Afghanistan Nadelöhr Flughafen Kabul: Nach G7-Gipfel bleibt nur noch wenig Zeit zur Rettung

Dichtes Gedränge am Dienstag vor dem Kabuler Flughafen.
Düsseldorf, Brüssel Die USA wollen den Flughafen Kabul bis zum 31. August verlassen. Damit ignorieren sie auch Bitten europäische Länder, diese Frist auszuweiten. Das ist das Ergebnis des G7-Gipfels, der kurzfristig per Videokonferenz einberufen war. Die USA fürchten, dass das Chaos rund um den Flughafen für Terroranschläge genutzt werden könnte.
Auch wollten die Taliban, die nun fast alle Landesteile sowie Kabul kontrollieren, eine Verlängerung der Mission nicht akzeptieren – und haben mit „Konsequenzen“ gedroht, sollten die „Besatzer diese rote Linie überschreiten“ und sich nicht an den vereinbarten Zeitplan halten. „Wir wollen, dass alle Ausländer bis zum 31. August evakuiert werden“, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid in einer Pressekonferenz am Dienstag. Sollte die US-Regierung bei ihrer Haltung bleiben, werden sich die Taliban mit dieser Frist wohl durchsetzen.
Denn ohne amerikanische Militärs ist eine Evakuierung kaum möglich. Das US-Militär hat für den Einsatz derzeit rund 5800 Soldaten am Flughafen in Kabul eingesetzt. Kein europäisches Land kann das so kurzfristig ausgleichen.
Stattdessen wollen die G7 nach Auskunft des britischen Premiers Boris Johnson nun von den Taliban freies Geleit für Ausreisewillige über den 31. August hinaus verlangen. Man plane, erklärte Johnson, ein Abkommen mit den Islamisten, in der diese Forderung die wichtigste Bedingung für eine Einigung sein solle.
Es sei das Ziel, dass Ortskräfte auch nach dem 31. August das Land noch verlassen könnten, sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend. Im Gespräch ist, einen zivilen Flugverkehr wieder aufzunehmen.
Merkel: „Können nur Operationen vertreten, bei denen die Sicherheit gewährleistet ist“
Uno berichtet von Hinrichtungen
Auch die Lage in Afghanistan selbst verstärkt den Druck auf schnelle Evakuierungen. Die Taliban richten Zivilisten hin, verfolgen „ausländische Helfer“ und unterdrücken Frauen systematisch – das berichtete die Uno bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf über „schwere Menschenrechtsverletzungen“.
Michelle Bachelet, Uno-Hochkommissarin für Menschenrechte, sprach von „gravierenden Risiken für Frauen, Journalisten und die neue Generation von Leitfiguren der Zivilgesellschaft“.
Der Bewegungsspielraum von Frauen sei in manchen Regionen nach der Machtübernahme durch die militant-islamistischen Aufständischen eingeschränkt worden, Mädchen dürften teils nicht mehr zur Schule gehen. Friedliche Proteste würden unterdrückt und Minderjährige zum Waffendienst geholt. Die Berichte seien glaubhaft, betonte Bachelet.

US-Soldaten der Air Force und des Marine Corps geleiten Menschen für die Evakuierung an Bord eines Militärtransportflugzeug von Typ Boeing C-17.
Deutschland und Großbritannien, aber auch die USA verstärkten am Dienstag ihre Evakuierungsbemühungen. Die USA flogen bei dem Einsatz erstmals innerhalb von 24 Stunden mehr als 12.000 Menschen aus Kabul aus. Weiter teilte das Weiße Haus mit, im selben Zeitraum hätten 57 Maschinen internationaler Partner rund 8900 Menschen evakuiert.
Parlamentarier warnen vor Terror
Die Bundeswehr flog in den vergangenen Tagen über ihre Luftbrücke rund 4000 Menschen aus Afghanistan aus, darunter waren 351 Deutsche.
Mit weiteren rund 100 Deutschen und ihren Familien vor Ort steht die Bundesregierung nach Angabe von Außenminister Heiko Maas (SPD) in Kontakt. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im pfälzischen Ramstein landeten bis Dienstag mehr als 7000 Evakuierte in rund 40 Maschinen. Sie kommen zunächst in Zelten und Flugzeughangars unter und sollen vor allem in die USA weiterreisen.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller sieht die afghanischen Mitarbeiter von Entwicklungsorganisationen nach der Machtübernahme der Taliban in großer Gefahr. „Ich traue den Zusicherungen der Taliban nicht, es wird bereits jetzt verfolgt und gemordet“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“. Über die Versorgung von Flüchtlingen wollen die westlichen Staaten nun auch mit Iran und Pakistan verhandeln.

