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LeserdebatteNimmt Olaf Scholz die deutsche Wirtschaft nicht ernst genug?

Darüber debattiert diese Woche die Leserschaft und schlägt Maßnahmen vor, wie sich das Verhältnis bessern könnte. Lesen Sie hier eine Auswahl der Kommentare.Johanna Müller 02.05.2024 - 11:39 Uhr
Olaf Scholz auf der Hannover-Messe 2024: Auf der Wirtschaftsmesse musste sich der Bundeskanzler erneut den Vorwürfen des BDI-Präsidenten Siegfried Russwurm stellen.  Foto: dpa

Unser Wochenendtitel von vergangenem Freitag widmete sich dem zerrütteten Verhältnis zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und der deutschen Wirtschaft. Diese Woche haben wir nun die Leserschaft gefragt, wie sie auf die Beziehung blickt und was diese wohl verbessern könnte.

Ein Großteil der Leserschaft findet: Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht und Kanzler Scholz unternimmt nicht genug dagegen. Für eine Leserin ist das erschütternd. Für sie ist eine funktionierende Wirtschaft ein „Schlüsselindikator für das Fortbestehen des Wohlstands“. Dass der Bundeskanzler die aktuellen Probleme nicht anerkenne und nicht handelt, ist ihr „ein Rätsel“. Eine andere Leserin findet sein Verhalten uneinsichtig und bezeichnet dies als Zeugnis mangelnder „Führungsfähigkeit“.

Daher meint ein Leser: Nur ein anderer Kanzler könne die Probleme lösen. Das findet eine andere Leserin ebenso und hofft, dass der „Finanzminister mit seinen aktuellen Vorschlägen“ auf die Regierung einwirken kann.

Einige Leser sehen es etwas moderater. So schreibt beispielsweise ein Leser, auf beiden Seiten gäbe es valide Argumente und schlägt vor, jede Seite solle ihrem Gegenüber öffentlich Zugeständnisse machen und Unterstützung anbieten. Ein anderer Leser merkt an, dass die Wirtschaft nicht erst seit der „aktuellen Regierung“ unter der Bürokratie leide. 

Für unser Leserforum haben wir aus den Zuschriften eine Auswahl für Sie zusammengestellt.

Hoffnung in den Finanzminister

„Ich habe den Wochenendtitel noch als sehr spannend und auch erschütternd in Erinnerung. Ich sehe eine funktionierende Wirtschaft als Schlüsselindikator für das Fortbestehen des Wohlstands in Deutschland. Wie das gelingen soll, wenn der Kanzler selbst nicht bereit ist, Probleme der Wirtschaft anzuerkennen und stattdessen in einer eigenen Realität lebt, in der bereits alle Wogen geglättet wurden, ist mir ein Rätsel.

Bundespolitik

Zwischen deutschen Wirtschaftsbossen und Kanzler Scholz tobt ein beispielloser Schlagabtausch

Den einzigen Ausweg sehe ich leider erst in der neuen Bundestagswahl. Dennoch habe ich die Hoffnung, dass unser Finanzminister mit seinen aktuellen Vorschlägen und der damit verbundenen Dringlichkeit zumindest eine Wirkung auf den Rest der Regierung haben könnte.“
Lisa Piechatzek

Öffentliche Zugeständnisse

„Statt selbst fünf Sätze zur Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens beisteuern zu wollen schlage ich vor, die Protagonisten Scholz und Russwurm (als Pars pro Toto der Wirtschaft) dazu zu verdonnern, der jeweiligen Gegenseite in fünf Punkten öffentlich zuzugestehen, wo die Gegenseite recht hat und wo man das jeweils durch konkretes Handeln unterstützen wird.“
Markus Deupmann

Der stumme Lotse Scholz

„Beim ‚Stummen Lotsen‛ Kanzler Scholz, weiß keiner, weder Volk noch Wirtschaft, wo die Reise hingeht und manchmal hat man den Eindruck er selbst auch nicht.

