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Kommentar Bei Vapiano hat die Coronakrise ein schon wackeliges Geschäftsmodell zum Einsturz gebracht

Das Beispiel Vapiano zeigt: Die Coronakrise beschleunigt die Auslese. Wer sein Geschäftsmodell nicht im Griff hat, gerät jetzt in Schwierigkeiten.
22.03.2020 - 15:16 Uhr Kommentieren
Das Unternehmen hat schon vor der Coronakrise einen Liquiditätsbedarf von mehr als zehn Millionen Euro gehabt. Quelle: dpa
Vapiano

Das Unternehmen hat schon vor der Coronakrise einen Liquiditätsbedarf von mehr als zehn Millionen Euro gehabt.

(Foto: dpa)

Mediziner sprechen bei der Gefahr durch das Coronavirus Sars-CoV-2 häufig von Menschen, die zur sogenannten Risikogruppe gehören. Das sind Personen, die Vorerkrankungen haben, wie beispielsweise Diabetes, Herz-Kreislauf-Störungen oder eine Atemwegserkrankung, und die deshalb besonders gefährdet sind, wenn sie sich anstecken.

Auch bei den Unternehmen, die durch die Auswirkungen der Coronakrise betroffen sind, gibt es eine Risikogruppe. Das sind die Unternehmen, die vorher schon zu wenig Liquidität hatten und nun kein Durchhaltevermögen haben, wenn ihnen der Umsatz wegbricht oder die Kosten steigen. Deshalb kann es nicht verwundern, dass gerade die Restaurantkette Vapiano sich, nur einen Tag nachdem sie ihre Lokale in Deutschland schließen musste, für zahlungsunfähig erklärt.

Die Coronakrise war hier nur der letzte Anstoß, der ein ohnehin wackeliges Geschäftsmodell zum Einsturz brachte. Das Unternehmen hat zu schnell expandiert, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte aus Sicht vieler Kunden nicht mehr, außerdem entstanden immer mehr Konkurrenten, auf die Vapiano nicht die richtige Antwort hatte.

Bei all dem wurde die Kostendisziplin vernachlässigt, wodurch das Unternehmen schon vor der Coronakrise einen dringenden Liquiditätsbedarf von mehr als zehn Millionen Euro hatte. Niemand kann Vapiano verwehren, jetzt Staatshilfen in Anspruch zu nehmen.

Die stehen jedem Unternehmen zu, das von den aktuellen Verwerfungen betroffen ist – selbst wenn es vorher schon selbst verschuldet in Schwierigkeiten war. Und auch die Großaktionäre, darunter die Unternehmerfamilie Herz, werden sich engagieren, um ihr Investment vor der Insolvenz zu bewahren.

Doch selbst wenn Vapiano diese Krise überlebt, wird das Unternehmen nicht gestärkt daraus hervorgehen. Die Kunden hatten ihr Urteil schon vorher gefällt. Die Fantasie, dass unter diesen schwierigen Bedingungen ein Neustart gelingt, ist gering.

Mehr: Die Restaurantkette Vapiano hat sich für zahlungsunfähig erklärt.

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