Kommentar: Jetzt offenbart sich Laschets Schwäche

Der CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union kämpft nach Fehlern mit sinkenden Umfragewerten.
Im Schlafwagen ins Kanzleramt, so wirkte der Wahlkampf des Armin Laschet streckenweise. Spätestens jetzt, nach diversen Fehltritten, ist jedoch klar: Die Leichtigkeit – wenn es sie je gegeben hat – ist dahin. Derzeit wirkt die Union samt Kandidat orientierungslos und zunehmend nervös.
Eigentlich wollte der CDU-Vorsitzende zusammen mit CSU-Chef Markus Söder am 21. August im Europapark Rust mit einer zentralen Auftaktveranstaltung die heiße Walkampfphase einläuten. Die große Show in einem Freizeitpark passt aber nicht in eine Zeit, in der in vielen Regionen Deutschlands noch die Schäden der Flutkatastrophe beseitigt werden.
Die Union hat ihren Wahlkampfauftakt deshalb nach Berlin verlegt. Und auch sonst läuft derzeit nicht viel nach Plan bei der Kampagne von CDU und CSU. Laschet ist ins Stolpern geraten. Und CSU-Chef Söder gibt sich wenig Mühe, seine Skepsis gegenüber dem Kandidaten zu verbergen. Die Union ist erkennbar in Unruhe geraten. Der sicher geglaubte Wahlsieg ist doch nicht so sicher.
Bei seiner Fehler- und Pannenserie macht Laschet mittlerweile der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Konkurrenz. Erst das Lachen im denkbar unpassenden Moment beim Besuch im Katastrophengebiet, dann die schwammigen Interviewaussagen zur Corona-Politik nach dem Motto „Schauen wir mal, dann sehen wir schon“ und nun auch noch der Verdacht eines Plagiats in seinem alten Buch. Ausgerechnet, nachdem man sich in der Union zuvor so sehr über das Abkupfern von Baerbock ausgelassen hat.





