Internetauktion mit Artpeers Plattform für dreistellige Schätzwerte

Das surrealistische Ölgemälde von 1942 erzielte auf der Plattform Artpeers 29.000 Euro.
Wiesbaden Es gibt eine neue Kunst-Auktionsplattform für den deutschsprachigen Raum. „Artpeers.de“ heißt sie, und so ganz neu ist sie eigentlich nicht. Die 2009 gegründete niederländische „Kunstveiling.nl BV“ hat „Eart.de“ übernommen.
Eart existiert seit über 20 Jahren und bediente vor allem das untere Ende des Marktes, so eine Art Ebay für Kunst – mit einem entsprechenden Angebot. Fast jeder konnte fast alles zu fast jedem Preis einstellen. Design und Funktionalität der Seite stammten noch aus der Gründungszeit. Auf dem Kunstmarkt spielte sie daher keine Rolle.
Die deutsche Version der niederländischen Plattform kommt in einem modernen Look daher und verspricht auch den gleichen Service wie die Mutter. Dazu gehören einige Mindeststandards für die Verkäufer und deren Angebote sowie rudimentäre Garantien für Käufer.
Der Neustart könnte genau zum richtigen Zeitpunkt kommen, da die etablierten Auktionshäuser Objekte mit dreistelligen Schätzwerten selbst für ihre Online Only-Auktionen mitunter ablehnen. Zudem machen die addierten Gebühren für Käufer und Verkäufer bei ihnen bis zur Hälfte des Kaufpreises aus.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Kunstveiling/Artpeers begnügt sich mit 15 Prozent Aufgeld und 5 Euro pro verkauftem Objekt. Beim Pionier „Artnet“ beträgt die Käuferprovision für Zuschläge unter 5.000 Dollar ebenfalls 15 Prozent, hinzu kommt jedoch eine Einstellgebühr in Höhe von 150 Dollar.
Im Unterschied zum klassischen Auktionshaus begutachten die Plattformen die jeweiligen Objekte nicht selbst. Vertragspartner sind jeweils Käufer und Verkäufer, denen die gesamte Abwicklung obliegt. Den Preisvorteil erkaufen Sammler also mit einem gewissen Risiko. Ob der Neuling im Einsteigersegment Erfolg haben wird, dürfte erfahrungsgemäß nicht zuletzt vom Marketing abhängen.
Mehr: Kunst im Internet: Zwei Onlineplattformen in rauem Fahrwasser
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.