Gastkommentar: Der G7-Gipfel in Hiroshima steht für den Einsatz für eine freie internationale Ordnung

Fumio Kishida ist Premierminister von Japan.
Die Staatengemeinschaft steht an einem historischen Scheideweg, Bundeskanzler Scholz hat dafür den Begriff „Zeitenwende“ geprägt. Energiekrise, Klimakrise, Pandemie und der Angriff Russlands auf die Ukraine sind komplexe Krisen.
Japan hat von Deutschland den G7-Vorsitz übernommen. Beim Gipfel in Hiroshima möchte ich die Diskussion unter zwei Aspekten vertiefen. Der erste ist, Entschlossenheit zu demonstrieren, an der freien, offenen und auf Rechtsstaatlichkeit basierenden internationalen Ordnung festzuhalten.
Gerade schwache Länder brauchen Rechtsstaatlichkeit. Der Schutz der Prinzipien der UN-Charta wie die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität sowie friedliche Konfliktlösung und Verzicht auf Gewaltanwendung sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Staatengemeinschaft die Segnungen der Freiheit empfängt.
Der zweite Aspekt ist der Ausbau des Engagements mit den Staaten, die als globaler Süden bekannt sind. Russlands Angriff auf die Ukraine hat das Leben der Menschen weltweit einschließlich der Entwicklungsländer schwer getroffen.
Wenn wir uns nicht für die Probleme des globalen Südens öffnen und für deren Lösung einsetzen, wird es uns nicht gelingen, vertrauensvolle Beziehungen zu diesen Ländern zu gestalten. Die Aufgaben der Staatengemeinschaft können wir nicht ohne Mitwirkung dieser Länder lösen. Ich werde deshalb neben der G7 auch die Oberhäupter von acht weiteren Staaten und die Chefs von sieben internationalen Organisationen nach Hiroshima zu einem Outreach-Treffen einladen.





