Kommentar: Xi steht fest an Putins Seite – und schadet sich damit selbst

Auf der Shanghai Cooperation Organisation wird kein Hehl aus der antiwestlichen Haltung der Mitgliedsstaaten gemacht.
Die Drei-Tage-Reise von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ist bemerkenswert – und das aus mindestens zwei Gründen. Erstens war das Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Xi am Rande der Zusammenkunft der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) das erste Treffen der beiden Staatsmänner seit Beginn des russischen Angriffskriegs.
Xi und Putin versicherten sich gegenseitig ihrer Verbundenheit, Xi nannte Putin einen „alten Freund“. Das heißt, Peking stützt weiterhin den Kurs Putins vorbehaltlos – trotz der russischen Gräueltaten in der Ukraine. Trotz der Tatsache, dass Putin inzwischen im Westen als Paria gilt. Und trotz der offenkundigen militärischen Probleme, die Russland in der Ukraine hat.
Xi wird klar sein, dass die Verbrüderung mit Putin und die Unterstützung seines Kriegs die Beziehungen zu Europa und den USA nachhaltig schädigen. Das ist insofern ein nicht zu unterschätzendes Risiko, weil die westlichen Märkte für China nach wie vor eine sehr wichtige Rolle spielen. Und die zweitgrößte Volkswirtschaft erleidet derzeit ohnehin einen Schwächeanfall.





