1. Startseite
  2. Meinung
  3. Kommentare
  4. Privatanleger haben gegenüber Profis Vorteile

KommentarPrivatanleger haben gegenüber Profis Vorteile

Der Vorsprung von Profi-Investoren gegenüber Privatanlegern bei der Geldanlage wird überschätzt. Das hängt nicht nur mit den preiswerte Indexfonds zusammen.Frank Wiebe 19.10.2020 - 18:15 Uhr Artikel anhören

Viele Profis sind in ihren Entscheidungen eingeschränkt.

Foto: dpa

Private Anleger haben weder die Zeit noch das Wissen oder die notwendigen Hilfsmittel, um sich ebenso intensiv wie Profis mit der Geldanlage zu beschäftigen. In vielen Fällen können sie daher nicht mithalten mit den Experten, etwa wenn es um Unternehmensbeteiligungen oder auch nur die Auswahl einzelner Aktien geht. Aber der Vorsprung der Profis wird leicht überschätzt. Außerdem haben Privatanleger auch Vorteile gegenüber den Profis.

Beginnen wir mit den ganz simplen Unterschieden. Immer noch können private Anleger, wenn es sich um überschaubare Summen handelt, Bargeld zu null Prozent anlegen. Oder, wenn man ausländische Banken nicht scheut, sind sogar auf Festgeld noch Minizinsen zu bekommen. Profis müssen meist Minuszinsen in Kauf nehmen, wenn sie Geld sicher und zugleich flüssig anlegen wollen.

Manche Privatanleger haben außerdem noch Lebens- oder Rentenversicherungen mit einer garantierten Mindestverzinsung laufen. Wenn der Vertrag älter ist, sind die meisten Gebühren schon abgerechnet, und für die Restlaufzeit gibt es positive Prozente – die man nicht aufgeben sollte.

Diese Mini-Zinsvorteile sind aber noch nicht alles. Tatsächlich nützt den Profis vor allem, wenn es um bekannte Aktien wie Apple oder Volkswagen geht, ihr Expertenwissen nicht viel. Denn die Märkte für diese Wertpapiere sind so transparent, dass sich niemand mehr einen Vorteil verschaffen kann. Im Durchschnitt schneiden die Profis, vor Kosten gerechnet, allenfalls ab wie der breite Markt. Und den können private Anleger inzwischen über preiswerte Indexfonds abbilden.

Hinzu kommt: Viele Profis sind in ihren Entscheidungen eingeschränkt. Manche können, wenn es brennt, nicht schnell genug aussteigen, weil ihre eigenen Verkäufe die Kurse noch weiter drücken würden. Oft müssen sie auch monatlich oder quartalsweise ihre Ergebnisse ausweisen und tun sich schwer, Börsenkrisen einfach auszusitzen.

Die Privatanleger, das hat die Coronakrise gezeigt, sind dagegen oft sehr gewitzt und behalten die Nerven, wenn die Kurse einbrechen. Oder sie greifen beherzt zu, wenn es wieder aufwärtsgeht. Oder sie schauen erst wieder ins Depot, wenn die Krise vorbei ist – das schont die Nerven.

Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
remind.me
Jetziges Strom-/Gaspreistief nutzen, bevor die Preise wieder steigen
Anzeige
Homeday
Immobilienbewertung von Homeday - kostenlos, unverbindlich & schnell
Anzeige
IT Boltwise
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Presseportal
Direkt hier lesen!
Anzeige
STELLENMARKT
Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden
Anzeige
Expertentesten.de
Produktvergleich - schnell zum besten Produkt