Gastkommentar – Global Challenges: Jetzt geht es beim Klimaschutz um Umsetzung – Die G7-Präsidentschaft wird zur Bewährungsprobe für Scholz
Laurence Tubiana ist CEO der European Climate Foundation und war als Klimabotschafterin Frankreichs eine der zentralen Architektinnen des Pariser Klimaabkommens von 2015.
John Podesta ist Gründer und Vorsitzender des Thinktanks Center for American Progress und war Koordinator der US-Klimapolitik unter Barack Obama.
Foto: AFP/Getty Images, ImagoDie Zeit zwischen den Jahren eignet sich gut für Erholung, Reflexion und Planung. Weniger geruhsam gestaltet sie sich allerdings für die neue Bundesregierung – ihr ist keine Pause vergönnt: Zum Jahreswechsel übernimmt Deutschland den Vorsitz der G7.
Die bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt haben auch die größte Verantwortung für den globalen Klimaschutz.
Die Klimakrise erfordert sofort mutige Entscheidungen, um die Emissionen im In- und Ausland schnell zu senken. Für einen erfolgreichen G7-Gipfel im nächsten Jahr dürfte es kaum reichen, wenn Deutschland mit gutem Beispiel vorangeht. Die von Kanzler Olaf Scholz geführte Regierung muss auch sicherstellen, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer auf dem Weg zur Klimaneutralität mitgenommen werden. Wo stehen wir am Vorabend des deutschen G7-Vorsitzes?
Die Bilder des Jahres 2021 sind dramatisch: Flutkatastrophe in Deutschland, Waldbrände und Wirbelstürme in den USA, Wassermangel in Kenia. Die Auswirkungen der Klimakrise sind vor unserer Haustür angekommen. In den nächsten 25 Jahren ist es unsere Aufgabe, die Wirtschaft, die 250 Jahre lang von fossilen Brennstoffen lebte, auf saubere Energien umzustellen. Die G7-Länder müssen zeigen, wie das geht. Wir befinden uns in dem entscheidenden Jahrzehnt für den Ausstieg aus den fossilen Energien. Ohne einen zügigen Ausstieg aus der Kohleverstromung werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen.