Kommentar: Die neue Planwirtschaft made in the USA


In der Sowjetunion gab es eine Planwirtschaft. Besonders bekannt und berüchtigt waren die Fünfjahrespläne. Dieser ökonomische Ansatz hat bekanntlich nicht gut funktioniert – und letztlich zum Niedergang des Systems beigetragen. Die Erfahrung lehrt, dass zentral gesteuerte Volkswirtschaften in den seltensten Fällen gute Ergebnisse erbracht haben. Denn komplizierte Konsum-, Produktions- und Finanzierungsbeziehungen können nur dezentral in Übereinstimmung gebracht werden: also durch Märkte.
Wichtig sind dabei auch die Kapitalmärkte, wie das jugoslawische Modell gezeigt hat. Dort waren die Warenmärkte relativ frei, aber die Kapitalmärkte sozialistisch organisiert; das hat sich ebenfalls nicht bewährt.
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In den USA gibt es jetzt auch eine Planwirtschaft, die sogar weite Teile der Welt mit einbezieht. Aber die Frage ist, ob jemand einen Plan hat. US-Präsident Donald Trump macht inzwischen „Deals“ nicht mehr nur mit anderen Staaten, sondern direkt oder indirekt auch mit Unternehmen.
So musste Apple-Chef Tim Cook im Beisein des Präsidenten versprechen, bestimmte Investitionen in den USA zu tätigen. Und das, obwohl Cook früher einmal erläutert hat, dass nicht allein die Preise für die Produktion in China ausschlaggebend sind, sondern vor allem die höhere Präzision der Fertigung dort. Die Chiphersteller Nvidia und AMD bekommen umgekehrt vom Umsatz abhängige Exportzölle aufgebrummt. So sieht Mikromanagement aus.





