Handelsblatt Green Was bringt der CO2-Preis?

Seit Anfang des Jahres gibt es in Deutschland den so genannten CO2-Preis. Aber wer zahlt den eigentlich? Und was bringt er dem Klima wirklich?
13.04.2021 - 06:11 Uhr 8 Kommentare

Düsseldorf Deutschland hat einen CO2-Preis und damit endlich umgesetzt, was Experten schon lange fordern: Unternehmen, die fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle verkaufen, müssen die Emissionen ihrer Produkte bezahlen. Aktuell zahlen sie 25 Euro pro Tonne CO2, die sie emittieren. Damit soll der Umstieg auf klimafreundliche Alternativen beschleunigt werden. 

Zu spüren bekommen das nicht nur Unternehmen, sondern vor allem Verbraucher. Ob an der Tankstelle, oder den Heizkosten. Und das ist erst der Anfang. In vier Jahren steigt der CO2-Preis auf 55 Euro die Tonne. 

Was bedeuten die steigenden Kosten für Verbraucher und Wirtschaft? Und wie effektiv ist der CO2-Preis im Kampf gegen den Klimawandel? Antworten auf diese Fragen gibt es in der neuen Folge Handelsblatt Green von der Klimaökonomin und Wirtschaftsweisen Veronika Grimm.

Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per E-Mail: [email protected]

Mehr: Wie lege ich mein Geld nachhaltig an – und lohnt sich das?

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8 Kommentare zu "Handelsblatt Green: Was bringt der CO2-Preis?"

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  • , teurer als die jetzigen Fossilen) oder … bundesgesetzlich aufgesetzt werden (dann bezahlen alle für den Ausfall der sog. Energiesteuer beim fossilen Tanken).
    Dies nur als Beispiel, wie man sich spielerisch über die Energiewende unterhält - aber die finanziellen und gesellschaftspolitischen Zukunftsfragen - das sind keine Fragen zur Globalität sondern zur Regionalität - in das Irgendwie versenkt. Das könnte vielleicht klappen, aber nur dann wenn die anderen EU-Staaten nicht den gleichen Weg gehen sondern vom deutschen Weg profitieren. Und dazu gibt es bereits Hinweise auch auf EU-Ebene.

  • Der CO2-Preis ist eine Steuer. Und eine Steuer ist eine Einnahme wie viele anderen Steuern auch. Und: Steuern unterliegen nicht einem Ausschüttungszweck. Denn über die Verteilung der Steuern entscheidet das Parlament jährlich und das Parlament ist an die Begründung der Steuereinnahmen nicht gebunden. Beispiel Straßenbaufinanzierungsgesetz von 1959. Danach bezahlt jeder, der Kraftstoffe für Bewegung mit Auto/LKW etc.. auf öffentlichen Straßen benutzt Steuer. Sie wird beim Tanken bzw. Kauf direkt an den Verkäufer bezahlt. Heute sind dies bald 50 Mia € pro Jahr an den Bund - und nur ca. 20% davon werden für die öffentliche Straßeninfrastruktur benutzt. Nun erhöht sich seit 2021 der Spritpreis um die deutsche CO2-Steuer und in den nächsten Jahren weiter aufgrund der Vorgaben zur Erhöhung des e-fuels-Anteils im Sprit. Interessanterweise zahlen die Stromer (e-Autos) beim Tanken nur den Strompreis, der um den Haushaltsstrompreis liegt. Ein Haus bewegt sich aber nicht auf den Straßen. Hingegen: Nachdem die Stromer "betankt" sind fahren sie auf öffentlichen Straßen. Aber dafür zahlen sie keine Steuer also auch keine Straßenbenutzungsgebühr. Die fossilen Verbrenner "subventionieren" also die Stromer. Sowas nennt man Solidarität - oder doch nicht? Außerdem werden die Stromer demnächst einen Zuschuss erhalten, wenn sie selbsterzeugte e-Energie tanken. Der Bund wird jedoch wohl nie auf die Idee kommen, eine Straßenbenutzungsgebühr für Stromer einzuführen, denn dann müsste die Energiesteuer für die Fossilen um ca. 80% reduziert werden und den dann üblichen CO2-Aufschlag erhalten. Das wäre kein gutes Geschäft für die Bundesfinanzen. Und wenn es nun bis 2050 keinen fossilen Verbrenner mehr geben soll, so fehlen bis dahin geschätzt und aufsummiert über die Jahre durch die Zunahme der Stromer Tausende von Milliarden Euro an Bundeseinnahmen, wenn nicht andere "kreative" Steuereinnahmen des Bundes über den Verkehr (dann würden die Stromer im Stromverbrauch im Verkehr sehr teuer wer

