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Börse Frankfurt Dax schließt im Plus – Infineon größter Tagesgewinner

Trotz schwacher Konjunktur decken sich die Anleger mit Aktien ein. Zu den Favoriten zählt Infineon. Die aus dem Dax abgestiegene Wirecard-Aktie notiert bei gut einem Euro.
26.08.2020 - 17:50 Uhr Kommentieren
Im Blick der Anleger bleibt die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Quelle: dpa
Bildschirme im Handelssaal in Frankfurt

Im Blick der Anleger bleibt die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Zur Wochenmitte verzeichnet der Dax Kursgewinne. Und das, obwohl die jüngsten Konjunkturzahlen im Inland ernüchternd ausgefallen sind. So ist die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wegen der Coronakrise um 9,7 Prozent eingebrochen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag gemeldet hatte. Viele Beschäftigte bangen angesichts der schweren Rezession um ihren Job oder sind in Kurzarbeit. Der deutsche Leitindex beendete den Handel am Mittwoch dennoch rund ein Prozent höher bei 13.190 Punkten.

Am Dienstag war der Dax mit einem Schlussstand von 13.061 Punkten dagegen kaum vom Fleck gekommen. An den US-Börsen haben optimistische Firmenausblicke am Mittwoch im Handelsverlauf für positive Impulse gesorgt. Bei den deutschen Standardwerten zählten die Aktien des Halbleiterkonzerns Infineon zu den Favoriten der Anleger. Sie legten rund vier Prozent zu und waren damit größter Gewinner im Dax.

Im Fokus der Anleger bleibt die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Die Große Koalition hatte sich in der Nacht zu Mittwoch darauf geeinigt, viele der milliardenschweren Corona-Hilfen für Unternehmen und Beschäftigte erneut um mehrere Monate zu verlängern. Dazu gehören das Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen für Unternehmen und eine weitere Aussetzung der Antragspflichten für Insolvenzen.

Viele Betriebe haben ihre Rücklagen in der ersten Corona-Welle aufgebraucht und mussten Beschäftigte entlassen. „Eine zweite Welle würden sie womöglich nicht überleben“, warnte Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), am Mittwoch. Derzeit befänden sich rund fünf Millionen Menschen in Kurzarbeit.

Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Coronakrise schlimmere Auswirkungen auf die Wirtschaft als die Finanzkrise 2009. Die OECD-Mitgliedstaaten erlitten demnach im zweiten Quartal dieses Jahres einen bisher beispiellosen wirtschaftlichen Rückgang von 9,8 Prozent, teilte die Organisation am Mittwoch in Paris mit.

Von den wichtigsten Volkswirtschaften der G7-Staaten, die alle OECD-Mitglieder sind, verzeichnete Großbritannien mit 20,4 Prozent den höchsten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Frankreich war demnach mit 13,8 Prozent im zweiten Quartal betroffen.

Blick auf Einzelwerte:

RWE: Nachdem der Kohleausstieg beschlossen ist, will RWE das Investitionstempo in das neue Kerngeschäft erneuerbare Energien forcieren. „Wir wollen noch schneller wachsen. Das Tempo beim Umbau des Konzerns muss noch schneller werden“, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz im Interview mit dem Handelsblatt. Der Aktienkurs von RWE stieg am Mittwoch um ein Prozent auf 33,53 Euro.

VW: Die VW-Tochter Audi will mit einer Elektrolimousine oberhalb des bisherigen Spitzenmodells A8 gegen Tesla antreten. Das für 2024 geplante Modell soll eine Reichweite von 650 Kilometern haben und gegen das Tesla Model S positioniert werden, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Die Aktie des Audi-Mutterkonzerns VW legte rund zwei Prozent zu.

Evonik: Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik baut mit der Übernahme des US-Unternehmens Porocel sein Geschäft mit Katalysatoren aus. Evonik zahle für das Unternehmen rund 210 Millionen Dollar, teilte der Konzern mit. Die Aktie gewann gut ein Prozent.

