Künstlerpaar Rosa Loy und Neo Rauch: „Das ist die Talibanisierung unserer Lebenswirklichkeit“

Das Künstlerpaar spricht im Interview über die gemeinsame Arbeit.
Leipzig. Der Millionenmaler erscheint in weiblicher Begleitung. Mopshündin Smylla sitzt vorne im Lenkerkörbchen, als Neo Rauch mit seinem Trecking-Rad der Marke „Rotor“ auf den Hof der Leipziger Baumwollspinnerei rollt. Das Interview in Rauchs Atelier verdämmert Smylla dann friedlich in ihrem Körbchen. Es ist ein ungewöhnliches Gespräch, zu dem sich Rauch und seine Ehefrau Rosa Loy bereit erklärt haben: Gemeinsam wollen sie über ihre jeweilige Arbeit als Künstler und Künstlerin sprechen, über die schwer zu erklärenden Preisunterschiede zwischen seinen Werken und ihren.
Doch dann verlagert sich das Gespräch. Schnell geht es um die aktuelle Genderdebatte, um Flüchtlingspolitik, Political Correctness und Rauchs Angst vor Veränderung. Am Ende ist klar: Der weltweit prominenteste deutsche Maler ist ein zutiefst konservativer Geist, der mit der bundesrepublikanischen Gesellschaft der Gegenwart weit stärker hadert, als bislang bekannt war.
Frau Loy, Herr Rauch Sie arbeiten seit etwa 25 Jahren in benachbarten Ateliers in einer ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei. Aber getrennt durch zwei dicke Stahltüren mit einem kleinen Raum dazwischen…
Rauch: …einer Luftschleuse, gewissermaßen.





