Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 US-Börsen auf Rekordniveau – Pharma-Titel gefragt

Das Straßenschild vor der New Yorker Börse.
Frankfurt, New York Optimistische Prognosen mehrerer Pharma-Firmen haben am Mittwoch für gute Stimmung an der Wall Street gesorgt. Der Dow Jones schloss 0,4 Prozent fester bei 35.609 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 4536 Zähler zu.
Der technologielastige Nasdaq gab 0,1 Prozent auf 15.121 Punkte nach. In Frankfurt ging der Dax 0,1 Prozent fester bei 15.522 Punkten aus dem Handel.
Unterstützung erhielten die Kurse von ermutigenden Quartalszahlen wie etwa des Mobilfunkriesen Verizon Der T-Mobile-US-Rivale profitierte im dritten Quartal von einem Zustrom an Vertragskunden und hob seine Jahresprognosen an. Die Aktie legte 2,4 Prozent zu.
Das US-Pharma-Unternehmen Abbott Laboratories verkaufte zuletzt wieder mehr Corona-Tests und hob deshalb seine Jahresprognose an. Die Aktien stiegen um 3,2 Prozent. Auch der Pharma-Konzern Anthem blickt optimistischer auf das Gesamtjahr, die Anteilsscheine verteuerten sich um 7,7 Prozent.
Die bisherige Bilanzsaison liefere Licht und Schatten, sagte Analystin Danni Hewson vom Brokerhaus AJ Bell. Beispiele hierfür seien die Geschäftszahlen des Konsumgüter-Herstellers Procter & Gamble und Zigaretten-Fabrikanten Philip Morris.
Ersterer legte zwar ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vor, hob gleichzeitig aber seine Kosten-Prognose für das Gesamtjahr an. Philip Morris schlage sich vor dem Hintergrund steigender Ausgaben recht ordentlich, kommentierte Analyst Kevin Grundy von der Investmentbank Jefferies. Die Aktien der beiden Konzerne erreichten im Handelsverlauf die Gewinnzone und lagen knapp ein Prozent höher.
Mit Erleichterung registrierten Börsianer die Entspannung bei den Energiepreisen. Die chinesische Regierung will am heimischen Kohlemarkt einschreiten, um den dortigen Preisanstieg in den Griff zu bekommen. Dies brockte den chinesischen Terminkontrakten auf Kokskohle Kursverluste von jeweils neun Prozent ein.
Es sei aber fraglich, ob dies der Auftakt zu einer Trendumkehr sei, sagte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. Bisherige Maßnahmen wie die Freigabe staatlicher Reserven hätten kaum gefruchtet. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stieg unterdessen um 0,8 Prozent auf 85,78 Dollar je Barrel (159 Liter).
Nach dem Debüt des ersten börsennotierten US-Fonds (ETF) für Bitcoin kletterte die Cyber-Devise auf ein Rekordhoch. Sie überstieg im Tagesverlauf die Schwelle von 66.000 Dollar. Damit summierte sich das Plus der vergangenen vier Wochen auf grob 50 Prozent.
Blick auf weitere Einzelwerte
United Airlines: Auch die Bilanz der Linienfluggesellschaft blieb nicht ohne Wermutstropfen. Der Quartalsverlust sei zwar deutlicher geschrumpft als gedacht, sagte Analystin Helane Becker vom Vermögensverwalter Cowen. Der Ausblick für das laufende Vierteljahr enttäusche aber etwas. Die Aktien büßten 0,6 Prozent ein.
Netflix: Die Titel der Streaming Plattform gaben 2,2 Prozent nach, obwohl die Online-Videothek wegen des Erfolgs der Serie "Squid Games" überraschend viele Nutzer hinzugewonnen und eine Fortsetzung dieses Trends in Aussicht gestellt hatte. Umsatz und Gewinn des abgelaufenen Quartals änderten aber nichts an den Markterwartungen für das Gesamtjahr, konstatierten die Analysten der Bank JPMorgan. Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com monierte den erneut negativen Cash Flow.
US-Börsenexperte Koch: „Die kommenden Quartalsergebnisse werden uneinheitlicher ausfallen“
Paypal: Der Internet-Bezahldienst führt einem Insider zufolge Gespräche über einen milliardenschweren Kauf der Online-Pinnwand Pinterest. Demnach sei ein Preis je Aktie von 70 Dollar für ein Gesamtvolumen von 39 Milliarden Dollar im Gespräch. Dies wäre ein Aufschlag von 26 Prozent zum Schlusskurs von Pinterest am Dienstag. Paypal-Aktien gaben 4,9 Prozent nach, Pinterest-Papiere schossen fast 13 Prozent in die Höhe.
Winnebago: Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen ermunterte Anleger nicht zum Einstieg. Die Aktien des US-Wohnmobilbauers gaben 3,1 Prozent nach. Dabei machte das Unternehmen im abgelaufenen Quartal bei einem Umsatz von 1,04 Milliarden Dollar einen Gewinn von 2,57 Dollar je Aktie.
Biogen: Die Aktien des Arzneimittelherstellers stiegen zunächst um 1,8 Prozent, gaben dieses Plus aber wieder ab. Das Unternehmen übertraf mit seinem Ergebnis die Schätzungen der Analysten und hob seine Prognose für das Gesamtjahr anhob. Biogen verdiente in diesem Quartal bereinigt 4,77 Dollar pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 4,11 Dollar. Das Unternehmen ist nach wie vor optimistisch, was die Aussichten für sein Alzheimer-Medikament Aduhelm angeht.
Novavax: Die Aktien des Arzneimittelherstellers stürzten zunächst um rund 17 Prozent ab. Laut einem Bericht von Politico hat das Unternehmen Probleme, die Qualitätsstandards der Food and Drug Administration für seinen Impfstoff Covid-19 zu erfüllen. Später lag das Minus bei 14 Prozent.
Mehr: Diese 13 Aktien sind für Langfristanleger sehr interessant
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.