Kommentar: Die E-Auto-Krise ist ein Armutszeugnis der deutschen Autoindustrie


Das Desaster, vor dem die deutsche Autoindustrie jetzt steht, ist auch das Produkt eines erfolgreichen Lobbyismus.
Seit Jahren kommen von der deutschen Autoindustrie immer nur Ausreden, warum sie die Transformation zur Elektromobilität überfordert. Und nach den Ausreden folgen meist Vorwürfe.
Die Europäische Union in Brüssel würde der Industrie eine viel zu schnelle Antriebswende aufzwingen. Die Bundesregierung mache es der Branche schwer, weil Kaufprämien auf Elektroautos gestrichen werden. Das Fazit der Autobauer: Wir sind nicht schuld daran, dass sich unsere Elektroautos so schlecht verkaufen.
Es ist ein Armutszeugnis einer Industrie, die zu den wichtigsten des Landes zählt und sich für ihre Innovationskraft rühmt. Diese Branche beschäftig allein in Deutschland mehr als zwei Millionen Menschen.
Ausgerechnet sie wird von Managern gestaltet, die sich jahrelang mit Argumenten gegen die Elektromobilität, gegen Batteriezellwerke und gegen den eigenen ernsthaften Aufbau einer Ladeinfrastruktur um sich selbst gedreht haben. Sie haben Konkurrenten wie Tesla bis vor wenigen Jahren belächelt und chinesische Autokonzerne bis vor Kurzem noch nicht ernst genommen.
E-Autos aus Deutschland: kaum konkurrenzfähig
Das Problem: Die deutschen Autohersteller bauen schlichtweg Elektroautos, die ihre Kunden nicht überzeugen. Die Autos sind entweder zu teuer, technologisch nicht konkurrenzfähig – oder beides. Die Folgen werden immer sichtbarer. Die Hersteller verlieren Marktanteile auf der ganzen Welt.





