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Zahlungsverkehr Die Sparkassen verabschieden sich vom Smartphone-Konto „Yomo“

Ein Dutzend Sparkassen wollten mit „Yomo“ dem Fintech N26 Paroli bieten. Nun endet das „Experiment“. Das Angebot war innerhalb der Sparkassen-Organisation von Anfang an umstritten.
31.08.2020 - 18:42 Uhr Kommentieren
Die Sparkassen geben das Smartphone-Produkt auf. Quelle: Yomo
„Yomo“-Konto

Die Sparkassen geben das Smartphone-Produkt auf.

(Foto: Yomo)

Frankfurt Die deutschen Sparkassen beenden den Versuch, mit „Yomo“ ein eigenes Smartphone-Konto zu etablieren. Mehrere Sparkassen haben ihren Yomo-Kunden bereits mitgeteilt, dass sie das entsprechende Konto in Kürze einstellen. Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) erklärte auf Anfrage, dass keine Sparkasse das Yomo-Konto weiterführen werde.

Der Grund für das Ende: Nur sehr wenige Kunden haben ein Yomo-Konto eröffnet. So heißt es in einem Schreiben der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen: Mit Yomo sei die Sparkasse einen neuen Weg gegangen und habe ein Experiment gewagt. „Leider haben sich zu wenige Kunden für dieses Angebot interessiert.“ Deshalb werde die Sparkasse das Giromodell, inklusive der Yomo-App, zum 1. November einstellen.

Der Newsletter „Finanz-Szene“ hatte Ende vergangener Woche berichtet, dass unter anderem die Sparkasse Paderborn-Detmold das Yomo-Konto per Ende Oktober kündigt. Die Kunden können in andere Kontenmodelle wechseln.

Die Pläne zur Entwicklung von Yomo, was für „Your Money“ steht, waren vor gut vier Jahren bekannt geworden. Rund ein Dutzend Sparkassen hatten Yomo initiiert. Sie wollten damit vor allem der Berliner Smartphone-Bank N26 Paroli bieten.

Allerdings zogen keine weiteren Sparkassen mit einem Yomo-Konto nach. Das Angebot war innerhalb der Sparkassen-Organisation von Anfang an umstritten, viele der insgesamt 380 Sparkassen hatten Vorbehalte.

Denn das Yomo-Konto rüttelt an dem für die Sparkassen-Finanzgruppe wichtigen sogenannten Regionalitätsprinzip. Es besagt, dass Sparkassen im Wesentlichen nur in ihrem eigenen Geschäftsgebiet Kunden ansprechen. Die an Yomo beteiligten Sparkassen konnten sich aber theoretisch auf diesem Weg an Kunden in ganz Deutschland wenden.

Yomo-Entwicklung dauerte viel zu lange

Zudem blieben die Kunden aus. Das Yomo-Konto verfügt nur über wenige Funktionen und kann sich daher mit Angeboten von Finanz-Start-ups (Fintechs) wie N26 sowie anderen Digitalbanken kaum messen.

So erklärte die Stadtsparkasse Düsseldorf zu Yomo, sie habe größtenteils Kunden, die das Konto ausprobieren wollten. Auch die Stadtsparkasse München wird das Angebot beenden. Ein Sprecher sagte, sie führe nur ein paar Hundert Yomo-Konten. Er verwies darauf, dass das Yomo-Konto voraussichtlich zum Jahresende nicht mehr vom IT-Dienstleister der Sparkassen, der Finanz Informatik, unterstützt werde.

Die Sparkasse Paderborn teilte ebenfalls mit: Die Sparkassen-Finanzgruppe habe sich letztlich nicht zu einer gemeinsamen Lösung durchringen können. „Daher wird das Yomo-Konto zentral nicht weiter unterstützt.“

Damit wird vor allem deutlich, dass die Sparkassen – die mit 35 Millionen Girokonten deutscher Marktführer sind – viel zu lange gebraucht haben, um Yomo zu einem Rivalen neuer Digitalbanken zu entwickeln. Als ein Grund dafür gelten die komplizierten Entscheidungswege in der vielstimmigen Sparkassen-Finanzgruppe.

Die Sparkassen hatten bereits vor einigen Monaten intern mitgeteilt, dass Yomo nicht als Extrakonto weitergeführt werde. Stattdessen solle Yomo als eigenständige App ausgebaut werden. Yomo solle künftig ein Angebot „zur Ansprache einer trennscharfen, digitalaffinen Kundengruppe sein“. Damit wolle man dem „schleichenden Kundenverlust“ in der Zielgruppe junger Erwachsener entgegenwirken.

Bei der geplanten App soll es auch bleiben – die aber womöglich anders heißen wird. Beim DSGV hieß es, dass auch der Name Gegenstand von Diskussionen sein könne. Falls ein neuer Titel kommt, wäre das Yomo-Wagnis also komplett beendet.

Mehr: Corona bremst die Neobanken aus

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