche nach sich, in denen Daten erst digitalisiert, dann geprüft und letztlich weitergeleitet werden müssen. Dies bindet Personal, verlängert Entscheidungszeiträume und verursacht zusätzliche Kosten. Entlastung kann in solchen Szenarien vor allem durch Automatisierung geschaffen werden. Eine Schlüsseltechnologie für die kommunale Verwaltung ist hierbei künstliche Intelligenz. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind mittlerweile vielfältig. So wird gerade in zehn Pilotkommunen der 115-Verwaltungschatbot (unter anderem service.esse.de) getestet. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Innovation-Mine.de (eine Forschungseinrichtung von DFKI und PROSOZ Herten). Neben Chatbots reichen KI-Best-Practices über die automatisierte Dokumentenauswertung bis hin zur Nutzung von Bild- und Sensordaten für die Stadtplanung oder Verkehrssteuerung. Eine Forschungsinitiative, die sich konkret mit solchen Anwendungsfällen im öffentlichen Sektor befasst, ist URBAN.KI.

KI: kommunale Verwaltung erhält Unterstützung von neuer Initiative

URBAN.KI ist eine Initiative unter der Gesamtverantwortung der Westfälischen Hochschule. In enger Zusammenarbeit mit Städten und Kreisen werden hierbei Anwendungsfälle herausgearbeitet und technisch in Prototypen umgesetzt. Die beteiligten Partner Fraunhofer FOKUS, Fraunhofer IAIS, DFKI sowie die PROSOZ Herten bringen ihre Expertise ein und leiten die Entwicklungen. Die Kommunen unterstützen mit Daten, testen die Prototypen und liefern Feedback, um anschließend skalierbare, nachnutzbare Anwendungen zu etablieren.

Insgesamt befasst sich URBAN.KI mit mehreren Innovationsbereichen. Vier davon werden nachfolgend näher beschrieben.

1. KI für Stadtplanung und (geo-)datenbasierte Infrastrukturen

Die Flut an Fernerkundungsdaten aus Satelliten, Drohnen und mobilen Mapping-Verfahren enthält wertvolle Informationen, die sich durch Machine Learning und Computer Vision erschließen lassen. Automatisierte Prozesse übernehmen die Aktualisierung von Katasterdaten oder die Generierung von Zustandskarten für Fahrbahnen und Verkehrszeichen. Vegetationsarten, Versiegelungsgrade und Gebäudestrukturen werden ebenfalls per KI ausgewertet – Grundlage für klima- und umweltbezogene Analysen.

Ferner dienen präzise Geoinformationen als Basis für HD-Karten im automatisierten Fahren. Um Aktualität und Genauigkeit zu sichern, verknüpfen KI-Algorithmen präzise Fernerkundungsdaten mit Crowddaten in Echtzeit. URBAN.KI stellt hierfür vortrainierte Modelle und Werkzeuge zur Verfügung, die kleine und große Kommunen gleichermaßen nutzen können.

2. KI für Verwaltungsprozesse und Bürgerbeteiligung

In der kommunalen Verwaltung versprechen generative KI-Modelle und Sprachassistenzsysteme eine Entlastung. Chatbot-gestützte Bürgerassistenten integrieren sich in bestehende Webportale oder Kiosk Terminals, ermöglichen Dialoge in natürlicher Sprache und ordnen Anfragen automatisch den richtigen Formularfeldern zu.

Gleichzeitig steigert eine semantische Suche die Auffindbarkeit von Akten, Gesetzen oder Dokumenten. Entsprechende Open-Source-Sprachmodelle können On Premise betrieben werden, um hohe Datenschutzanforderungen zu erfüllen und dennoch von umfangreichem Vorwissen zu profitieren. Die Initiative unterstützt Kommunen dabei, Abläufe wie die planungsrechtliche Prüfung von Baugenehmigungen, die Entscheidungsvorlage für Sozialleistungen oder die Personalplanung von Schulen und Kitas per KI zu optimieren.

3. KI für Mobilitätsplanung und -steuerung

Eine intelligente Verkehrssteuerung basiert auf der Verknüpfung von Fernerkundungs- und Crowddaten. KI-Algorithmen berechnen optimale Routen unter Einbezug von Lichtsignal-Schaltzeiten, Umweltbedingungen und Straßenzuständen. Smartphone-Apps übernehmen die Navigation, liefern Reisezeitprognosen und unterstützen multimodale Mobilitätsoptionen.

Virtualisierte Haltestellen für den ÖPNV, dynamische Baustellenplanung und adaptive Verkehrslenkung reduzieren Staus und Emissionen. Durch Reinforcement Learning und Big Data lassen sich zudem Verkehrsszenarien simulieren und Empfehlungen für eine umweltfreundliche Verkehrsführung generieren. URBAN.KI unterstützt Kommunen bei Pilotprojekten, die Flottenfahrzeuge mit kostengünstigen Sensorlösungen ausstatten und so Echtzeitdaten bereitstellen.

4. KI für Gebäude sowie Ver- und Entsorgung

Auch im Bereich Ver- und Entsorgung spielen georeferenzierte Daten eine zentrale Rolle. Eine KI-basierte Auswertung von Luftbild- und Laserscanning-Daten kann hier das Erhaltungsmanagement kommunaler Assets automatisieren.

Analysen identifizieren außerdem Versiegelungsflächen, Vegetationsarten und Schäden an der Infrastruktur. Weiterhin ermöglichen digitale Zwillinge kommunaler Liegenschaften eine vorausschauende Instandhaltung. Darüber hinaus sollen es neue Technologien wie NeRF und Gaussian Splatting künftig ermöglichen, mit herkömmlichen Fahrzeugen schnell und einfach 3D-Modelle von Städten zu erstellen.

SMARD-GOV: datenschutzkonformer Einsatz großer Sprachmodelle

Ein weiteres Projekt, das sich derzeit mit KI in der kommunalen Verwaltung befasst, ist SMARD-GOV. Unter Federführung der FAU Erlangen Nürnberg untersuchen die Projektpartner (Universität Münster und PROSOZ Herten) große Sprachmodelle für die Entscheidungsunterstützung in Behörden. Dabei werden datenschutzrechtliche Anforderungen und technische Umsetzungsstrategien analysiert. Ein vortrainiertes LLM wird mit behördlichen Daten verfeinert, während empirische Studien sicherstellen, dass Mitarbeiter die Ergebnisse kritisch prüfen. Ziel ist es, datenschutzkonforme Modelle bereitzustellen, die Verwaltungsentscheidungen beschleunigen, ohne die Rechtssicherheit zu gefährden.
Der Weg zur medienbruchfreien digitalen Transformation erfordert mehr als eine moderne IT-Infrastruktur: Er verlangt den gezielten, verantwortungsvollen KI-Einsatz in der kommunalen Verwaltung entlang vollständiger Prozessketten. Initiativen wie URBAN.KI und SMARD-GOV zeigen, wie die Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologieexperten und Kommunen praxisnahe Prototypen hervorbringen kann. Erste konkrete Ergebnisse bestätigen, wie groß das Potenzial in der Praxis ist. In diesem Transformationsprozess berät und schult die PROSOZ Herten GmbH die Kommunen auf ihrem Weg zu einer durchgängig digitalen Verwaltung.
Impressum
PROSOZ Herten GmbH
Benjamin Müller-Grote Ewaldstr. 261 45699 Herten Deutschland
T: 00492366188774
@: b.mueller-groteprosoz.de
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