Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kommentar Afghanistan braucht weiter Hilfe von außen – der Westen muss jedoch genauer hinschauen

Die Korruption ist eine Erklärung, warum die Taliban so schnell die Macht übernehmen konnten. Bei der möglichen Rückkehr der Helfer muss darauf stärker geachtet werden.
26.08.2021 - 08:47 Uhr 2 Kommentare
Nun hat auch die Weltbank ihre Hilfen für das Land eingefroren. Quelle: dpa
Helfer sind am Flughafen Kabul im Einsatz

Nun hat auch die Weltbank ihre Hilfen für das Land eingefroren.

(Foto: dpa)

Nicht nur die Menschen fliehen aus Afghanistan, auch die internationalen Hilfsorganisationen verlassen fluchtartig das Land. Nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und vielen westlichen Regierungen hat nun auch die Weltbank den Geldhahn zugedreht.

Wer will es den Helfern verdenken: Soll die internationale Gemeinschaft ein Regime der Taliban finanziell unterstützen, das nach Angaben der Vereinten Nationen schwere Menschrechtsverletzungen begeht?

Der Hilfsstopp ist jedoch keine dauerhafte Lösung. Am stärksten werden die Menschen in Afghanistan darunter leiden. Die Brotpreise sind bereits stark gestiegen, internationale Helfer warnen vor einer Hungersnot. Das wiederum würde noch mehr Afghanen in die Flucht treiben und die humanitären Probleme vergrößern.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will künftige Hilfen an harte Bedingungen knüpfen, insbesondere an die Einhaltung der Menschenrechte durch die Taliban. Das wird schwierig werden, wenn jetzt nahezu alle westlichen Beobachter das Land verlassen.

Genauso wichtig ist, dass die Gelder dort hingelangen, wo sie wirklich gebraucht werden. Trotz aller westlichen Bemühungen stand Afghanistan zuletzt auf dem Korruptionsindex von Transparency International auf Platz 165 von 180 Ländern.

Nichts hat die Aufbaubemühungen des Westens am Hindukusch derart hintertrieben wie die Seuche der Korruption. Sie ist auch eine Erklärung dafür, warum die Taliban – trotz Milliardenhilfen für die afghanische Regierung – ohne größere Widerstände so schnell die Macht in Afghanistan übernehmen konnten.

Wenn es also nach der Flucht eine Rückkehr der Helfer nach Afghanistan geben soll, muss der Kampf gegen die Korruption dabei im Vordergrund stehen. Ob das mit den Taliban möglich ist, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Da aber die „Gotteskrieger“ das Land – wenn überhaupt – nur mithilfe von außen regieren können, hat der Westen hier einen der wenigen Hebel, mit denen er Druck auf die neuen Machthaber ausüben kann.

Mehr: Terrorgruppe oder Regierung? Die Machtübernahme der Taliban stellt Facebook und Twitter vor Probleme

Startseite
Mehr zu: Kommentar - Afghanistan braucht weiter Hilfe von außen – der Westen muss jedoch genauer hinschauen
2 Kommentare zu "Kommentar: Afghanistan braucht weiter Hilfe von außen – der Westen muss jedoch genauer hinschauen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Glaubens-Brüder in den reichen Öl-Staaten sollte man auffordern, den Afghanen zu helfen. Angeblich gebietet doch die Umma, die Gemeinschaft aller Gläubigen, den notwendigen Schutz vor den dekadenten Ungläubigen. Wo ist denn diese allerheilige Umma-Gemeinschaft nun? Da Muslime sich im Gottes-Wahn vereint fühlen, sollten man sie auffordern, sich gegenseitig zu helfen.

  • Die Glaubens-Brüder in den reichen Öl-Staaten sollte man auffordern, den Afghanen zu helfen. Angeblich gebietet doch die Umma, die Gemeinschaft aller Gläubigen, den notwendigen Schutz vor den dekadenten Ungläubigen. Wo ist denn diese allerheilige Umma-Gemeinschaft nun? Da Muslime sich im Gottes-Wahn vereint fühlen, sollten man sie auffordern, sich gegenseitig zu helfen.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%