Kommentar: Die verworrenen Kriegskalküle des Benjamin Netanjahu


Am Wochenende mehrten sich die Indizien, dass Israel mit seiner Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen hat.
„Phase zwei“ heißt Israels Vorgehen im Gazastreifen also jetzt. Ob es nun die von Premierminister Benjamin Netanjahu angekündigte Bodenoffensive ist, weiß niemand so genau zu sagen. Diese Unschärfe ist wohl beabsichtigt, was zeigt, in welch prekärer Lage sich Israels Regierungschef befindet.
Ist sie militärisches Kalkül, um die Hamas zu zermürben? Darf der Begriff „Bodenoffensive“ nicht fallen, weil es nicht unerheblichen Druck vonseiten des US-Präsidenten Joe Biden auf das israelische Militärkabinett gibt, sich bei seiner Vergeltung zu mäßigen? Oder ist die Unschärfe doch der Tatsache geschuldet, dass die Befreiung der offenbar mehr als 200 israelischen Geiseln und eine groß angelegte Bodenoffensive einen offensichtlichen Zielkonflikt darstellen?
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen drei Faktoren. Fakt ist: Die Solidarität der Welt mit Israel bröckelt mit zunehmenden Bildern, die das Elend der Palästinenser untermauern, und verblassenden Bildern von den Terrorattacken der Hamas.
Israel droht so den globalen Kampf um die Deutungshoheit zu verlieren. Die Reflexe der islamischen Länder sind intakt, wie die fast täglichen Demonstrationen zeigen.





