1. Startseite
  2. Meinung
  3. Kommentare
  4. Kommentar: Italien kann durch Nähe zu Putin nur verlieren

KommentarItalien kann durch einen Schulterschluss mit Putin nur verlieren

Auch, wenn Italien immer wieder die Nähe zu Russland sucht – Wladimir Putin fehlt die Kraft, um eine reale Konkurrenz zu Brüssel sein zu können.André Ballin 24.10.2018 - 15:25 Uhr Artikel anhören

Russland hat beim Thema Sanktionen Italien als schwaches Glied der EU ausgemacht.

Foto: AP

Steter Tropfen höhlt den Stein, und so wird Italiens Regierungschef Giuseppe Conte in Moskau mit allen diplomatischen Ehrungen empfangen. Die Bemühungen des Kremls sind verständlich: Russland hat Italien beim Thema Russlandsanktionen als das schwache Glied in der EU ausgemacht. Im Wettbewerb waren einige: Österreich gilt als russlandfreundlich, auch Ungarn kritisierte die Sanktionen, doch beide Länder werden nicht wegen Moskau mit Brüssel brechen.

Der Grieche Alexis Tsipras hat die Hoffnungen des Kremls enttäuscht. Der Linke kam nach Moskau mit traditionellen sozialistischen Bündnisplänen und Geldsorgen. Doch im Kreml gab es weder Sozialisten noch Geld.

Bleibt Italien: Die Beziehungen zwischen Rom und Moskau werden seit Langem als „besonders“ gekennzeichnet. Die Mentalität stimmt. Mit Bunga-Bunga-Berlusconi verstand sich Putin fast besser als mit Schröder.

Und Italiens neuer starker Mann, Innenminister und Vizepremier Salvini, fühlt sich in Moskau wohler als in vielen anderen europäischen Hauptstädten. Schon 2014 hatte der Rechtspopulist in Moskau dem Kreml versprochen, sich für die Anerkennung einer russischen Krim einzusetzen.

Seine Drohung, die Russlandsanktionen mit einem Veto zu belegen, falls die EU den italienischen Haushalt nicht genehmigt, ist ein plumper Erpressungsversuch. Salvini kann die Einheit des Westens in der Frage sprengen. Doch was nützt es Rom? Nichts!

Theoretisch kann er sogar den Traum vieler russischer Politiker wahr machen und die EU zerstören. Ein Italexit wäre für die Union ein schwererer Schlag als der Brexit. Doch der größte Verlierer eines solchen Szenarios wäre Italien selbst.

Die Achse Rom–Moskau zieht den Karren nicht aus dem Dreck. Mit einem Handelsvolumen von 24 Milliarden Dollar ist einfach zu wenig Power auf der Achse. Russland kann und wird kaum als Partner einspringen, um die Italiener vor dem Bankrott zu retten. Das sollte selbst Salvini verstehen.

Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
remind.me
Jetziges Strom-/Gaspreistief nutzen, bevor die Preise wieder steigen
Anzeige
Homeday
Immobilienbewertung von Homeday - kostenlos, unverbindlich & schnell
Anzeige
IT Boltwise
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Presseportal
Direkt hier lesen!
Anzeige
STELLENMARKT
Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden
Anzeige
Expertentesten.de
Produktvergleich - schnell zum besten Produkt