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KommentarRTL und Sky – im Mediengeschäft kommt es auf Größe an

Nach der Freude über den Deal dürfte bei Bertelsmann-Chef Thomas Rabe nun das Zittern beginnen. In anderen Ländern scheiterten solche Vorhaben bereits an den Kartellbehörden.Michael Scheppe 27.06.2025 - 17:57 Uhr
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Sky-Kamera: US-Anbietern Paroli bieten. Foto: Reuters

Nach der Freude über den Deal dürfte bei Thomas Rabe nun das Zittern beginnen. Rabe, in Personalunion Chef von Bertelsmann und seiner wichtigsten Beteiligung RTL Group, wird in der Fernsehlandschaft für die größte Neuordnung seit vielen Jahren sorgen.

RTL übernimmt im deutschsprachigen Raum den Sportsender Sky. Zusammen hätten beide in Deutschland, Österreich und der Schweiz immerhin 11,5 Millionen Kunden. Deutlich mehr als Disney+ (rund sieben Millionen) – und Netflix (16 Millionen) wäre auch nicht weit entfernt.

Der Deal weckt Erinnerungen an ähnliche Vorhaben. Rabe wollte sowohl in Frankreich als auch in den Niederlanden lokale TV-Sender fusionieren. In beiden Fällen scheiterten die Pläne später am Widerstand der Kartellbehörden.

Im Mediengeschäft kommt es auf Größe an

Auch dieses Mal müssen die Behörden den Deal genehmigen. Für den deutschen TV-Zuschauer wäre es fatal, wenn die Kartellwächter wieder Nein sagen würden. Im globalen Werbemarkt hat Streaming das klassische TV überholt. Davon profitieren aber vor allem die marktführenden Netflix, Amazon und Disney.

Wenn Europa künftig auch noch lokale Streaminganbieter haben will, die unabhängig von den großen US-Tech-Konzernen sind, muss der Deal durchgewunken werden. Denn im heutigen Mediengeschäft kommt es auf Größe an. Nur Anbieter mit hohen Marktanteilen können sich noch teure Ausgaben für Sportrechte oder aufwendige Film- und Serienproduktionen leisten.

Verwandte Themen Thomas Rabe Netflix Sky Bertelsmann Amazon Europa

Die Kartellwächter sollten Streaminganbieter und klassische TV-Sender anders als früher als direkte Konkurrenten betrachten. Schließlich verschwimmen die Grenzen zwischen den Angeboten zusehends. Mittlerweile setzen auch Disney und Co. auf Werbung. Und es ist völlig normal, Youtube auf dem großen TV zu sehen.

Was Hoffnung gibt: Für die Bewertung der Kartellfrage ist wohl die EU-Kommission zuständig – und nicht das als strenger geltende Bundeskartellamt. Und dann liegt es am RTL-Management um Rabe. Nicht nur auf dem Papier fast auf Augenhöhe mit Netflix zu sein, sondern die Chance auch mit richtigen Entscheidungen zu nutzen.

Mehr: Europäisches Netflix geplant – So will der Berlusconi-Clan Pro Sieben übernehmen

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