Asia Techonomics: Spielen statt arbeiten: „Axie Infinity“ sorgt in Schwellenländern für einen Krypto-Boom

In der wöchentlichen Kolumne schreiben Handelsblatt-Korrespondenten im Wechsel über Innovations- und Wirtschaftstrends in Asien.
Wer die absurden Auswüchse des Kryptowahns besichtigen möchte, sollte auf den Philippinen vorbeischauen. Dort lebt John Aaron Ramos, ein Student Anfang 20, der sein neues Zuhause einem Blockchain-Computerspiel zu verdanken hat. Im Süden der Hauptstadt Manila habe er mit den Einnahmen aus dem Spiel, die er beim monatelangen Zocken generierte, gleich zwei Immobilien für sich und seine Familie erwerben können, schrieb er auf Facebook.
Mit dem viralen Eintrag wurde Ramos in seiner Heimat schnell zum Aushängeschild des neuen Traums vom schnellen Krypto-Wohlstand, der in Schwellenländern wie den Philippinen in den vergangenen Monaten zu einem Massenphänomen geworden ist.
Das Spiel, das sich dahinter verbirgt, heißt „Axie Infinity“ und stammt von einem vietnamesischen Start-up namens Sky Mavis, das wegen des Sensationserfolgs inzwischen mit drei Milliarden Dollar bewertet wird. Seinen Aufstieg hat „Axie“ einer geschickten Verankerungen in der Krypto-Ökonomie zu verdanken – und der pandemiebedingten Wirtschaftskrise, in der das Versprechen des Spiels auf besonders großes Interesse stößt: Mit einfachen Klicks und ein paar Stunden Einsatz pro Tag kann hier jeder gutes Geld verdienen, lautet es.





