Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kryptowährungen Handelsvolumen beim Bitcoin auf Jahrestief: Was Anleger daraus ableiten können

Das tägliche Handelsvolumen des Bitcoins ist erstmals seit acht Monaten unter 20 Milliarden Dollar gefallen. Experten sehen den Grund unter anderem in China.
14.07.2021 - 15:46 Uhr Kommentieren
Bitcoin und Co. verzeichnen aktuell ein vergleichsweise geringes Handelsvolumen Quelle: Reuters
Symbolische Kryptomünzen

Bitcoin und Co. verzeichnen aktuell ein vergleichsweise geringes Handelsvolumen

(Foto: Reuters)

Frankfurt, Düsseldorf Nach der Frühjahrs-Kursrally am Kryptomarkt flacht das Interesse der Anleger am Handel mit Kryptowährungen derzeit wieder ab. Schon seit Wochen steckt beispielsweise der Bitcoin nach einem Allzeithoch von 65.000 Dollar in der Spanne zwischen etwa 30.000 und 40.000 US-Dollar fest. Ether, nach dem Bitcoin die zweitgrößte Digitalwährung, wird aktuell im Bereich von 2000 US-Dollar gehandelt – nachdem sie Mitte Mai fast 4400 US-Dollar erreicht hatte.

Die nachlassende Nachfrage schlägt sich nun auch im Handelsvolumen nieder: Das tägliche Handelsvolumen des Bitcoins ist dabei das erste Mal seit acht Monaten unter die Marke von 20 Milliarden Dollar gefallen. Am Dienstag wurden nach Angaben des Analysehauses Coinmarketcap Bitcoin im Wert von 19,1 Milliarden Dollar gehandelt. Weniger waren es zuletzt am 18. Oktober mit 18,3 Milliarden Dollar.

Der Dienstag ist dabei kein Einzelfall: Im Juli liegt das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen bislang deutlich unter dem der Vormonate. In diesem Monat werden im Schnitt bislang Bitcoin im Wert 26,8 Milliarden Dollar gehandelt.

Der Einbruch im Vergleich zur Kursrally im Frühling ist dabei enorm. Im Februar lag das durchschnittliche Handelsvolumen noch bei 81 Milliarden Dollar – in dem Monat hatte Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, dass der E-Autobauer künftig Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren wolle, und eigene Investitionen in die Kryptowährung publik gemacht.

Auch in den Folgemonaten lag das durchschnittliche Handelsvolumen deutlich über dem aktuellen Wert: Im März waren es 54,2 Milliarden Dollar, im April 61,5 Milliarden, im Mai 63,8 Milliarden und im Juni 39,6 Milliarden. Selbst im Vergleich zum schwächsten Monat ist das Volumen also um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Im Vergleich zum Handelsboom im Februar sind es sogar 70 Prozent.

Daraus lassen sich zwei Dinge ableiten:

  1. Offensichtlich scheuen viele Anleger neue Investments. Aktuell bewegt sich der Bitcoin zwischen 30.000 und 40.000 Dollar. Viele Anleger scheinen also unsicher zu sein, ob er diese Seitwärtsbewegung nach oben oder nach unten verlässt.

  2. Hält der Trend an, könnte es zu heftigeren Schwankungen kommen. Denn bei einem niedrigen Handelsvolumen können die Kurse umso stärker unter Druck geraten, wenn Großinvestoren große Mengen auf den Markt werfen. Im Umkehrschluss reichen auch vergleichsweise wenige Käufer, um die Kurse nach oben zu bewegen.

Gründe liegen im Ausland

Die Gründe für den Rückgang des Handelsvolumens sehen Experten vor allem im Rückgang der Preise und in der derzeit niedrigen Volatilität. Grundsätzlich gilt der Markt für Digitalwährungen als hochvolatil. Doch seit einigen Wochen fallen die Schwankungen geringer aus. Vor allem die niedrigeren Preise führen Analysten dabei auf die verschärfte Regulierung in China zurück.

Die Regierung in Peking reguliert Kryptowährungen schon lange, vor einigen Wochen hat sie jedoch einen regelrechten Feldzug gegen die Branche und ihre Anbieter gestartet. So ordnete die Regierung in den betroffenen Provinzen beispielsweise die Schließung der dortigen Kryptominen an, große Anbieter kündigten daraufhin an, ihr Geschäft ins Ausland zu verlegen, unter anderem nach Kasachstan.

Tiktok verbietet Werbung für Kryptowährungen

Hinzu kommt ein Verbot für Werbung für Kryptowährungen auf der Social-Media-Plattform Tiktok. Laut den Richtlinien für Markeninhalten, die Tiktok auf der Website bekanntgibt, gilt mittlerweile ein Werbeverbot für „alle Finanzdienstleistungen und Produkte [...] einschließlich, aber nicht beschränkt auf [...] Kryptowährungen“.

Die Regelung soll weltweit und unabhängig vom jeweiligen Standort des Verfassers gelten. Die Plattform FT Adviser der „Financial Times“ hatte bereits vergangene Woche über das Werbeverbot berichtet. Hinter der beliebten Plattform steht das chinesische Kurzvideo-Unternehmen Bytedance.

Analysten gehen dennoch davon aus, dass das Interesse der Krypto-Investoren wieder aufflammen kann. Laut Timo Emden, Analyst bei Emden Research, könnten die aktuellen Diskussionen über digitales Zentralbankgeld wie dem E-Euro dazu führen, dass „Bitcoin und Co. wieder vermehrt Aufmerksamkeit gewinnen“.

Er sieht die Debatte als „Marketing für bestehende Kryptowährungen“. Dennoch warnt er: „Größere Aufwärtsambitionen sollten Anleger jedoch vorerst nicht erwarten.“ Denn die Sorgen der Anleger um weitere Regulierungsschritte bleiben bestehen.

Mehr: Feldzug gegen Bitcoin: Welche Länder durchgreifen – und welche profitieren wollen

Startseite
Mehr zu: Kryptowährungen - Handelsvolumen beim Bitcoin auf Jahrestief: Was Anleger daraus ableiten können
0 Kommentare zu "Kryptowährungen: Handelsvolumen beim Bitcoin auf Jahrestief: Was Anleger daraus ableiten können"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%