Modigliani unter dem Hammer Sotheby's setzt für seinen 150-Millionen-Euro-Akt auf asiatische Sammler

1917 ein Skandal.
Düsseldorf Einen Rekord kann Amedeo Modiglianis sinnlicher Akt „Nu couché (sur le côté gauche)“ von 1917 bereits verbuchen, bevor der Hammer am 14. Mai bei Sotheby’s in New York fällt. In der rekordsüchtigen Auktionsbranche ist er mit einer Taxe von 150 Millionen Dollar – und einer Garantie – das am höchsten geschätzte Bild, das je in eine Versteigerung eingeliefert wurde. Höher also als der Christuskopf von Leonardo oder Picassos „Frauen von Algier“.
Der bettelarme Maler Modigliani hat 22 Bilder von liegenden Aktmodellen gemalt. Fünf Franken bezahlte sein Galerist den Frauen fürs Modellsitzen. Fast alle Bilder sind in Museumsbesitz. Da kein Mythos den Frauenkörper „rechtfertigt“, provozierte die selbstbewusste Schöne 1917 einen Skandal. Das größte Gemälde aus der beliebten Akt-Serie soll jetzt laut Bloomberg und „Irish Times“ der irische Pferdezüchter John Magnier eingeliefert haben.
Mit seiner selbstbewusst ausgestellten Erotik und einem innovativen Malstil wirkt „Nu couché“ wie eine Trophäe. Kühn mischt der Maler eine Renaissance-Komposition mit der Linearität afrikanischer Kunst und taucht sie in die Erdfarben der Kubisten. Da den letzten Modigliani-Höchstpreis von 170,4 Millionen Dollar 2015 der chinesische Milliardär Liu Yiqian bei Christie’s bewilligte, hat Sotheby’s das Meisterwerk in Hongkong vorgestellt. So heizt man Begehren an.
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