Gastkommentar: Die Energie-Revolution braucht Rückenwind

Katherina Reiche und Christian Kullmann
Ein Jahr Nationale Wasserstoffstrategie. Ein Monat Klimaurteil aus Karlsruhe. Ein Jahr politische Diskussion. Ein Monat politisches Handeln. Der Unterschied: Der Druck wächst nun deutlich. Doch immer noch nicht deutlich genug. Zwar reagierte die Bundesregierung im Eiltempo mit einer Verschärfung der Klimaziele für Deutschland. Aber die eigentlichen politischen Entscheidungen lassen weiter auf sich warten: Noch immer fehlt für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ein verlässlicher Rechtsrahmen, noch immer fehlen Investitions- und Planungssicherheit.
Die Politik zeigt Aktivität, aber keine Wirkung. Das ist doppelt ärgerlich. Weil es dem Engagement und der Initiative von Energiewirtschaft und Industrie vor den Kopf stößt. Und weil bekannt sein sollte, was jetzt dringend zu tun ist. Zuletzt haben dies die Fraunhofer-Institute analysiert. Der Nationale Wasserstoffrat hatte sie mit der Analyse aktueller Studien zur Nachfrage nach Wasserstoff und Syntheseprodukten beauftragt.
Wichtigste Erkenntnis der Metastudie: Je schneller und stärker der Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland sinken soll, desto massiver wächst der Bedarf an Wasserstoff und Syntheseprodukten (Handelsblatt vom 4.6.2021). Dringend notwendig wären also ein zügiger Ausbau erneuerbarer Energien und der schnelle Aufbau einer Infrastruktur und eines Marktes für Wasserstoff. Und wie sieht die reale Energiepolitik aus?





