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KunstauktionenStephen Brooks verlässt den Kunstversteigerer Phillips

Seit September 2021 ist Stephen Brooks CEO des Auktionshauses Phillips. Nun ist er überraschend zurückgetreten.Stephanie Dieckvoss 12.01.2024 - 11:58 Uhr

London. Stephen Brooks wechselte erst vor gut zwei Jahren vom Auktionshaus Christie’s zum Mitbewerber Phillips. Bei Christie’s war der Brite mehr als elf Jahre lang tätig. Dort stieg er vom Chief Financial Officer zum Deputy Chief Officer auf.

Bei seinem Start wollte Brooks Phillips noch zum „ultimativen Auktionshaus für den Sammler des 21. Jahrhunderts“ machen, wie es in seinem Antrittskommuniqué hieß. Aber der aktuelle Markt und Phillips‛ Rolle als spezialisiertes Haus in dritter Position nach Christie’s und Sotheby’s machen das zu einem schwierigen Unterfangen.

Eine Sprecherin von Phillips erklärt auf Handelsblatt-Nachfrage in einer Email-Korrespondenz: „Stephen Brooks ist aus persönlichen Gründen mit Wirkung zum Januar 2024 von seiner Funktion als Chief Executive von Phillips zurückgetreten. Edward Dolman wird weiterhin als Executive Chairman tätig sein und die volle Verantwortung für die Leitung des Unternehmens übernehmen.“

Auch wenn den Angaben des Hauses zufolge der Rückgang im Auktionsgeschäft und der Weggang von Brooks in keinem Zusammenhang stehen, fällt die zeitliche Nähe auf. Erst vor wenigen Tagen berichtete das Online Nachrichtenportal „Artnews“ von 15-prozentigen Verlusten, die das Haus 2023 eingefahren haben soll.

Laut Artnews bilanzierte Phillips 2023 einen Umsatz von 840,7 Millionen US-Dollar und damit einen Rückgang von 15 Prozent. Damit steht das Haus nicht allein dar, auch Christie’s gab für 2023 einen signifikanten Rückgang von 30 Prozent im Auktionsgeschäft bekannt.

2022 konnte Brooks noch den höchsten Umsatz in der Firmengeschichte verbuchen. Aber Phillips ist den veränderten Marktbedingungen mit einem größeren Risiko ausgesetzt. Zumindest der britische Zweig des Hauses ist seit Jahren im Defizit.

Laut dem im Oktober 2023 eingereichten Jahresbericht für 2022 stieg der Verlust des Unternehmens „von 5,6 Millionen Pfund im Jahr 2021 auf 13 Millionen“. Und das trotz gestiegener Umsätze im gleichen Zeitraum. Zusätzlich müssen Investitionen in die neuen repräsentativen Auktionsräume in New York und Hongkong verkraftet werden. Wie wird das globale Haus in russischer Eigentümerschaft das Jahr 2024 bewältigen?

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Die Position von Stephen Brooks übernimmt abermals der bewährte Ed Dolman. Dolman war bereits für Phillips Geschäftsleitung und die globale Expansion seit 2014 verantwortlich. Seit 2021 ist er Phillips‘ Executive Chairman. Nun muss der Doyen in einem viel unsichereren globalen Umfeld Managementqualitäten beweisen.

Mehr: Gedämpfter Kunstmarkt – Sammler lernen wieder Maßhalten

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