Gastkommentar: Jens Baas: Soziale Medien brauchen kritische Nutzer

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse.
Längst herrscht das Phänomen, dass sich die Menschen nicht nur mit der Bewältigung fundamentaler Krisen auseinandersetzen müssen, sondern auch damit, welche Informationen darüber richtig sind. Stimmt der Post über Corona auf Facebook? Ist dem Youtube-Video zum Thema Impfen Glauben zu schenken? Fakten sind keine unumstößliche Wahrheit mehr, sondern werden zunehmend verwechselt mit Meinungen. So werden Tatsachen plötzlich zur Glaubensfrage deklariert und Meinungen zu „alternativen Fakten“.
Egal, ob es um die US-Wahl, die Flüchtlingskrise, den Klimawandel oder um Corona geht – im Internet und in sozialen Netzwerken finden sich abseits seriöser Berichterstattung unzählige Falschmeldungen, die wissenschaftliche Fakten in absurder Weise infrage stellen.
Das kann bedenkliche Folgen haben: Wenn Menschen sich etwa aufgrund von kruden Verschwörungstheorien nicht an die Hygienemaßnahmen halten, riskieren sie nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern unterlaufen auch die Eindämmung der Pandemie. Und wenn die Legitimität von Wahlen diskreditiert wird, gefährdet das ganze Demokratien. Falsche Informationen sind kein Problem Einzelner, sondern gefährden die Gesellschaft.





