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  3. Irma: Hurricane sorgt für Schäden auf Barbuda, Gefahr für Florida

Hurrikan IrmaSchwere Schäden in der Karibik

Hurrikan Irma richtet auf seinem Weg Richtung Florida weiter heftige Schäden an – die Insel Barbuda ist kaum mehr bewohnbar. In der US-Millionenmetropole Miami haben die Behörden Zwangsevakuierungen angeordnet. 07.09.2017 - 15:02 Uhr aktualisiert Artikel anhören

San Juan. Der extrem gefährliche Hurrikan „Irma“ hat in der Karibik mindestens zehn Menschen in den Tod gerissen und rückt dem US-Staat Florida näher. Der Wirbelsturm bewegte sich am Donnerstag in Richtung der Dominikanischen Republik, Haiti und der Bahamas. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnten in den kommenden Tagen bis zu 37 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Hurrikans betroffen sein.

Auf den französischen Karibikinseln Saint-Barthélemy und Saint-Martin starben am Mittwoch acht Menschen. 23 Menschen seien verletzt worden, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb am Donnerstag dem Radiosender Franceinfo. „Es ist eine große Katastrophe. 95 Prozent der Insel sind zerstört“, sagte der Präsident des Territorialrats von Saint-Martin, Daniel Gibbs, in Radiosender RCI.

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Der niederländische Inselteil Sint Maarten ist schwer getroffen. Flughafen und Hafen seien nicht zugänglich, sagte ein Sprecher der Marine am Donnerstag im holländischen Radio. Der niederländische Ministerpräsident Martin Rutte sprach von einem Sturm „epischer Dimensionen“. Rutte rief die Niederländer zu Spenden für die Hurrikan-Opfer auf Sint Maarten auf. Nach einem Treffen des Krisenstabs seiner Regierung sagte er am Donnerstag, genaue Schadensmeldungen lägen noch gar nicht vor – es habe aber „Zerstörung von Infrastruktur, Häusern und Geschäften im großen Umfang“ gegeben. Ob es auch Tote und Verletzte gab, konnte Rutte noch nicht sagen. Auch auf Saint-Barthélemy, das bei Urlaubern auch als Luxusinsel St. Barth bekannt ist, gab es schwere Schäden.

Auf der Insel Barbuda kam ein Baby ums Leben, sagte der Regierungschef von Antigua und Barbuda dem Sender ABS. Barbuda sei praktisch unbewohnbar geworden, „Irma“ habe dort 95 Prozent aller Häuser zerstört oder beschädigt. „Es ist herzzerreißend. Die ganze Insel steht unter Wasser“, sagte Gaston Browne. Auf Barbuda leben knapp 2000 Menschen. Die Insel war von dem Hurrikan der höchsten Kategorie fünf direkt getroffen worden.

Im Sender BBC machte Browne den Klimawandel für „Irma“ verantwortlich. „Wir leben mit den Konsequenzen“, sagte er. Politiker, die den Klimawandel leugneten, seien unverantwortlich, fügte er hinzu. Im britischen Überseegebiet Anguilla kam ebenfalls ein Mensch ums Leben.

Das US-Außengebiet Puerto Rico kam wohl vergleichsweise glimpflich davon: In der Nacht auf Donnerstag waren fast eine Million Menschen ohne Strom, 80.000 ohne Wasser, berichtete die Zeitung „El Nuevo Dia“. Obwohl der Sturm nicht direkt über die Insel zog, war Puerto Rico Sturmböen von mehr als 150 Kilometern pro Stunde ausgesetzt. Bäume wurden umgerissen, es gab Schäden durch Überschwemmungen.

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„Irma“ ist der schwerste jemals in der Region registrierte Tropensturm mit Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 290 Kilometern pro Stunde. Der Sturm bewegte sich mit 26 Kilometern pro Stunde Richtung West-Nordwest. Als nächstes sollte „Irma“ nach Angaben des US-Hurrikanzentrums nördlich der Insel Hispaniola vorbeiziehen und dabei die Dominikanische Republik und Haiti passieren. Haiti, eines der ärmsten Länder der Welt, leidet noch immer unter den Folgen von Hurrikan „Matthew“ im Oktober 2016, bei dem etwa 1000 Menschen starben.

Gegen 20:00 Uhr Ortszeit (02:00 Uhr Freitag MESZ) könnte „Irma“ auf die Turks- und Caicos-Inseln, ein britisches Überseegebiet, und danach auf die südlichen Bahamas treffen. Das Hurrikan-Zentrum warnte vor Sturmfluten. Die Regierung der Bahamas ordnete die Evakuierung mehrerer Inseln im Süden der Inselkette an.

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Als immer wahrscheinlicher gilt, dass „Irma“ am Samstagabend (Ortszeit) – möglicherweise abgeschwächt – auf den US-Staat Florida treffen könnte. Im Bezirk Miami-Dade, zu dem auch die Millionenstadt Miami gehört, ordneten die Behörden für Donnerstag Zwangsevakuierungen von gefährdeten Zonen an. Der Sturm könne der schlimmste werden, dem Florida je ausgesetzt gewesen sei, sagte Gouverneur Rick Scott am Mittwoch dem Sender ABC.

Der Flughafen Orlando kündigte an, den Betrieb am Samstagnachmittag einzustellen. US-Fluglinien strichen bislang Dutzende Flüge. Auch für Teile der Bundesstaaten Georgia, North Carolina und South Carolina riefen als Vorsichtsmaßnahme den Notstand aus.

Mit „Irma“ ist die Gefahr aber nicht vorbei: Dahinter zog Hurrikan „José“ auf die Kleinen Antillen zu. Hurrikan „Katia“ im Golf von Mexiko erreichte am Donnerstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde und bewegte sich in Richtung des mexikanischen Bundesstaats Veracruz, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte.

dpa, ap
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