Kommentar: Stiglitz' Empfehlungen sind wirr – und festigen ungewollt Lindners Finanzminister-Ambitionen

Der FDP-Chef wie der Co-Chef der Grünen interessieren sich für den Posten des Finanzministers.
Die Personalempfehlung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz für die Besetzung des Bundesfinanzministeriums ist mehr als ungewöhnlich. Der linke Ökonom spricht sich für Robert Habeck von den Grünen aus und warnt vor FDP-Chef Christian Lindner.
Nicht sehr fundiert wirft er ihm altes Denken vor. In einer Zeit, in der die Inflation dramatisch anzieht, hofft der US-Volkswirt auf einen deutschen Finanzminister, der das Geld mit beiden Händen ausgibt und dafür massiv Schulden macht.
So herausragend die akademische Bilanz von Stiglitz ist, so wirr sind seine politischen Empfehlungen. Er flocht dem venezolanischen Präsidenten und Linkspopulisten Hugo Chavez wirtschaftspolitische Kränze. Er warnte durchaus vor der Rohstoffabhängigkeit des Landes, aber eigentlich hatte er glänzende Augen ob der angeblich effizienten Umverteilungspolitik.
Heute galoppiert in Venezuela die Inflation, und die Leute leben in Armut. Venezuela ist ein Failed State. Hierzu hat sich Stiglitz allerdings nicht mehr ausführlich geäußert. Schon allein deshalb ist sein Vorstoß angesichts seines Faibles für Diktatoren zur Kabinettsbesetzung in Deutschland nicht ernst zu nehmen.





