Neue Plattform: Datenbank „Digital Benin“ freigeschaltet – Ein Wissensspeicher über die Kunstschätze des Königreichs

Erkenntnisse über Zusammenhänge liefert auch dieses Interview mit Monday Aigbe und Ewaen Aigbe in Benin City 2022.
Düsseldorf. Das hat es so noch nie gegeben: Jetzt kann die Userin so gut wie alle Reliefplatten aus dem Königspalast in Benin City studieren und vergleichen. Es sind rund 900 von diesen atemberaubend schönen Raubkunstwerken, um die sich viele Debatten um Rückgabe an Nigeria, Leihgabe oder eine andere Art von Partnerschaft ranken.
Diese Woche ist die Plattform „Digital Benin“ in Berlin freigeschaltet worden. Sie versammelt mit 5246 Werken aus dem Königreich Benin in 12.000 Bildern nahezu alle Kunstwerke, die vor dem Raubzug der Briten 1897 entstanden und bis 1930 für Museen angekauft worden waren.
Dafür haben erstmals 131 Museen aus 20 Ländern zusammengearbeitet mit Barbara Plankensteiner, Direktorin Museum am Rothenbaum, Hamburg, Anne Luther Projektkatalysatorin, Philadelphia, und dem Forschungsleiter Osaisonor Godfrey Ekhator-Obogie, Benin City. Entstanden ist viel mehr als eine Datenbank, die endlich auch den Herkunftsethnien Zugang zu wissenschaftlichen Daten verschafft.
„Digital Benin“ wirkt wie üppiger Katalog, in dem aber auch Filme den bis heute andauernden kulturellen Gebrauch veranschaulichen und für unerlässlichen Kontext sorgen. Darüber hinaus werden unter dem Reiter Provenienz 1000 Biografien von Tätern, Händlern und Sammlern aufgeschlüsselt.
Unter dem Reiter „Eyo Oto“ werden Funktionen der Objekte, aber auch Schreibweise und Aussprache ihrer Edo-Namen hörbar. Dank einer weltweiten Kooperation mit nigerianischen Wissenschaftlern ermöglichen Filter im Katalog die mehrsprachige Suche.
Möglich wurde diese erhellende Plattform durch die Ernst von Siemens Kunststiftung. Sie stellte als Alleinförderer insgesamt 1,5 Millionen Euro bereit. Jetzt ermöglicht sie in der zweiten Ausbaustufe zusätzlich die Veröffentlichung von Archivalien und historischen Fotos.
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