Märkte-Insight: Das große Duell an den Märkten


Angesichts der unsicheren Konjunkturlage könnten die Gewinnprognosen schon bald unter Druck geraten, meint Kolumnist Michael Maisch.
Was soll man als einfacher Anleger von diesen Märkten halten, wenn sich selbst die Experten nicht einmal ansatzweise auf eine halbwegs verbindliche Lesart der aktuellen Lage einigen können? Im Prinzip geht es um zwei eng miteinander verbundene Streitpunkte. Der erste: Die massiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed könnten die Wirtschaft so stark bremsen, dass eine Rezession droht. Oder es gelingt der Fed, ihre Geldpolitik so geschickt auszutarieren, dass sie die noch immer deutlich zu hohe Inflation in den Griff bekommt, ohne eine Wirtschaftskrise zu riskieren.
Beide Thesen haben prominente Anhänger. Der bekannte Hedgefonds Citadel setzt beispielsweise immer stärker auf eine Rezession in den USA. Dagegen hat der Chefökonom von Goldman Sachs, Jan Hatzius, ein „sehr gutes Gefühl“, was eine weiche Landung der Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt angeht.
Die zweite Streitfrage: Droht nach der robusten Kurserholung der vergangenen Wochen und Monate eine schmerzhafte Korrektur, oder kann der Aufschwung weitergehen? Auch hier finden sich für beide Seiten prominente Unterstützer. Die Analysten des Wall-Street-Riesen Citigroup fürchten, dass dem Aufschwung schon bald die Luft ausgehen wird. Als Grund nennen die Experten die wachsende Rezessionsgefahr und das Risiko, dass damit die Unternehmensgewinne empfindlich unter Druck geraten könnten.