Wirecard: Der insolvente Zahlungsabwickler setzt mehr als die Hälfte seiner rund 1300 Mitarbeiter in Deutschland auf die Straße und steht vor der Zerschlagung. Das wurde am Dienstag bekannt. Um eine Verwertung des Kerngeschäfts möglich zu machen, seien tiefe Einschnitte erforderlich. Die Aktionäre stehen am Ende der Schlange und dürften von dem Erlös aus der Zerschlagung gar nichts sehen. Die Wirecard-Aktie, die zu Hochzeiten bei fast 200 Euro notierte, ist seit Montag nicht mehr im Dax vertreten und längst zum Spekulationsobjekt verkommen. Am Mittwoch kostete die Aktie rund einen Euro.

Aroundtown: Der Immobilienkonzern hat durch die Fusion mit dem Wettbewerber TLG im ersten Halbjahr mehr eingenommen. Der Nettomietertrag stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 40 Prozent auf 502 Millionen Euro. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) legte um 30 Prozent auf 312 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand ein operatives Ergebnis von 460 bis 485 Millionen Euro an. Die Aktie legte zeitweise um mehr als acht Prozent zu. Zum Handelsende betrug das Kursplus noch zwei Prozent.

Encavis: Der Windparkbetreiber hat wegen der Wetterbedingungen weniger verdient. Das operative Ergebnis (Ebit) des SDax-Werts sank auf 74,5 (Vorjahr: 78,2) Millionen Euro. Die Erlöse stiegen derweil aufgrund von Zukäufen in Dänemark um acht Prozent auf 154,8 Millionen Euro. Die Aktie des SDax-Mitglieds gab am Mittwoch um 0,8 Prozent nach.

Andere Asset-Klassen

Öl: Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich leicht auf 45,85 Dollar je Barrel, leichtes US-Öl kostete am Abend 43,44 Dollar je Barrel. An der US-Golfküste wurden einige Förderanlagen gestoppt, weil der Wirbelsturm „Laura“ Kurs auf die USA nimmt. „Die Stürme könnten das Angebot in dieser Woche dämpfen und damit die Preise stützen“, sagte Bjonar Tonhaugen, Ölexperte bei Rystad Energy der Nachrichtenagentur Reuters.

Währungen: Der Kurs des Euros ist am Mittwoch gesunken, hält sich aber weiter über 1,18 US-Dollar. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1814 Dollar gehandelt.

Die türkische Lira war erst am Dienstag auf ein Rekordtief gefallen. Am Mittwoch kostete ein Dollar zeitweise 7,39 Lira. Auf die Währung drückte der Gasstreit zwischen der Türkei und Griechenland. Heute sind die Verteidigungsminister der 27 EU-Mitgliedstaaten zu einem informellen Treffen in Berlin zusammengekommen. Der Konflikt zwischen den beiden Nato-Partnern hatte sich an türkischen Erdgaserkundungen vor griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer entzündet und ist in den vergangenen Wochen immer weiter eskaliert. Außenminister Heiko Maas hatte erst am Dienstag bei einem Besuch in Athen gewarnt, die Lage habe sich zu einem „Spiel mit dem Feuer“ entwickelt.

Die politische Krise in Weißrussland drückt die Landeswährung auf ein Rekordtief. Ein Dollar verteuerte sich am Mittwoch auf 2,6458 weißrussische Rubel. Seit Jahresbeginn hat er damit mehr als 20 Prozent abgewertet. Auch zum Euro ist die Devise so wenig wert wie nie zuvor. In dem Land halten die Streiks und Massenproteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko auch mehr als zwei Wochen nach der Präsidentenwahl an.

Immobilien: Wohnungen und Häuser in Deutschland haben sich trotz der Coronakrise weiter verteuert. Im zweiten Quartal stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Schnitt um 1,4 Prozent gemessen am ersten Jahresviertel, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Zum Vorjahreszeitraum stand ein Plus von 5,6 Prozent. Damit bewegten sich die Zuwächse im Bereich der vorhergehenden Quartale, erklärten die Wiesbadener Statistiker.

Mit Agenturmaterial. Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.

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