Die Terrorgruppe hat in Afghanistan innerhalb kürzester Zeit die Macht übernommen.
Unterdessen warnten führende Abgeordnete des Europäischen Parlaments in einem Brief an die G7 vor einer terroristischen Gefahr durch die Taliban auch außerhalb von Afghanistan und schlagen vor, Indien und die Afrikanische Union zu künftigen G7-Treffen einzuladen.
„Terrorgruppen beginnen, sich am Horn von Afrika zu formieren und Bewegungen in anderen Ländern wiederzubeleben“, schreiben sie in ihrem Brief. Ziel soll es sein, diejenigen Akteure in der Region einzubeziehen, die den Gebieten, deren Bedrohung am wahrscheinlichsten ist, am nächsten sind.
„Entscheidend ist, gemeinsam daran zu arbeiten, die schwerwiegenden Folgen für die globale Sicherheit und die regionale Stabilität einzudämmen“, sagte der Vorsitzende des Außenausschusses des Europaparlaments, David McAllister (CDU), dem Handelsblatt. Er ist einer der Unterzeichner des Briefs. Andere sind der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (CDU) sowie weitere führende Abgeordnete aus den Parlamenten der G7-Staaten.
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Herr Berchtold, - ein sehr guter Plan worauf man realistisch aufbauen könnte.
Die Entscheidungen von Frau Dr. Merkel sind ja schon lange fragwürdig und wenig durchdacht, aber warum die politischen Mitläufer /-innen so willenlos und unkritisch erscheinen, macht mich ratlos.
Auch die nächste BTW wird da wenig dran ändern - eher das Gegenteil.
Die Leistungsträger sollten sich überlegen, ob dies noch ein Land wo es sich gut leben lässt ?
unsere Kanzlerin, Frau Dr. Merkel, ehemaliger DDR-Sekretär und in Moskau studiert- nur linientreue durften dort studieren- verschenkt nebenbei eben mal 100 Millionen und bietet
weitere 500 Millionen an Afghanistan aus Steuergeldern den Taliban an.
Was erhält sie dafür aus einem Staat, wo 80 % Analphabeten leben- besonders Frauen-
schlecht qualifizierte Menschen, die sich schon heute schwer in Deutschland integrieren lassen. Mich verwundert nur immer wieder, dass Afghanen ihre Eltern oder Verwandten in Afghanistan besuchen, während Abschiebungen nicht möglich sind!!!!
Die Frage ist nur noch, wielange der deutsche Staat das noch überlebt. Erschreckend ist auch, dass 20 Millionen Menschen arbeiten, um 60 Millionen Menschen zu unterhalten.
(Politiker, Beamte, öffentliche Dienst, HarzIV Empfänger, Millionen an Flüchtlingen, Parteien, NGOs, und, und,
Für unliebsame Migranten die noch kommen wollen, oder schon da sind, gäbe es eine elegante Lösung. Man könnte einen neuen Staat in Afrika gründen, einen Staat auf Zeit. 100 Jahre ein Gebiet in Afrika pachten in der Größe des Saarlandes, danach Rückgabe. Es gibt Trockensteppen, z.B. in Mauretanien, wo niemand lebt, es jedoch fossiles Wasser gibt, das man nur anbohren muss. In Israel weiß man, wie das geht, auf diese Expertise könnte man zurückgreifen. Kibusszin für die Produktion von Lebensmitteln, kostenlose Altkleider-Spenden aus der EU. Dem neuen Staat kann man neue moderne Gesetze geben, die rein auf die Migration ausgerichtet sind. Arbeits- und Schulpflicht, außer für die Alten. Finanzieren könnte man das über die EU, die EZB schafft die Mittel aus dem Nichts durch Geldschöpfung, Laufzeit 100 Jahre, keine Zinsen und somit keine Zinseszinsfalle. Der neue Staat käme der EU viel billiger als die mühevolle Integration von Kulturfremden, die sich dazu noch als etwas besseres fühlen, da sie meinen, den richtigen Glauben zu haben, siehe entsprechende Suren. Die Lösung mittels eines neuen Staates würde die ganze Flüchtlings-Problematik mit einem Schlag verändern, vor allem, wenn Religionen nicht mehr zugelassen werden und eine muslimisch-talibanische Gehirnwäsche unterbleiben würde, für alle Kinder und jungen Menschen. Aus dem Flüchtlings-Staat ausreisen kann man jederzeit, nur nicht in die EU einreisen, es sei denn, es handelt sich um notwendige Spezialisten, die jedoch vorher die Sprache des Ziellandes lernen müssen. Vor allem, man wird alle standhaft Integrations-Unwilligen los, die 1000 Gefährder, die 15.000 staatliche Überwacher binden, und man senkt drastisch die ständig steigende Kriminalität innerhalb der EU. Mit arbeitslosen Verwaltungsleuchten, die hier niemand mehr beschäftigen will, wegen Alters, z.B. 55, kann man den Staat verwalten lassen. Anständige Bezahlung selbstredend. Der neue Staat wird komplett grün aufgestellt, nach strengen CO2-Regeln als Test.
Ist auch gut so! Wir haben genug dieser Leute in unserem Sozialsystem. Wer glaubt denn daß Biden andere Gründe hat? Wie schon Östrreichs Kanzeler Kurz gesagt hat: "Es ist genug, wir brauchen nicht mehr Menschen die sich nur schwer integrieren lassen und auf Jahrzehnte hinaus unsere Sozialsysteme belasten." Warum sollen wir jetzt für Fehlentscheidungen unserer schwachsinnigen Regierungen über 16 und mehr Jahre noch bluten müssen? Daß wir aufgrund der Trägheit und/oder Dummheit unserer Stammbevölkerung diese Regierung all die Zeit ertragen haben ist ein Problem. Muß das fortsetzen? Ich denke:Nein!