Das Schmiermittel der Industrie waren günstige Energiekosten und Subventionen für politisch gewollte und auch nötige Umbauten. Dieser Mix ist die Droge, die die Innovationskraft lähmt und das Jammern erweitert, wenn die Steuermittel nicht mehr so üppig fließen.

Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht, war mal die Devise. Also, geht in die Kneipe und trinkt zusammen ein paar Bier und schreibt auf die Bierdeckel, wie der Tanker Deutschland wieder an Fahrt gewinnt, zum Wohle aller !“
Stefan Schmidt

Ein Mangel an Respekt

„Ich habe den Eindruck, dass der Kanzler scheinbar den Menschen, die eine andere Sichtweise auf die Wirtschaft haben als er, nicht den gebührenden Respekt entgegenbringt.

Dieses Verhalten ist bedenklich und zeugt erneut von einem Mangel an Führungsfähigkeiten. Der Kanzler wirkt stur und uneinsichtig. Er nutzt dabei seine Machtposition aus, möglicherweise aufgrund seiner Schwierigkeiten, in dieser Position Autorität zu zeigen.

Aus meiner Sicht ist es fraglich, ob er den Schaden, den er dabei verursacht, überhaupt erkennt. Eventuell hat er Gründe für dieses Vorgehen, welche der Öffentlichkeit bisher verborgen geblieben sind. Die nötige Dynamik und Aufbruchstimmung erzeugt es jedenfalls nicht, die wir so dringend brauchen.“
Erika Seidler

» Lesen Sie auch: Hans-Werner Sinn: „Wir dezimieren unsere Industrie“

Es ist nur Arroganz

„Ganz unbeirrt glaubt Olaf Scholz,
als Leisester der Leisen,
er sei geschnitzt aus einem Holz,
das härter ist als Eisen?

Oft sitzt er wie ein Buddha da,
und hält das für besonnen,
doch wurde schlicht auf diese Art
noch nie etwas gewonnen.

Kein Krieg, kein Wachstum und natürlich
auch noch keine Wahl.
Sein Zögern in der Wirtschaftskrise
wird schon zum Fanal.

Gleichwohl gibt er sich unverzagt,
er glaubt: ‚Der Olaf kann‘s!‛
Jedoch allein gewinnt, wer wagt,
sonst ist‘s nur Arroganz!

Vielleicht wird ja der Ampelstreit
das Blatt zum Guten wenden,
und das Verseh‘n der Kanzlerschaft
von Olaf Scholz beenden.“
Oliver Dange

Ist doch kein neues Problem!

„Zerrüttung ist nur wieder ein Beispiel für den verbreiteten Alarmismus. Natürlich gibt es Kritik an der häufigen Unberechenbarkeit der Politik, auch hier bewahrt die Regierung Scholz Kontinuität zur Ära Merkel.

Und die Bürokratie ist ein Produkt der aktuellen Regierung? Die Wirtschaft leidet schon länger darunter. Das erlässt den aktuellen Akteuren aber nicht die Aufgabe, endlich den Dschungel zu durchforsten und vor allem zentral zu digitalisieren.“
Heinrich Gratenau

Sie reden aneinander vorbei

„Ich glaube nicht, dass Olaf Scholz in der Lage und willens ist, sich den absolut berechtigten Klagen von Mittelstand und Konzernen mit Verständnis, geschweige denn notwendigen Reformen zu stellen.

Vielmehr scheint er, wie so oft, komplett die Realität zu verdrehen, was dazu führt, dass man ständig aneinander vorbeiredet. Nur ein anderer Kanzler, und damit sei nicht Habeck gemeint, kann die massiven Herausforderungen ansatzweise lösen.“
Thomas E. Schüller

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Mehr: Wie sinnvoll das Anti-Tiktok-Gesetz der USA ist, darüber debattierte die Leserschaft in der vergangenen Woche

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