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Geldwäsche-Prävention Deutsche Bank prüft nach Bafin-Rüffel personelle Konsequenzen

Die Finanzaufsicht ist unzufrieden über die Fortschritte des Instituts bei der Geldwäsche-Prävention. Das könnte deren Chef den Posten kosten.
03.05.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Bei Deutschlands größtem Geldhaus könnte es zu einem Wechsel an der Spitze der Geldwäsche-Prävention kommen. Quelle: AFP
Deutsche Bank

Bei Deutschlands größtem Geldhaus könnte es zu einem Wechsel an der Spitze der Geldwäsche-Prävention kommen.

(Foto: AFP)

Frankfurt Die Unzufriedenheit der Finanzaufsicht Bafin mit den Geldwäsche-Kontrollen der Deutschen Bank könnten noch ein Nachspiel haben. Der Chef der Geldwäsche-Prävention, Stephan Wilken, wird seinen Posten wahrscheinlich aufgeben, erfuhr das Handelsblatt aus Finanzkreisen. Wilken hatte diese Position erst im Oktober 2018 übernommen.  

Die Deutsche Bank und Wilken wollten sich zu den Informationen, über die die „Süddeutsche Zeitung“ zuerst berichtet hatte, nicht äußern. Die Bafin hatte am Freitag weitere Verbesserungen der Geldwäsche-Kontrollen angeordnet und das Mandat des von ihr 2018 eingesetzten Sonderaufpassers KPMG nicht nur verlängert, sondern auch erweitert.

Die Bafin mahnte unter anderem „weitere angemessene interne Sicherungsmaßnahmen“ sowie Sorgfaltspflichten „insbesondere in Bezug auf den Regelprozess bei Kundenaktualisierungen“. Damit deutet die Behörde an, dass die Bank bislang Feuer eher austritt als ihr Aufflackern zuverlässig zu verhindern.

Die Anordnung ist ein Rückschlag für das Institut. Denn eigentlich hätte das Mandat des Bafin-Sonderbeauftragten, bei dem es sich um die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG handelt, im September auslaufen sollen. Die Deutsche Bank ist das erste Institut, bei dem die deutsche Finanzaufsicht zu diesem Mittel gegriffen hat. Die Bafin hatte das Institut außerdem dazu verpflichtet, Zehntausende Kunden aus dem Firmenkundengeschäft und dem Investmentbanking noch einmal zu durchleuchten und deren Kundenakten zu vervollständigen.

Die obersten Geldwäsche-Beauftragten der Deutschen Bank hatten in den vergangenen Jahren meist eine kurze Verweildauer. Wilken, der zuvor Risikochef der Privatkundensparte war, hatte im Oktober 2018 Philippe Vollot abgelöst, der diesen Posten erst im Januar 2017 übernommen hatte.  Vollot wechselte damals zur Danske Bank, die den Franzosen während eines gravierenden Geldwäsche-Skandal in den Vorstand holte.

Hohe Fluktuation

Vollots Vorgänger, Peter Hazlewood, hatte die Bank bereits nach einem halben Jahr verlassen müssen. Hazlewood hatte seinerseits den Geldwäsche-Experten Ulrich Göres ersetzt, der zwischen 2014 und 2016 für diesen Bereich zuständig war.

Die große Fluktuation in dem für das Institut so wichtigen Bereich hat Fortschritte in der Vergangenheit nicht unbedingt begünstigt. Im Vorstand werden sich vor allem der Rechts- und Regulierungsvorstand Stefan Simon sowie der seit kurzem für das Firmenkundengeschäft und die Investmentbankingsparte zuständige Vorstand Fabrizio Campelli kümmern müssen.

Im Rahmen eines Vorstandsumbaus hatte Simon die Zuständigkeit für die Bereich Compliance und Kampf gegen die Finanzkriminalität von Risikovorstand Stuart Lewis übernommen. „Ziel dieser Neuausrichtung ist es, die Bereiche zu bündeln, die besonders stark von rechtlichen Vorgaben und einem engen Austausch mit den Aufsichtsbehörden geprägt sind“, hatte die Bank dazu mitgeteilt.

Doch auch Campelli steht künftig in der Verantwortung. Denn für die Überarbeitung und Aktualisierung der Kundendaten, die die Bafin von der Bank eingefordert hat, war bislang Organisationsvorstand Frank Kuhnke zuständig, der das Geldhaus im Rahmen des Vorstandsumbaus verlassen wird. „Dabei werden die geschäftsnahen Teile der zentralen Betriebsorganisation für die Investmentbank und die Unternehmensbank unter der Verantwortung von Campelli enger an diese Sparten rücken“, hatte die Bank damals mitgeteilt.

Die Verantwortung für eine korrekte und aktuelle Kunden-Authentifizierung, die gerade in der Unternehmens- und der Investmentbank für so viel Ärger mit der Bafin gesorgt hatten, gehört auch dazu.

Mehr: Deutsche Bank kassiert neuen Rüffel von der Bafin

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