  • Vor einigen Jahren galt Erdgas noch als eher klimafreundlich und der Einbau einer solchen Heizung als fortschrittlich. Für den Einbau dieser eigentlich noch neuen Heizung soll nun der Mieter und der Vermieter über den CO2-Preis bestraft werden. Nach 5 Jahren kann man nicht schon wieder die Heizung erneuern, das ist einfach nicht zu schaffen. Und wenn man das wirklich wollte, auf was soll man bitte umstellen?
    Etwa auf Holzpellets? Ja sicher, warum nicht? Pellets Heizungen werden z. Z. mit 45 % subventioniert (über den CO2-Preis, sonstige Steuern und Gelddruckmaschine). Auch auslaufende Kohlekraftwerke sollen künftig mit Biomasse befeuert werden, um „klimaneutral“ Strom produzieren zu können. Wo soll die ganze Biomasse denn herkommen? Wir importieren aus der ganzen Welt schon Pellets und Hackschnitzel, ja auch Palmöl (Diesel-Zusatz) für Energiezwecke um unsere Klimabilanz zu schönen und scheren uns wenig darum, wenn anderswo die Wälder abgeholzt werden. Womit sollen die dann heizen? Klimaschutz muss man weltweit betrachten! Wir können keinen Klimazaun um unser Deutschland herum errichten. Die 500 Wissenschaftler aus aller Welt, die diesen Raubbau in ihrem Brief vom Februar anprangern, werden nicht mal erwähnt. Kennen Sie diesen Brief? Unter den Unterzeichnern ist auch das Potsdam-Institut. http://link.euwid.de/0q2zy
    Oder auf Wärmepumpe? Die meiste Energie zum Heizen wird im Winter verbraucht. Im Winter kommt die Sonne mit ihren schwachen Strahlen, wenn überhaupt, erst um 10:00 vormittags heraus und verabschiedet sich wieder um halb vier. Wo soll denn da der ganze Strom für die Wärmepumpen herkommen, wenn Photovoltaik so gut wie nichts produziert?? Aus französischen und tschechischen Atomkraftwerken und polnischen Kohlekraftwerken? Gut, Windräder produzieren auch im Winter, aber auch nur, wenn der Wind weht. Insgesamt ist der Energiebedarf im Winter ja höher und die Erzeugung grüner Energie geringer. Im Sommer ist es umgekehrt. Wie passt das alles zusammen?

  • Lieber Herr Heck,

    da muss ich Sie leider korrigieren: Deutschland geht in Sachen CO2-Preis keineswegs voran. Im Gegenteil, viele Länder haben vor Jahren schon einen deutlich höheren CO2-Preis eingeführt. Unter anderem Schweden, die Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Estland, Lettland, Litauen und Kanada. Weltweit sind derzeit 57 regionale, nationale oder internationale CO2-Preisinstrumente in 46 Ländern umgesetzt oder geplant.

    Der Automausstieg ist natürlich ein anderes Thema und wurde nicht aus Klimaschutzgründen vorgezogen ;)

    Liebe Grüße

    Kathrin Witsch

  • Wie leihenhaft und stümperhaft man im Zeitalter der Digitsliserung mit der Technik umgeht, konnte man eben bei einem Interview auf Welt mit Micahel Hüther des IW Köln deutlich sehen.

    4.0 ist noch für viele -zumindest in Deutschland- sehr weit weg.

  • Hohe Kosten für die Wirtschaft und die Privatpersonen.

    Nur mal zum Vergleich bei den Haushalten des etwaigen Preises pro Kilowattstunde von 29 Cent in Deutschland und 7 Cent in Österreich z.B.

    Und am Ende wird uns wie bei der voreiligen Abschaltung der Atomkraftwerke in Deutschland niemand in der Welt folgen.

    Warum um Himmels Willen glaubt man, dass das beim Co2 anders sein sollte.

    In der Abschaltung der Atomkraftwerke sind wir auch Vorreiter.

    Glaubt denn der deutsche Michel-/innen (die nun auch), dass wirklich in Indien, Südamerika, Asien und China oder auch den USA wirklich jemand interessiert, was wir uns hier vornehmen.

    Wie marode ansonsten das halbe Land - vornehmlich bestimmte Stadtteile in den Großstädten mittlerweile heruntergewirtschaftet ist, scheint kaum jemand zu interessieren.

    Und dass Deutschland in der Digitalisierung im Zeitalter von 4.0 kein einziges Vorzeigeunternehmen in den letzten beiden Jahrzehnten hervorgebracht hat, spricht Bände.

    Aber keine guten, die uns weiterhin unseren Wohlstand sichern können.

    Stattdessen haben wir uns auf unsere "Old Economy" verlassen.

    Hoffentlich sind wir damit zukünftig nicht auch verlassen.

  • ich habe vor sechs Jahren die Heizung auf einen modernen Brennwertkessel umgestellt und bin nun voll dabei mit der CO2-Abgabe. Einfach toll, wie die wirkt! Wie eine zweite Steuer, die ich aus meinen Einnahmen bestreite. Weder mein Arbeitgeber, noch mein Mieter zeigen ein Interesse. Und für Rentner gilt der Spruch von Norbert Blüm: "Die Rente ist sicher", nur die Kosten steigen. Wie sagte doch Wim Tölke: Wunnebar

  • Alleinige Zahler, sind wie immer in Deutschland, Arbeiter, Angestellte u. Rentner, die auch noch den CO2- Ausstoß unserer Industrie bezahlen dürfen, dank unserer demokratischen Parteien.

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