Kommentar: Eine Revision des Atomausstiegs in Deutschland wird es nicht geben – aus guten Gründen

Blick in den geöffneten Reaktordruckbehälter des Atomkraftwerks Isar 2 in Niederbayern: Der Reaktor ist einer von sechs, der in Deutschland noch am Netz ist. 2022 wird er auch abgeschaltet
Ende 2022 soll in Deutschland das letzte Atomkraftwerk vom Netz gehen – oder etwa doch nicht? Die Befürworter der umstrittenen Technologie trauen sich gut zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima und dem endgültigen Beschluss zum Atomausstieg wieder in großer Zahl aus der Deckung.
Aber sie unterliegen einer Illusion. Die konventionelle Atomkraft in Deutschland hat keine Zukunft mehr. Punkt. Und das ist auch gut so.
Das Kapitel Atomkraft wurde unter großen Streitereien, aber letztlich im Konsens beendet. Diesen Kompromiss wieder infrage zu stellen wäre gesellschaftspolitisch fatal – und es geht auch gar nicht mehr. Aus einem simplen Grund: Die Betreiber der Atomkraftwerke selbst haben überhaupt kein Interesse mehr an einer Revision.
Daran ändert auch nichts, dass es wieder eine ernst zu nehmende Debatte in Wirtschaft und Wissenschaft gibt - und die Befürworter der Atomkraft auch gute Argumente haben: Atomstrom könnte uns beim Kohleausstieg und Umstieg auf erneuerbare Energien helfen, argumentieren sie, schließlich erzeugen die Reaktoren genauso CO2-frei Strom wie Wind- oder Solarenergie.





