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KommentarBig Tech und Trump – Guten Morgen, Silicon Valley!

Selten hat sich die Tech-Branche so verkalkuliert wie mit ihrer Unterstützung für Trump. Statt konzernfreundlicher Regulierung droht nun die Zerschlagung von Meta, Google und Co.Felix Holtermann 29.04.2025 - 18:09 Uhr
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Mark Zuckerberg, Lauren Sanchez, Jeff Bezos, Sundar Pichai und Elon Musk bei Trumps Amtseinführung: Jetzt rächt sich der Kuschelkurs. Photographer: Julia Demaree Nikhinson/AP Photo/Bloomberg Foto: Bloomberg

Guten Morgen, möchte man ihnen zurufen, den Konzernlenkern im Silicon Valley. Es ist ein böses Erwachen, das Mark Zuckerberg, Elon Musk, Sundar Pichai und Jeff Bezos gerade erleben. Erst klandestin, dann immer offener hatten sie Donald Trump unterstützt – vor der Wahl und erst recht nach seinem Einzug ins Weiße Haus. Jetzt rächt sich der Kuschelkurs.

Da wäre Zuckerberg. Er, der angekündigt hatte, sich aus der Politik zurückzuziehen, versuchte seit 2024 hektisch, sein Verhältnis zu Trump zu kitten – inklusive Telefonaten, Besuch im Weißen Haus und der Abschaffung der Faktenchecker. Genützt hat es nichts. Wie ein Schuljunge muss sich Zuckerberg vor Gericht rechtfertigen für die Übernahme von Instagram und WhatsApp 2012 und 2014. Die Aufsicht FTC, die Meta aufspalten will, lässt Trump gewähren.

Da wäre Musk. Der Tesla-Chef hatte eine Viertelmilliarde Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet, monatelang für ihn getrommelt und dessen Sparkommission Doge angeführt. Was hat es ihm gebracht? Vor allem einen Vermögensverlust von 122 Milliarden Dollar, zumindest auf dem Papier. Außerdem ein Image- und Absatzdesaster bei Tesla, woraufhin Musk entnervt in Washington hinwarf und seine Rückkehr zum Konzern gelobte.

Da wäre Pichai. Öffentlich versuchte der Google-Chef, sich vom MAGA-Lager fernzuhalten. Dass er persönlich Trump verehrt, ist nicht zu vermuten. Aber auch er knickte ein, spendete eine Million Dollar für die Amtseinführung und ließ sich neben anderen Tech-CEOs im Kapitol ablichten wie eine Werbefigur. Der Dank? Das US-Justizministerium will Google zerschlagen, fordert eine Abspaltung des Browsers Chrome und anderer Geschäftsteile.

Nein, die Hoffnung des Valleys, im Weißen Haus einen Verbündeten sitzen zu haben, den man durch Schmeicheleien gefügig machen kann, hat sich wahrlich nicht erfüllt. Die eigentliche Tragik ist jedoch, dass all das absehbar war.

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Der New Yorker Immobilienunternehmer Trump hat das Valley immer verachtet. Und die Tech-Unternehmer in seiner Entourage, zuvorderst Vizepräsident J. D. Vance und sein Förderer Peter Thiel, zählen seit Jahren zu den schärfsten Kritikern von Big Tech.

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Zuckerbergs Facebook etwa hatte Trump noch im Frühjahr 2024 als „Feind des Volkes“ bezeichnet. Die Förderung von Elektroautos nannte er „eine Idee von Umweltverrückten aus der Hölle“. Und Vance verlangte unmissverständlich: „Es ist Zeit, Google zu zerschlagen.“ Das neueste Ziel ihrer Kritik: Amazon und sein Gründer Jeff Bezos.

Folgenlos bleiben wird die Schützenhilfe für Trump dennoch nicht. In Zukunft werden die Historiker erörtern, wie sich das Valley derart hat verspekulieren können. Der Schaden ist schon heute angerichtet: Die Demokraten haben ein langes Gedächtnis. Und die schöne Erzählung vom ach so progressiven Valley ist entlarvt – als Lebenslüge. Mitleid ist nicht angebracht.

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