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KommentarElon Musk wird das Billionen-Aktienpaket erhalten

Die Kritik von Profiinvestoren ist nachvollziehbar, aber fehl am Platz. Die Zustimmung der Tesla-Aktionäre ist nahezu sicher, alles andere wäre Selbstsabotage.Thomas Jahn 06.11.2025 - 07:51 Uhr
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Tesla-Chef Elon Musk soll ein Aktienpaket mit mehr als einer Billion Dollar erhalten, wenn er in zehn Jahren bestimmte Meilensteine erfüllt. (Archivbild) Foto: dpa

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Großinvestoren und Stimmrechtsberater wie ISS, Glass Lewis oder der norwegische Staatsfonds raten den Tesla-Aktionären, für oder gegen bestimmte Vorlagen zur Hauptversammlung des Elektroautoherstellers zu stimmen – und jedes Jahr werden sie ignoriert.

Ein besonders krasses Beispiel ist das diesjährige Aktienpaket für Tesla-Chef Elon Musk. Der soll mehr als eine Billion Dollar erhalten, wenn er in zehn Jahren bestimmte Meilensteine erfüllt. Es gibt ein Dutzend, so soll er 20 Millionen Elektroautos verkaufen, eine Million Robotaxis auf die Straßen bringen oder eine Million Roboter ausliefern.

Gegen das Paket sprach sich jetzt der Ölfonds aus Norwegen aus, ISS und Glass Lewis hatten das schon früher getan. Sie sorgen sich über den Gesamtumfang des Pakets, die daraus folgende Verwässerung der Tesla-Aktien sowie die übergroße Abhängigkeit von Musk.

Kleinanleger haben das Sagen

Jetzt ist der „Statens Pensjonsfond“ mit 2,1 Billionen Dollar der größte Pensionsfonds der Welt. ISS und Glass Lewis sind aus der Finanzszene nicht wegzudenken und beraten überall in der Welt Aktienfonds, Hedgefonds oder Vermögensverwalter.

Aber diese Allmacht des Kapitalmarkts kann sich bei Tesla schon lange nicht durchsetzen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Kleinanleger halten mehr als 36 Prozent der Tesla-Aktien, Musk und andere Insider kommen auf mehr als 15 Prozent. Der norwegische Staatsfonds hält dagegen nur etwas mehr als ein Prozent.

Das Aktienpaket wird daher nahezu sicher durchkommen. Denn letztlich geht es bei der Abstimmung um Musk. Ohne Frage grenzt es an Erpressung, wenn der mit einem Weggang droht.

Tesla will kein reiner Autohersteller mehr sein

Aber was wäre Tesla ohne Musk? Ohne ihn würde all die Fantasie verfliegen, die in der Aktie steckt. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 1,5 Billionen Dollar wird Tesla schon lange nicht mehr als Autohersteller bewertet, sondern als KI-Unternehmen.

Das erklärt, warum die schlechten Zahlen der vergangenen Quartale dem Aktienkurs kaum schadeten. Nach Zahlen der Bank JP Morgan kauften bei Kursschwächen vor allem die Privatanleger zu. Sie glauben an Musks Botschaft, dass Tesla mit Künstlicher Intelligenz Autos autonom fahren und Roboter selbstständig durch die Welt gehen lassen kann.

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Die Bedenken aus Norwegen oder von Beratern wie ISS sind berechtigt. Aber die Kritik ist fehl am Platz. Ohne Musk würde die Aktie ins Bodenlose fallen, und das kann kein Aktionär wollen.

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