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KommentarWenn uns KI die Wahrheit vorgaukelt

Der Zensurfall bei Elon Musks Chatbot Grok zeigt: Die Vorstellung von einer neutralen KI ist eine Illusion. Die Hoffnung auf objektive Maschinen löst sich in Luft auf.Luisa Bomke 28.02.2025 - 13:26 Uhr
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Elon Musk: Der Tech-Milliardär nahm an der CPAC, der Konferenz der globalen Rechten, teil. Foto: ERIC LEE/The NewYorkTimes/Redux/laif

Seit knapp zweieinhalb Jahren erobern Chatbots wie OpenAIs ChatGPT, Elon Musks Grok und Anthropics Claude die Welt – und genauso lange wird darüber gestritten, was sie antworten dürfen. Jüngster Zündstoff: Elon Musks neuestes Modell Grok-3 hat auf Nachfrage offen zugegeben, kritische Fakten über Donald Trump und Musk selbst zu verbergen.

Dabei hatte Elon Musk noch in der vergangenen Woche angekündigt, dass Grok-3 die „maximal wahrheitssuchende KI“ sei. Dafür habe seine KI-Firma xAI auf Inhaltsfilter verzichtet, die OpenAI und andere Anbieter  einsetzen, um diskriminierende und gefährliche Inhalte oder politische Aussagen zu vermeiden.

Doch Grok ist kein Einzelfall. Auch chinesische KI-Modelle wie R1 von Deepseek unterliegen strengen Einschränkungen, und selbst OpenAI beeinflusst die Antworten von ChatGPT – sei es durch Gendern oder das Blockieren gefährlicher Inhalte.

Der Maschinen- und Informationsethiker Oliver Bendel bezeichnet dies zwar nicht unbedingt als Zensur, aber zumindest als tendenziösen Eingriff.

» Lesen Sie auch: KI von xAI zensierte kritische Informationen zu Musk und Trump

Die Fälle zeigen: Die Gefahr von Manipulation bei generativer KI ist real. Forscher warnen, dass die politische Einflussnahme auf die KI-Entwickler in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen sogar noch zunehmen könnte.

Wir brauchen mehr kritisches Denken

Statt KI-Modellen blind zu vertrauen, müssen wir deshalb hinterfragen, wer sie entwickelt und mit welchem Ziel sie trainiert wurden.

Doch genau diese Fähigkeit scheint vielen Nutzern abhandengekommen zu sein – sei es im Umgang mit sozialen Medien oder mit KI-generierten Inhalten. Dabei forderte Kant schon 1784: Sapere aude – „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Verwandte Themen ChatGPT Künstliche Intelligenz Software
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Immanuel Kant
deutscher Philosoph

Es ist höchste Zeit, Medienkompetenz und kritisches Denken stärker in die Bildung zu integrieren. Schülerinnen und Schüler sollten früh lernen, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt, ihre Herkunft und die dahinter liegenden Mechanismen zu prüfen.

Mehr: Vorbild oder Verfassungskrise? In der neuen US-Behörde Doge herrscht das Prinzip Kettensäge

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